DM Bad Salzdetfurth: Milatz per „Drama“ zum vierten Titel

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Vierter Meistertitel, fünfter Sieg in Bad Salzdetfurth: Moritz Milatz ©Marius Maasewerd/EGO-Promotion

Der Freiburger Moritz Milatz (BMC Racing) hat sich in Bad Salzdetfurth zum vierten Mal den Deutschen Meistertitel geholt. Der 31-Jährige bezwang in einem aufregenden Rennen Altmeister Wolfram Kurschat (Topeak-Ergon) nach 1:26:01 Stunden mit 40 Sekunden Vorsprung. Bronze ging an den 22-jährigen U23-Fahrer Markus Schulte-Lünzum (Focus XC).
Auf den Plätzen vier und fünf landeten Titelverteidiger Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing, +1:55) und Markus Bauer (Lexware-Rothaus, +4:03).

„Dramatisch“ nannte Moritz Milatz das Rennen. Aus seiner Sicht war es das auf jeden Fall. Schon in der ersten von acht Runden gerieten seine Titelambitionen in weite Ferne. In einer Abfahrt hatte er sich einen Hinterrad-Defekt geholt. Glücklicherweise war es nicht weit zur Technischen Zone, so dass der Zeitverlust nicht allzu groß war. Für Ex-Europameister Milatz war es aber dennoch „eine Ewigkeit“ und in der ersten Runde wirkt sich ein Defekt erst einmal „fatal“ aus, weil man viele Plätze einbüßt.

Mit 35 Sekunden Rückstand auf Markus Schulte-Lünzum kam er als Zwölfter aus der ersten von acht Runden und begann seine Aufholjagd. Im Verlauf der dritten Runde kam er an der Spitze an.
Dort musste Youngster Schulte-Lünzum seinem offensiven Anfang Tribut zollen und fiel zurück, so dass mit Wolfram Kurschat, Manuel Fumic und Moritz Milatz die „Ü30-Fraktion“ das Tempo bestimmte.

In der vierten Runde verlor Fumic, der nach siebenwöchiger Verletzungspause sein zweites Rennen fuhr, den Anschluss und Moritz Milatz übernahm in Runde fünf das Kommando und holte sich einen kleinen Vorsprung heraus.

„Dann habe ich in der Verpflegungszone kein Gel bekommen und musste echt kämpfen. Ich konnte mich nicht mehr richtig konzentrieren und bin gestürzt“, erzählte Milatz von der Fortsetzung seines persönlichen Dramas auf dem Weg zum fünften Sieg in Bad Salzdetfurth, wo man ihn längst als Publikumsliebling adapiert hat.
Kurschat konnte die Lücke jedoch nicht mehr schließen, so dass Milatz souverän zum Sieg fahren konnte. „Ich bin überglücklich nach diesem Kampf. Das war eines der aufregendsten Rennen, das ich je gefahren bin“, sagte ein strahlender Milatz, nach einem der spannendsten Rennen

Kurschat: Rückenschmerzen ab Runde vier

Mit einem sanften Schmunzeln im Gesicht bilanzierte Wolfram Kurschat seine Silbermedaille. „Ich habe verloren“, sagte er, „ich wolle gewinnen. Aber Moritz war heute der Stärkste, wenn man auch bedenkt, dass er den Defekt hatte. Ab der vierten Runde hatte ich Rückenschmerzen und habe deshalb versucht auf den Asphaltpassagen Druck zu machen. In den technischen Teilen konnte ich nicht mehr Gas geben.“
Im Kampf um Bronze hatte Markus Schulte-Lünzum das bessere Ende für sich. Nachdem er sich aus der Spitzengruppe verabschiedet hatte, habe er „nicht mehr dran geglaubt“. Der Rückstand auf Rang drei wuchs auf über 50 Sekunden an. „Ich war in den ersten zwei Runden voll über dem Limit. Erst in Runde fünf ging es wieder, nachdem ich eigentlich versucht habe etwas Tempo raus zu nehmen“, erläuterte Schulte-Lünzum.

Das Risiko und die Folgen
Als ihm dann mitgeteilt wurde, dass sein Rückstand auf Fumic wieder geringer wurde, da erwachte der Kampfgeist vollends. Am letzten Anstieg kam er an den neun Jahre älteren Fumic heran, es gab ein kurzes Duell, doch Schulte-Lünzum kam als Erster oben an und setzte sich ab.
„Ich habe am Anfang riskiert, weil ich nichts zu verlieren hatte“, erklärte der U23-Weltcup-Führende, „dass es noch aufgegangen ist, das ist voll geil“.
Manuel Fumic sprach auch vom Risiko, das er zu Beginn eingegangen sei. „Das war in meiner Verfassung die einzige Möglichkeit. Ich wollte möglichst viel Zeit zwischen mich und Platz vier bringen. Es hätte auch gut gehen können, aber in meiner Situation kann ich mit den Dreien nicht mithalten“, erklärte Fumic.

Markus Bauer gewann die Auseinandersetzung der Verfolger. Der Kirchzartener hat auch eine lange Verletzungspause (Kahnbeinbruch) hinter sich und war „mit meiner Ausgangslage“ sehr zufrieden mit Rang fünf.

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