Cross-WM: Nys holt sich den Elite-Titel – Walsleben wird Fünfter

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Großartiger Fünfter bei der WM in Louisville: Philipp Walsleben ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Sven Nys hat sich in Louisville zum zweiten Mal in seiner Karriere den Cross-Weltmeistertitel geholt. Der Belgier gewann zwei Sekunden vor seinem Landsmann Klaas Vantornout und 25 Sekunden vor dem Niederländer Lars van der Haar. Philipp Walsleben bot ein starkes Rennen und wurde Fünfter.

Obwohl ihnen der Franzose Francis Mourey (FdJ) erst einmal in die Suppe spuckte, waren es die Belgier, die das Rennen bestimmten. Mourey setzte sich in der zweiten Runde an die Spitze und fuhr in der dritten Runde einen Vorsprung von 15 Sekunden heraus. In der vierten von neun Runden konnte Kevin Pauwels (Sunweb-Napoleon Games) aufschließen. Das Duo blieb aber nicht lange allein. Sven Nys (Crelan) und Klaas Vantornout (Sunweb-Napoleon Games) kamen heran, während Titelverteidiger Niels Albert nach technischen Problemen am Anfang immer ein wenig in der Defensive versuchte Anschluss zu finden. Es gelang ihm auch, doch er zollte später wohl Tribut dafür.
Eigentlich erwartete man, dass Mourey sich gleich aus der Spitzengruppe verabschieden würde, doch das passierte erst Ende der sechsten Runde, als der Franzose plötzlich fast stehen blieb und schließlich aufgab.

In der gleichen Phase fiel eine weitere Vorentscheidung. Bei Mitfavorit Kevin Pauwels verklemmte sich die Kette, so dass der Mitfavorit aussichtslos zurück fiel. Damit waren Nys und Vantornout alleine in Führung, dahinter Albert mit einem Abstand von plus, minus zehn Sekunden. Vorerst. Ende der siebten Runde schloss Lars van der Haar (Rabobank) zu Albert auf, hängte den Belgier ab und verhinderte damit ein komplett belgisches Podium.

Im Kampf um den Titel entschied eine Kleinigkeit. Vor einer technischen Passage übernahm Nys die Führung. Eine Abfahrt mündete in eine 180 Grad-Kurve, in der sich Vantornout verhaspelte. Er versuchte in der anschließenden Bergauf-Laufpassage das Malheur zu reparieren, doch dann war er einen Moment unachtsam und blieb mit dem Rad an der Streckenbegrenzung hängen. Diesen kleinen Vorteil nutzte Nys zu seinem zweiten Weltmeistertitel.

„Am Ende des Rennens hatte ich das Gefühl, dass ich der Stärkste war. Es ist großartig. Letztes Jahr habe ich gesagt, dass ich es wohl nicht mehr schaffe in meiner Karriere, aber die Atmosphäre hier hat mir sehr viel Motivation gegeben. Jetzt ist meine Karriere komplett“, erklärte Nys. Vantornout ärgerte sich über seinen zweiten Platz, während der U23-Weltmeister des vergangenen Jahres Lars van der Haar sich über Bronze richtig freuen konnte. 16 Sekunden hinter ihm rollte mit Bart Wellens der dritte Belgier über die Ziellinie.

Philipp Walsleben: Konstantes Rennen bringt Platz fünf
Er hatte sich in der Verfolgergruppe gegen Philipp Walsleben (BKCP Powerplus) und Julien Taramarcaz (BMC Racing) durchgesetzt. Walsleben lieferte sein bestes Saisonrennen und wiederholte seinen fünften Platz von 2011 in St. Wendel. Der Wahl-Belgier lag zwischenzeitlich sogar mal mit Lars van der Haar in einer Gruppe, doch den Niederländer konnte er nicht halten. Walsleben spulte sehr konstante Rundenzeiten ab, was ihn immer weiter nach vorne spülte. In der vorletzten Runde erreichte er mit Taramarcaz und Bart Wellens Weltcup-Gesamtsieger Albert und ließ den auch hinter sich.

„Ich bin wirklich zufrieden“, meinte Walsleben. „Das Rennen war sehr schwer, weil der Boden durch die vorangegangenen Rennen sehr weich und matschig geworden war. Ich habe immer nur nach vorn geschaut, nie nach hinten. Es ging bei mir am Schluss gar nicht besser, die sind mir von vorne einfach entgegen gekommen.“

Sein Teamkollege Marcel Meisen wurde 16, direkt vor MTB-Vizeweltmeister Lukas Flückiger (BMC Racing, „keine Power in den Beinen“). Nach einem guten Start, der ihn neben Walsleben sah, konnte Meisen das Tempo nicht mehr halten und bewegte sich für den Rest des Rennens zwischen den Plätzen 20 und 16. 2:54 Minuten Rückstand wurden für ihn gemessen. Der Dritte vom Weltcup in Rom, Olympiabronzemedaillengewinner Marco Fontana (Cannondale Factory Racing) mischte nur am Anfang vorne mit. Ein technisches Problem warf ihn weit zurück. Dann fabrizierte er noch einen „Flip in den Sandkasten“. Er kam als 26. ins Ziel.
Ergebnisse

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