Cape Epic: Multivan-Merida holt Etappe und Gelb – Zweimal Bulls auf dem Podest

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Jose Hermida (links) und Rudi van Houts übernehmen mit ihrem Etappensieg auf der ersten Etappe der Cape Epic in Citrusdale die Gesamtführung. ©Michal Cerveny/EGO-Promotion

Auf einer turbulenten ersten Etappe ist Rudi van Houts und José Hermida bei der Absa Cape Epic der Coup gelungen. Mit einem überzeugenden Sieg vor den beiden Bulls-Teams Karl Platt/Urs Huber und Tim Böhm/Thomas Dietsch übernahmen die Multivan-Merida-Biker nach aufregenden 98 Kilometern in Citrusdal die Gesamtführung von Christoph Sauser/Jaroslav Kulhavy (Burry Stander-Songo), die nach einem Defekt mit 2:49 Minuten Rückstand auf Rang vier das Ziel erreichten, im Overall-Klassement aber Rang zwei retteten vor Platt/Huber und Böhme/Dietsch.

Die 96 Kilometer-Schleife mit Start und Ziel in Citrusdal hatte es in sich. Hitze, grobe Steine in den Abfahrten und viele Laufpassagen im Sand prägten das Geschehen.

Die erste Vorentscheidung im Tagesklassement fiel auf der ersten langen Abfahrt, etwa bei Kilometer 18. Da spritzte bei Christoph Sauser einen Stein vom Vorderrad nach hinten. Der Stein wurde zwischen Kettenstrebe und Felge quasi zur Presspassung und demolierte dabei das Laufrad. So verlor das Hinterrad Luft.
Das zweite Burry Stander-Songo Team mit Max Knox und Kohei Yamamoto half mit dem Laufrad aus, so dass sich Sauser und Kulhavy auf die Verfolgung machen konnten.

Die Träger des Gelben Jerseys verloren als Einzelkämpfer noch mehr Zeit und zwischenzeitlich lagen sie bereits vier Minuten zurück. Erst als an der Spitze auch José Hermida und Rudi van Houts auch alleine unterwegs waren, konnten die beiden Specialized-Biker den Rückstand wieder verringern.

Die Geschichte der Etappensieger ist die eines laufstarken Duos. Die Prolog-Zweiten mussten zweimal Rückstände auf die Spitze kompensieren weil einmal van Houts und einmal Hermida Luft aus einem Reifen verlor. „Wir konnten das Problem mit Nachfüllen beheben, so dass wir nicht sehr viel Zeit verloren haben“, erzählt Rudi van Houts.

Cape-Epic-Disziplin: Sand-Lauf
Zwischen Verpflegungsstelle zwei und drei, entkamen Hermida/van Houts in einer sandigen Passage. „Sie waren im Laufen einfach schneller, plötzlich hatten sie eine Minute Vorsprung“, erklärte Urs Huber. Er hatte mit seinem Partner Karl Platt, sowie den Bulls-Teamkollegen Thomas Dietsch und Tim Böhme, sowie den beiden Merida-Bikern die Spitzengruppe gebildet, nachdem auch die Südafrikaner Darren Lill und Charles Keey (Cannondale Blend) wegen Defekts zurück gefallen waren.

„Als wir bemerkten, dass wir eine Lücke haben, beschlossen wir durchzuziehen. Es ging danach einen steilen, technischen Berg hoch und da haben wir noch mehr Vorsprung heraus geholt“, erzählt van Houts. „Am Ende ging es nur noch darum die Führung zu verteidigen.“
Gegen die beiden Bulls-Teams, sowie Sauser/Kulhavy büßten sie zwar am Ende wieder rund 40 Sekunden ein, doch sie konnten neben dem Etappensieg auch das erste Cape-Epic-Leaderjersey für Multivan-Merida feiern.
Beim Bulls-Team herrschte auch Zufriedenheit, von einer defekten Gabel bei Simon Stiebjahn mal abgesehen, die ihn und Stefan Sahm weit zurück warf (15.).
„Die Etappe war sehr hart mit dem Sand und der Hitze. Wir hatten am Ende alle Krämpfe. Aber wir waren nicht über dem Limit, es geht ja noch sechs Tage weiter“, bilanzierte Urs Huber.

Nino Schurter und Florian Vogel (Scott-Swisspower) waren in der Spitzengruppe dabei, verloren dann aber etwa bei Kilometer 40 etwas den Anschluss, weil Vogel eine Schwächephase hatte. Eine Zeit später schlitzte sich Schurter auch noch den Mantel auf, ein Defekt, der ihn mehrfach zum Anhalten zwang. So kam dann ein 13. Platz mit 24:48 Minuten Differenz zu Stande. Damit sind in der Gesamtwertung alle Chancen dahin.
„Das gehört bei diesem Rennen dazu, es ist halt was anderes als Cross-Country und wir sind darin nicht die Profis“, meinte ein gefasster Nino Schurter.
„Die Teamleistung zählt. Ich bin sicher, dass sich Florian wieder fängt und wir noch auf einen Etappensieg gehen können“, fügte er hinzu.

Cannondale-Duo: Anstrengende Spaß-Etappe

Manuel Fumic und Marco Fontana (Cannondale Factory Racing) ließen es auf der ersten Etappe lockerer angehen. Sie erreichten als Siebte mit 18:32 Minuten Rückstand das Ziel. Von Marco Fontana wird berichtet, dass er im Wheelie durch die Verpflegungszone gefahren ist.
„Es hat Spaß gemacht heute, aber es war auch anstrengend. Vom Gefühl her bin ich heute mehr gelaufen, als gefahren, aber wir waren nicht am Limit. Heute haben wir als Team schon gut zusammengearbeitet“, erklärte Manuel Fumic, der mit dem Olympia-Dritten 33 Sekunden vor Markus Kaufmann und Thomas Stoll (Dietrich) die Ziellinie überquerten.
Sie waren mit Fumic/Fontana und mit Hans Becking/Jiri Novak (Brentjens-Superior), sowie Enrico Franzoi/Sören Nissen (Elettroveneta-Corratec) in einer Gruppe unterwegs, konnten die Konkurrenten aber im Schlussabschnitt hinter sich lassen.

Robert Mennen (Topeak-Ergon) zerstörte sich bei seinem Sturz leider nicht nur den Lenker, sondern auch das Schlüsselbein. Die Cape Epic ist damit für ihn beendet. Näheres dazu in Kürze in einer extra Meldung.

Süss/Nüssli verlieren Konkurrentinnen
Bei den Damen ist alles auf einen Durchmarsch von Esther Süss und Jane Nüssli (Wheeler-BMC) programmiert. Das Topeak-Ergon-Team Milena Landtwing/Sally Bigham musste aufgeben, weil Landtwing in der Nacht massive Magen-Probleme bekam. Am ersten Berg musste sich die Schweizerin übergeben.
So gewannen Süss und Nüssli mit satten 22:37 Minuten Vorsprung auf Yolanda Speedy/Catherine Williamson (Energas) und 26:43 Minuten vor Hanlie Booyens/Ischen Stopforth (Pragma Volcan Ladies).
Ergebnisse

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