DM Bad Säckingen: Herren: Schulte-Lünzum verwirklicht seinen Traum – Milatz im Pech

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Markus Schulte-Lünzum krönte eine starke Leistung mit seinem ersten Elite-Meistertitel. Moritz Milatz (dahinter) war im Pech! ©Andreas Dobslaff/EGO-Promotion

Ein gebrochener Schalt-Hebel bei Titelverteidiger Moritz Milatz hat in Bad Säckingen Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) die Tür zum ersten Titel in der Elite-Kategorie aufgemacht. Silber und Bronze gingen an Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) und Markus Bauer (Lexware Mountainbike Team).

Die Herren hatten das Glück, dass es zumindest von oben trocken blieb. Allerdings war der Untergrund weiterhin eine sehr diffizile Angelegenheit, weil sich die Fahrlinien in matschigen Passagen von Runde zu Runde änderten.

Es war Titelverteidiger Moritz Milatz (32), der von Beginn an das Tempo bestimmte. Der Freiburger konnte sich gemeinsam mit Markus Schulte-Lünzum absetzen. In den Anstiegen war Milatz der Stärkere, der 23-jährige aus Haltern am See konnte in den technischen Passagen jedoch immer wieder die kleinen Lücken schließen.
Dahinter versuchte sich Manuel Fumic „mit schlechten Beinen“ über Wasser und den Abstand in Grenzen zu halten. Er blieb bis zur Hälfte der Distanz auch noch auf Schlagdistanz.

In der vierten von sechs Runden endete Milatz’ Traum vom fünften Titel. In einer Abfahrt musste er in die Büsche. Der Sturz selbst war harmlos, („mir ist nichts passiert“), doch die Folgen waren drastisch. Die Halterung vom Schalthebel war abgebrochen. Keine Chance zur Reparatur, keine Chance weiter zu fahren. Total enttäuscht gab er das Rennen auf. „Ich fasse es nicht“, schüttelte der frustrierte Milatz den Kopf.

Mit seinem Alptraum begann der Traum von Schulte-Lünzum wirkliche Konturen anzunehmen. Der Abstand zu Manuel Fumic wuchs an und der West-Münsterländer steuerte auf seinen ersten Titel in der Elite-Kategorie zu. Am Ende waren es 1:46 gegenüber Manuel Fumic.

Der U23-Weltcupsieger vom vergangenen Jahr hatte am Freitag tatsächlich einen Traum gehabt. „Das ist der Wahnsinn, der absolute Hammer. Ich habe geträumt, dass mir Focus einen Meister-Rahmen macht, dass ich das Trikot habe und war froh, dass ich endlich aufgewacht bin, weil das so unwirklich war“, erzählte Schulte-Lünzum euphorisch.
„Schade, dass es so passiert ist, mit dem Pech von Moritz, aber bin trotzdem super glücklich. Ich kann es gar nicht fassen.“

Silber als Schadensbegrenzung
Manuel Fumic wirkte dagegen sehr abgeklärt, fast ernüchtert. Das ganze Rennen über betrieb er praktisch Schadensbegrenzung. „Ich bin mein Tempo gefahren und am Ende hat es zum Vizemeister gereicht. Das war zwar nicht das, was ich mir erhofft habe, aber mit den Beinen bin ich mehr als zufrieden“, sagte der Cannondale-Fahrer.

Auf Rang drei erreichte Markus Bauer das Ziel (+2:59). Dass ausgerechnet der Ausfall seines Kumpels Moritz Milatz ihm die Medaille, seine erste in der Elite-Klasse bescherte, das war dem Kirchzartener sicher nicht recht. Doch für sich selbst nahm er die Bronze-Medaille mit einem Glücksgefühl zur Kenntnis.
Er war in der zweiten Runde gestürzt, als er noch mit Schulte-Lünzum und Milatz in der Spitzengruppe lag. Er fuhr eine halbe Runde dann bei Fumic mit, doch auch das war ihm zu schnell.

Bauer gelingt mit Bronze ein Kunststück
Auch als Julian Schelb von hinten aufrückte, ging er nicht mit. „Dann hat es auf einmal klick gemacht. Ich bin an Julian wieder ran gefahren und als ich hörte, es geht um Platz drei, da habe ich gleich angegriffen“, erzählte Bauer. Sein ehemaliger WG-Genosse konnte nicht reagieren und so fuhr Bauer zur Bronze-Medaille.
Dem 24-Jährigen gelang damit das Kunststück binnen zehn Monaten in den Disziplinen Marathon (Silber), Sprint (Silber) und Cross-Country jeweils eine Medaille zu holen.

Julian Schelb stürzte dann auch noch in einer Brückenabfahrt heftig auf Asphalt, brachte das Rennen aber auf Rang vier (+4:12) zu Ende.
„Klar, eine Medaille wäre schön gewesen, aber es ging mir nicht viel besser als in den letzten Rennen. Aber ich konnte mich wieder besser fokussieren. Nach dem Sturz war das Schaltwerk kaputt, aber ich wollte unbedingt fertig fahren. Top fünf ist okay“, meinte Schelb.

Simon Stiebjahn (Team Bulls) eroberte Rang fünf (+4:28). Damit war er angesichts der Umstände nach Verletzungspause durchaus zufrieden. „Wenn es noch eine Runde länger gegangen wäre, hätte ich vielleicht sogar um Bronze kämpfen können. Ich bin meinen Rhythmus gefahren und mit der Vorgeschichte ist Platz fünf besser, als ich erwarten konnte“, so Stiebjahn.

Ergebnisse

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