BMC Racing Cup Solothurn: Milatz will Führung verteidigen

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Bike Days in Solothurn: 2013 war es ein Matsch-Rennen ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

In Solothurn kommt es am Samstag zum Aufeinandertreffen von Weltmeister Nino Schurter (Scott-Odlo) und Weltcup-Leader Julien Absalon (BMC Racing). Moritz Milatz will mitmischen und seine Gesamtführung verteidigen.

Das Duell zwischen Schurter und Absalon mag am bei der dritten Runde des BMC Racing Cups eines mit ungleichen Waffen sein. Nino Schurter hat die Straßenrundfahrt Tour de Romandie hinter sich (siehe Interview) und diese Woche „Erholung“ gesetzt. Gut möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich, dass der Weltmeister seine sonst so ausgezeichnete Spritzigkeit etwas auf der Straße verloren hat – vorübergehend zumindest.

„Für die nächsten Mountainbike-Rennen war das sicher nicht optimal, aber ich denke mittelfristig werde ich davon profitieren. Es war ein ziemlich spritziges Fahren bei der Tour de Romandie. Wir wollen mal sehen, wie es in Solothurn läuft“, sagt Schurter.
Allerdings, wie er das verkraftet, das vermag er selbst schlussendlich auch erst am Samstagabend zu sagen. Erfahrungen damit hat er noch keine.

Ralph Näf in guter Verfassung
Auf der anderen Seite hat sich auch Julien Absalon sicher nicht explizit auf Solothurn vorbereitet. Auch wenn man im 15 Kilometer entfernten BMC-Hauptquartier, sicher gerne ein rot-schwarzes Trikot auf dem obersten Podest sehen würde.
Absalon steuert in seiner Planung auf den 1. Juni zu, beim Weltcup in Albstadt will er in Topform sein. Insofern würde ihn eine Niederlage in Solothurn auch nur bedingt tangieren.

Interessant wird es trotzdem. Nicht nur wegen den beiden Superstars. Da ist ein Ralph Näf, der offenbar in einer guten Verfassung ist. Auch wenn er sagt: „Man wird sehen. Wenn es in Solothurn nicht so läuft, ist es auch nicht schlimm. Die Form ist jedenfalls gut“, sagt er.
BMC-Teamkollege Lukas Flückiger muss man auch auf die Rechnung nehmen und seinen Bruder Mathias Flückiger (Stöckli Pro) sowieso, auch wenn dem die spezielle Strecke in Solothurn mit ihrem langen Asphalt-Anteil nicht so liegt und auch Florian Vogel (Scott-Odlo) ist nicht zu unterschlagen.

Optimistischer Deutscher Meister
Und was macht Moritz Milatz? Der wirkt auf jeden Fall wieder aufgeräumter als zuletzt in Cairns. Die Zeitumstellung hat ihm keine Mühe gemacht, wohl auch dem eher kurzen Aufenthalt geschuldet.
„Ich konnte gleich wieder ganz gut trainieren, ganz anders als in Australien. Ich fühle mich im Fahrplan“, sagt Milatz. „Mit der Strecke komme ich gut zurecht“.
So lässt sich beim Deutschen Meister schon ein gewisser Optimismus feststellen. „Es müsste eigentlich schon gut werden“, sagt Milatz, der in Solothurn schon starke Rennen abgeliefert hat. 2013 wurde er nach einem Problem in der Startphase noch Vierter und 2012 nur knapp geschlagen von Nino Schurter Zweiter.
Auf jeden Fall, das ist das Ziel, will er seine Führung in der Gesamtwertung verteidigen.

Damen: Lechner Favoritin – Stirnemann hofft auf Gesamtführung
Im Lager der Damen könnte es zu einem Führungswechsel kommen, zumal Gesamt-Leaderin Jolanda Neff (Liv Pro XC) mit Swiss Cycling bei einer Straßenrundfahrt in Großbritannien weilt. Kathrin Stirnemann (Sabine Spitz-Haibike) benötigt Minimum einen vierten Rang für den Sprung an die Spitze des Klassements.

„Solothurn ist das größte Bike-Event in der Schweiz und darauf freue ich mich. Ich hoffe, mir gelingt der Sprung ins Leader-Jersey“, sagt Kathrin Stirnemann. Die Gränicherin kommt mit dem Selbstvertrauen des besten Weltcup-Resultats ihrer Karriere in der Olympischen Cross-Country-Disziplin.
In Cairns war sie als beste Schweizerin Sechste. Überdies war sie 2013 hinter Esther Süss schon Zweite. „Auf Esther bin ich gespannt. Außer in Pietermaritzburg sind wir dieses Jahr noch nicht gegeneinander gefahren“, meint Stirnemann.
Die WM-Dritte aus Küttigen hatte – zwei Wochen nach der Cape Epic-Etappenfahrt – dort nicht die Verfassung, um an ihr WM-Resultat anzuknüpfen und den Australien-Weltcup dann ausgelassen.

Als Favoritin wird am Samstag jedoch Eva Lechner gehandelt. Die Südtiroler Colnago-Fahrerin kommt mit der Empfehlung ihres dritten Weltcup-Siegs in Cairns. Schon in Buchs führte sie das Rennen an, bevor sie bei bitterkalten Temperaturen auf dem Bike fast einfror. Das wird ihr in Solothurn sicher nicht passieren.

Eliminator mit Top-Sprinterinnen
Eva Lechner ist auch eine gute Sprinterin und als solche will sie sich auch am Freitagabend im Solothurner Schanzengraben beweisen. Kathrin Stirnemann, Siegerin der 2013er-Auflage und im vergangenen Jahr Weltcupsiegerin in Andorra, ist eine hochkarätige Gegnerin. „Der Sprint ist eine gute Plattform, um sich zu präsentieren. Ich versuche meinen Titel zu verteidigen“, erklärt Stirnemann.
Mit Schurters Teamkollegin Jenny Rissveds ist aber auch noch die amtierende Europameisterin in dieser Disziplin beim zuschauerfreundlichen Spektakel am Start.

Bei den Herren ist es der Schweizer Meister Marcel Wildhaber (Galgenen) von Scott-Odlo, der die Meldeliste anführt. Wildhaber gewann im vergangenen Jahr in Solothurn. Seine schärfsten Rivalen: Vielleicht der EM-Dritte Sepp Freiburghaus (Thömus), Ralph Näf, Florian Vogel und Lukas Flückiger.

Mehr Infos auf www.bmc-racing-cup.ch

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