DM Bad Säckingen: Adelheid Morath famos – Wehrle überrascht in der U23

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Adelheid Morath auf dem Weg zu ihrem ersten XC-Titel in der Elite-Kategorie ©Erhard Goller

Adelheid Morath hat bei der Deutschen Meisterschaft in Bad Säckingen Titelverteidigerin Sabine Spitz (beide Haibike) auf Rang zwei verwiesen. Bronze ging an Helen Grobert von Focus XC.

Der Himmel hatte gerade seine Schleusen zugemacht, da stand Adelheid Morath im Ziel und vergoss Freudentränen. Gerade hatte sie ihren ersten Cross-Country-Titel seit Junioren-Zeiten (2001 und 2002) perfekt gemacht. „Mir fällt ein Stein vom Herzen“, bekannt sie. Die Anspannung war vor dem Rennen wohl groß gewesen.

„Ich bin überglücklich. Ich wusste, dass ich in guter Form bin und wollte einfach meinen Rhythmus fahren. Ich hatte noch Reserven, für den Fall, dass die von hinten Druck machen. Das war der Plan und er ist aufgegangen. Ich kann es noch gar nicht fassen“ erklärte Morath.

Die Freiburgerin lieferte im Regen von Bad Säckingen eine eindrucksvoll konzentrierte Vorstellung ab. In starker körperlicher Verfassung angetreten, war die knapp 30-Jährige auf dem schwierigen Untergrund auch mental auf der Höhe.
In der ersten Runde folgte sie dem Tempo von Helen Grobert. So entstand bereits eine erste Lücke zu Titelverteidigerin Sabine Spitz.

In Runde zwei von fünf zog Morath am Berg das Tempo etwas an und war fortan alleine an der Spitze. Allerdings war der Rückstand von Helen Grobert und dann von Sabine Spitz nie so groß, dass sich die Schwarzwälderin in Sicherheit fühlen konnte.
Sabine Spitz drehte in der dritten Runde auf, überholte Grobert und verringerte ihren Rückstand von 25 auf 18 Sekunden.

Doch dann unterlief der 16-fachen Deutschen Meisterin in einer rutschigen Abfahrt ein Fehler und der Rückstand wuchs auf 30 Sekunden an. Adelheid Morath leistete sich vorne keinen Wackler und als Sabine Spitz ein zweites Mal wegrutschte und dadurch Helen Grobert erlaubte wieder heran zu fahren, war eine Vorentscheidung gefallen.
„Die Strecke hat sich halt jede Runde verändert und da war es schnell mal passiert, dass man wegrutschte“, erklärte Spitz. 53 Sekunden trennten die beiden Teamkolleginnen am Ende.

Spitz sicherte sich Silber, nachdem sie am vorletzten Anstieg gegenüber Grobert noch ein paar Radlängen heraus fahren konnte und den Vorsprung routiniert ins Ziel brachte. U23-Fahrerin Grobert (Focus XC) wurde mit 57 Sekunden Rückstand auf Morath (1:10:00) Dritte und holte damit ihre erste Medaille in der Elite-Kategorie.

Spitz hat Probleme mit dem Magen – Für Grobert war’s der Hammer

Die 42-Jährige Olympiasiegerin meinte nach dem Duell der Generationen: „Ich hatte etwas Probleme mit dem Magen und konnte meine Leistung nicht hundertprozentig abrufen. Unter diesen Umständen muss ich zufrieden sein mit der Silbermedaille. Aber Adelheid hat heute auch eine famose Performance abgeliefert“, kommentierte Spitz.

Für Helen Grobert bedeutete Rang drei die Erfüllung ihres persönlichen Ziels. „Ich wollte eine Medaille und das hat geklappt. Es war der Hammer mit den beiden deutschen Top-Fahrerinnen mitfahren zu können und sogar in Führung zu liegen. Ich bin super happy über den Tag“, sagte die 22-Jährige aus Remetschwiel, für die es wie für Spitz auch ein Heimrennen war.

Die Freiburgerinnen Nina Wrobel (4.) und Hanna Klein (5.) konnten nie ins Rennen um die Medaillen eingreifen. Klein war in der ersten Runde noch an Spitz dran, brach dann aber ein.

U23 Damen: Wehrle überrascht
Mit der Buchenbacherin Lena Wehrle hatte wohl niemand als Nachfolgerin von Helen Grobert als U23-Meisterin gerechnet. Die Lexware-Fahrerin übernahm in der vorletzten Runde die Führung von Majlen Müller (Fujibikes-Rockets). Die Wuppertalerin lag bis zur Hälfte des Rennens in Führung, versuchte dann auch noch mal Wehrle abzuhängen, doch die war in der Lage zu kontern und feierte mit 24 Sekunden Vorsprung einen überraschenden Titelgewinn, den ersten in ihrer Karriere.

„Es ist unglaublich, ich weiß gar nicht, was ich sagen soll“, meinte sie zuerst. Dann stellte sie ihren Sieg aber rasch in einen persönlichen Zusammenhang.
Ihr Freund Georg Egger war vor zwei Wochen Deutscher U23-Meister geworden. „Ich habe mir vorgestellt, wie es wäre, wenn ich das auch schaffen würde und war deshalb sehr motiviert. Aber es ist unfassbar, dass es geklappt hat. Ich bin mit der Strecke optimal zurecht gekommen“, sagte Wehrle.

Ein paar Meter weiter stand Majlen Müller und sie war alles andere als unglücklich. „Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen. Dass ich Lena Putz mal hinter mir lassen konnte, das ist so genial. Ich bin total happy über Silber“, kommentierte Müller.

Einige Defekte würfelten das Geschehen immer wieder durcheinander. Leidtragende war auch Sofia Wiedenroth, die in Führung liegend in der ersten Runde Defekt hatte und mit ihrem platten Hinterrad einen weiten Weg zurück legen musste.

„Echt schade, körperlich ging es sehr gut. In der ersten Runde dachte ich, heute ist was drin, weil ich mit Lena Putz zusammen vorne war und technisch stärker gefahren bin. Aber gut, eine Bronzemedaille habe ich auch noch nicht“, meinte die Junioren-Vize-Weltmeisterin von 2012.
Lena Putz gab nach einem Defekt in der letzten Runde auf.

Ergebnisse

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