Bundesliga Saalhausen: Engen setzt Serie fort – Gluth feiert Premierensieg

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Hauchdünnes Sprint-Finale: Martin Gluth (Mitte) gewinnt mit einer Hundertstel Vorsprung auf Titouan Perrin-Ganier. Dritter wird Andy Eyring. ©Marius Maasewerd/EGO-Promottion

Weltmeisterin Alexandra Engen (Ghost Factory Racing) und Martin Gluth (Lexware-Rothaus) haben in Saalhausen den Bundesliga-Sprint gewonnen. Die Schwedin feierte ihren dritten Sieg in Folge, gewann vor Nadine Rieder (Topeak-Ergon) und Veronika Brüchle (Stevens-Schubert) und auch die Gesamtwertung. Martin Gluth hielt in einer hauchdünnen Entscheidung den Franzosen Titouan Perrin-Ganier (Focus Rotor) und Vizemeister Andy Eyring (Team Bergamont) in Schach. Simon Stiebjahn wurde Fünfter und holte wie schon 2012 den Sprint-Gesamtsieg bei den Herren.

Das Finale der besten sechs Männer war eine extrem knappe Angelegenheit. In doppelter Hinsicht. Am Ende der langen Geraden, griff Perrin-Ganier in der zweiten Runde den führenden Martin Gluth an und Beide gingen praktisch gleichauf in die folgende Kurve. „Wir waren Lenker an Lenker, ich dachte schon, jetzt liegen wir gleich beide“, schilderte Gluth den Zweikampf.
Doch die beiden Kontrahenten blieben im Sattel und Gluth in Führung. „Ich wusste, ich muss nach der letzten Kurve nochmal alles geben“, erzählte Gluth, „aber ich hätte kein bisschen schneller fahren können.“

Perrin Ganier kam auf den letzten knapp 40 Metern aus dem Windschatten zog an Gluth vorbei. Allerdings erst nach der Ziellinie. Es war nur eine Hundertstelsekunde, die den Franzosen vom Bundesliga-Sieg trennte.
„Endlich hat es mal mit einem Sieg geklappt. Ich war ja schon oft auf dem Podium, auch hier. Ich bin überglücklich“, kommentierte Martin Gluth.

Der Deutsche Vizemeister Andy Eyring wurde Dritter und war damit sehr zufrieden. „In der letzten Zeit habe ich mich mehr auf Cross-Country konzentriert. Ich habe das Rennen am Sonntag mehr im Blick und hoffe, es der Sprint war nicht zu viel an Belastung“, meinte Eyring.
Simon Stiebjahn (Team Bulls) wurde hinter Wenzel Böhm-Gräber (Focus XC) Fünfter und wiederholte seinen Sprint-Gesamtsieg aus dem Vorjahr. „Es war schwierig, wenn man nach dem Start nicht vorne war, aber sonst bin ich ganz zufrieden. Schön, ein zweites Mal den Titel zu gewinnen“, sagte Stiebjahn zu seinem erneuten Erfolg.
Tagessechster wurde Christian Pfäffle (Lexware-Rothaus), der einen schlechten Start erwischte und dann keine Möglichkeit mehr bekam Positionen gut zu machen.

Im Halbfinale kam es zu einer Kollision zwischen Wenzel Böhm-Gräber und Heiko Gutmann (Lexware-Rothaus), der eigentlich noch der größte Konkurrent von Stiebjahn gewesen wäre. Gutmann stürzte und musste aufgeben, so dass er ohne Punkte blieb. So wurde Andy Eyring Gesamtzweiter, Gluth landete auf Rang drei.

Engen: Ich war ziemlich entschlossen
Bei den Damen stand ebenfalls die Titelverteidigerin wieder ganz oben auf dem Podest. Die Sprint-Weltmeisterin zeigte, warum sie die Regenbogenstreifen auf dem Trikot trägt und gewann auch den dritten Sprint in diesem Jahr.
„Im ersten Lauf ging es noch nicht so gut, im Halbfinale schon besser und im Finale war es so wie es sein sollte. Ich war auch ziemlich entschlossen hier zu gewinnen“, meinte die sympathische Skandinavierin.

Im Finale überließ sie erst einmal der Deutschen Meisterin Veronika Brüchle die Führung, zog dann aber in der zweiten Runde mit hohem Tempo vorbei und gewann souverän.
Brüchle wurde auch noch von Nadine Rieder passiert. „Ich hätte gerne den zweiten Platz hinter Alex gehabt, aber leider haben sie mich erst mal führen lassen. In der zweiten Runde bin ich voll eingegangen“, meinte Brüchle, die aber die Argentinierin Jaquelina Alvarez (Shimano Latin) hinter sich ließ.

Nadine Rieder freute sich über ihren zweiten Platz. „Das war das Ziel. Von Alex kann man sich schlagen lassen. Ich wollte meinen zweiten Platz in der Gesamtwertung bestätigen und zeigen, dass ich es verdient habe“, kommentierte Rieder, die Brüchle den zweiten Rang auf einen langen Geraden abjagte und sicher ins Ziel brachte.

Alexandra Engen fand anerkennende Worte für die beiden Deutschen. „Nadine hat ja schon in Albstadt gezeigt, dass sie Weltklasse sein kann, wenn sie einen guten Tag erwischt“, meinte sie zur Zweiten und über die Juniorin Veronika Brüchle meinte sie: „Sie lernt immer mehr dazu und sie fährt auch schon mit Köpfchen. Sie kann eine richtig Gute werden.“
Das deutsche Sprint-Duo dürfte sich freuen.
Lena Wehrle (Lexware-Rothaus) gewann das kleine Finale und wurde Fünfte. „Im letzten Lauf geht es bei immer am besten, ich weiß auch nicht warum. Schade, dass ich es wieder nicht ins Finale geschafft habe“, bedauerte Wehrle, die aber als Gesamt-Dritte abschloss.

2014 werden die Deutschen Meisterschaften im Sprint in Saalhausen ausgetragen. Die Strecke wird dann aber wohl deutlich anders aussehen. Bis dahin sollen auf dem Event-Gelände größere Umbau-Maßnahmen der Gemeinde zum Tragen kommen.
„Aktuell können wir noch gar nicht sagen, wie es wird“, sagt Orga-Chef Thorsten Kathol. „Aber wir hoffen natürlich, dass wir eine Verbesserung erreichen können.“

Ergebnisse
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