BMC Racing Cup Lenzerheide: Hammer-Gefühl bei Grobert, Frust bei Milatz

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Wieder Zweiter: Luca Schwarzbauer @Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotin


Etwas überraschend, teilweise positiv, aber auch unangenehm überraschend, waren die Resultate der vier Deutschen beim BMC Racing Cup in Lenzerheide. In der UCI Junior Series hat ein Deutscher Rang zwei scheinbar gepachtet.

Der vierte Platz von Helen Grobert (Focus XC) war eine Woche vor der DM ein dickes Ausrufezeichen. Sie kam mit der technisch anspruchsvollen Strecke gut zurecht und reihte sich in einem starken Damen-Feld auf Rang sechs ein. Doch das bekannt starke Grobert-Finish gab noch mehr her.
„Ich habe dann Sabine vor mir gesehen, das war ein Hammer unbeschreibliches Gefühl“, war sie begeistert davon, die 42 Jahre alte Koryphäe in der vorletzten Runde noch überholen zu können, genauso wie deren Teamkollegin Kathrin Stirnemann, die direkt aus der Höhe angereist war.

„Das war mein bisher bestes Rennen in der Elite-Kategorie“, fand die 22-Jährige, die mit 3:33 Minuten Rückstand auf Jolanda Neff (Liv Pro XC) das Ziel erreichte. Auf den Plätzen zwei und drei landeten Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) und Lisi Osl (Ghost Factory Racing), der auch ein starkes Rennen gelang.
Sabine Spitz erklärte auf Facebook ihr Resultat mit dem „Cross-Country-Modus“, der ihr nach der Marathon-WM noch fehlen würde.

Moritz Milatz (BMC Racing) suchte auch am Montag noch nach Erklärungen für seinen enttäuschenden 23. Platz. „Ich habe nicht damit gerechnet, dass ich um den Sieg mitfahren kann, aber so schlecht bin ich ja seit Jahren nicht mehr gefahren“, erklärte Milatz. Er zeigte sich genauso „ratlos“, wie „demotiviert“.

Die 1500 Meter Höhenlage, die eigentlich noch kein ganz großes Sauerstoff-Problem verursacht? Vielleicht am Anfang. „Da habe ich geschnauft wie ein Ackergaul“. Und sonst? „Ich hoffe nicht, dass es noch Nachwirkungen von der Marathon-WM sind.“ Er müsse erst mal mit Trainer Rolf Luxemburger Rücksprache halten.

Julian Schelb
(Multivan-Merida) konnte mit seinem 29. Rang gelassener umgehen. Der U23-Vize-Weltmeister war erst am vergangenen Montag aus der Höhe von Livigno zurückgekehrt. Der Sonntag fiel damit in das Zeitfenster, das bei vielen Sportlern als problematisch gilt.

„Eigentlich wollte ich ein Straßenrennen fahren, aber es gab kein Geeignetes in der Nähe. Deshalb habe ich mich kurzfristig für Lenzerheide entschieden. Ich habe mir dort geholt, was ich brauche und teilweise lief es auch gar nicht schlecht“, kommentierte Julian Schelb. Und sein Coach Ralph Näf teilte diese Meinung. „Kaputt machen kann man da nichts und es ist sicher kein Fehler, dass er die Weltcup-Strecke für nächstes Jahr mal kennen gelernt hat“, meinte Näf.

Ein Fehler, so Schelb, sei es allerdings gewesen, nicht auf ein Fully zu setzen. „Ich hatte beides dabei, aber habe mich dann für das Hardtail entschieden, weil es morgens noch so rutschig war. Mittags war das aber anders“, so Schelb.

UCI Junior Serie: Beine gut, Hardtail weniger
Bei den innerhalb der Schweizer Serie stattfindenden Rennen der UCI Junior Serie hat Luca Schwarzbauer (Lexware Mountainbike Team) in der männlichen U19 Rang zwei belegt. Beim fünften Rennen zum vierten Mal – jedes Mal hinter dem Dänen Simon Andreassen, der ihn auch bei der EM schlagen konnte. Der Deutsche Junioren-Meister war dennoch zufrieden.

„Die Beine waren heute gut, aber Simon hat gleich nach dem Start so Gas gegeben und ich habe es erst als Dritter in den Singletrail geschafft. Dann war er gleich weg. Aber ich bin zufrieden“, erklärte Schwarzbauer. Kein Fully fahren zu können, sei auch ein Nachteil gewesen (siehe oben).
Seinen Teamkollegen David Horvath (24.) und Lars Koch (28.) ging es im hundertköpfigen Feld nicht so gut.

Bei den Juniorinnen wurden die Schweizerinnen überraschend von Barbora Prudkova aus Tschechien auf die Plätze verwiesen. Prudkova brachte gleich 2:10 Minuten zwischen sich und Weltmeisterin Alexandra Keller (Strüby-BiXS), Sina Frei (jb Felt) wurde mit weiteren 26 Sekunden Differenz Dritte.

Hinter Aline Seitz (Specialized) landete die Deutsche Vize-Meisterin Lisa Neumüller (Corratec) auf einem starken fünften Rang. Anna Jacobs (RSK Freilassing) wurde Elfte.

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