Cross-WM Bieles: Dramatisches Damen-Rennen – Bronze für Katerina Nash

 

 

Selten, sehr selten, vielleicht überhaupt noch nie, hat man im Cyclo-Cross bei den Damen ein so spannendes WM-Rennen gesehen. In Bieles, Luxemburg, besiegte die Belgierin Sanne Cant die siebenfache Weltmeisterin Marianne Vos um eine Sekunde. Bronze ging an Katerina Nash (Clif Pro Team), die mit 21 Sekunden Rückstand Lucinda Brand auf Rang vier verweisen konnte. In der weiblichen U23 ging der Titel an Annemarie Worst, die man auch aus der Cross-Country-Disziplin kennt, bei den Junioren gab es einen britischen Dreifach-Erfolg.

 

Zu Beginn war es Eva Lechner (Clif Pro Team), die versuchte der offensiven Marianne Vos hinterher zu jagen. Doch in der dritten Runde musste die Südtirolerin Tribut zollen, Vos, Cant und Brand ziehen lassen und dann auch ihre Teamkollegin Nash passieren lassen. Am Ende rollte Lechner erschöpft als Sechste über die Ziellinie.

Nash hatte in Runde eins Probleme, lieferte in Runde drei von fünf aber die Bestzeit ab und schloss zur Spitze auf. Doch kaum war sie da, machte Cant wieder Druck, um sich dann aber einen von mehreren kleinen Fehlern zu erlauben.

Den nutzte dann Vos zu einer Attacke. Mit acht Sekunden Vorsprung ging die Niederländerin in die letzte Runde und alle schien auf ihren achten Titel im Cyclo-Cross hinauszulaufen.

Doch Sanne Cant, die sich bei ihrem Sturz den Schuh lädiert hatte, gab nicht auf. Mitte der letzten Runde wurde sie dann Nutznießerin eines Malheurs bei Marianne Vos. Die rutschte in einer Wende kurz weg und dabei fiel ihr die Kette herunter. Sie konnte das Problem zwar rasch beheben, doch Cant ging an ihr vorbei.

Was dann folgte war großartiger Sport. Mehrfach wechselte die Führung, in den Abfahrten riskierten die beiden Rivalinnen alles. Aus dem letzten Downhill kam Cant mit mehr Schwung heraus. Von dort gab sie die Führung nicht mehr ab. Auf der Zielgeraden fehlte Vos aus dem Windschatten heraus die Kraft, um noch mal vorbei zu sprinten. Für die Cross-Nation Nummer eins war es der erste Titel bei den Damen überhaupt.

Katerina Nash musste dahinter Lucinda Brand noch mal aufschließen lassen, behielt dann aber im Duell ähnlich die Oberhand wie Cant. Für die Tschechin war es die zweite WM-Bronze-Medaille in ihrer Karriere.

Die einzige Deutsche im Rennen, Stephanie Paul vom Stevens Racing Team, belegte Rang 28.

U23 Damen: Newcomerin Worst siegt

Nach den jüngsten Weltcup-Resultaten galt Annemarie Worst in der U23 als die Favoritin. Die Niederländerin war bis voriges Jahr mehr im Cross-Country-Sport unterwegs, ihr Cyclo-Cross-Stern ging erst in diesem Winter richtig auf.

In Bieles fuhr sie sehr konstante Rundenzeiten und konnte ihr Tempo auch in der fünften und letzten Runde halten. So distanzierte sie die US-Amerikanerin Ellen Noble (+0:10) und Titelverteidigerin Evie Richards (+0:26) aus Großbritannien.

Mit Malene Degn, Neuzugang bei Ghost Factory Racing auf Platz neun kam eine weitere Mountainbikerin in die Top-Ten.  Nicole Koller (Möbel Märki) landete auf Rang 14. Die noch bei den Juniorinnen startberechtigte Lisa Pasteiner (Ghost Factory Racing) beendete das Rennen auf Position 17.

Jessica Lambracht (Stevens Racing) wurde 33.

 

Die Briten Thomas Pidcock, Daniel Tulett und Ben Turner feierten bei den Junioren einen historischen Dreifach-Erfolg. Niklas Markl war als Zehnter bester Deutscher.

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