Eliminator-WM Chengdu: Gegenheimer auf Titeljagd

 

Zum sechsten Mal werden am Sonntag die Weltmeister im Eliminator Sprint gekürt. Unter den fünf Deutschen werden vor allem Weltcup-Gesamtsieger Simon Gegenheimer (Rose Vaujany-Ultra Sports) Chancen auf Edelmetall eingeräumt. Der Österreicher Daniel Federspiel will seinen Titel verteidigen und bei den Damen hofft Kathrin Stirnemann (Radon Factory Racing) auf ihren zweiten WM-Titel.

 

Bronze 2015, Silber 2016 – klar, dass Simon Gegenheimer am Sonntag im chinesischen Chengdu nach dem Weltmeister-Titel im Eliminator-Sprint greifen will. Der 28-Jährige gehört seit der Einführung des Eliminator-Wettbewerbs zu den besten Sprintern der Welt und mit dem Gesamtsieg im neu aufgelegen Weltcup 2017 hat er das noch mal unter Beweis gestellt. Mit jetzt insgesamt vier Einzelsiegen ist er auch Rekord-Gewinner vor dem Belgier Fabrice Mels, der aber in Chengdu nicht am Start sein wird.

Sein vermutlich größter Konkurrent wird wohl Titelverteidiger Daniel Federspiel sein. Der Österreicher strebt den WM-Hattrick an und sieht sich „körperlich topfit“. Allerdings quälen ihn auch Sponsoren-Sorgen. Imst Tourismus hat ihm für 2018 gekündigt und es war für den Spezialisten ohnehin schwer sich zu finanzieren.

10000 Euro Preisgeld, die es für den WM-Titel in Chengdu gibt, würden ihm natürlich gut tun.

Die langjährigen Kontrahenten Gegenheimer und Federspiel müssen aber auch mit anderen Gegnern rechnen. Titouan Perrin Ganier hat das bei der EM in Italien gezeigt und er gilt als ein Fahrer, der im direkten Duell an die Grenzen geht. Auch seine französischen Teamkollegen Hugo Briatta oder Lorenzo Serres und Simon Rogier könnten ein Wörtchen mitreden, genauso wie der Spanier Alberto Mingorance.

Deutsches Trio im Außenseiter-Status

Heiko Hog, Simon Gutmann (Freiburger Pilsner-Merida) und Vitus Wagenbauer (Velo Oberland) haben erst mal das Halbfinale im Visier und dann aber höchstens Außenseiter-Chancen. Wie man die nutzt, weiß ein Heiko Hog ziemlich gut. 2015 war er Vize-Europameister.

Hog laborierte zuletzt an einer Knieverletzung. „Die Form ist gut“, sagt er dennoch und Simon Gutmann zeigt sich auch zuversichtlich.

„Im Sprint braucht man aber auch das nötige Glück“, weiß Gutmann.

Strecke: Abwechslungsreich

Wie gut der Kurs ein faires Rennen zulässt, das nicht schon nach der ersten Geraden entschieden

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Heiko Hog, Clara Brehm und Simon Gutmann bei der Streckenbesichtigung ©Gutmann

ist, das wird wohl erst der Wettbewerb selber zeigen. Doch dem ersten Anschein nach gibt es Überholmöglichkeiten und auch die Zielgerade müsste noch was hergeben.

„Sehr abwechslungsreich, relativ lang, auch mit ein paar steilen Rampen drin“, beschreibt Gutmann. Auch technisch sei der vom Südafrikaner Nick Floros entworfene Kurs im Xinhua Park durchaus „anspruchsvoll“. Ansonsten sei alles „super organisiert“, meint der Schwarzwälder.

Damen: Zweiter Titel für Stirnemann?

Bei den Damen sind es wohl erst mal die Schweizerin Kathrin Stirnemann (Radon Factory Racing) und Ingrid Boe Jacobsen (Norwegen), denen die Favoriten-Bürde gehört.

Stirnemann war 2014 Weltmeisterin, 2015 Dritte und 2016 Zweite, während Boe Jacobsen 2014 Dritte und 2015 Zweite war. Und im Sommer auch Europameisterin.

Die Französin Perrine Clauzel und ihre Landsfrau Coline Clauzure könnten Final-Kandidatinnen sein.

Wie gut sich die Deutsche Meisterin Clara Brehm in Chengdu schlagen wird, bleibt abzuwarten. An Beschleunigung fehlt es der 17-Jährigen sicher nicht, aber in technischen Passagen war sie bei der EM noch unsicher.

Übrigens: Die WM der artistischen Disziplin wird ja auch in Chengdu bei den Urban Cycling World Championships ausgetragen. Da fällt der Name Kenny Belaey auf. Der Belgier steht sowohl im Trial als auch im Eliminator auf der Meldeliste.

 

Zeitplan am Sonntag, 12. November 2017

Qualifikation 6 Uhr MEZ

Finalläufe ab 9 Uhr MEZ

Livestream auf dem Eurosport-Player und auf uci.ch

 

Die bisherigen WM-Medaillengewinner im Eliminator

2012 Saalfelden

Gold: Ralph Näf      Silber: Miha Halzer Bronze: Daniel Federspiel

Gold: Alexandra Engen     Silber: Jolanda Neff           Bronze: Aleksandra Dawidowicz

2013 Pietermaritzburg  

Gold: Paul van der Ploeg  Silber: Daniel Federspiel Bronze: Catriel Soto

Gold: Alexandra Engen     Silber: Jolanda Neff Bronze: Linda Indergand

2014 Hafjell

Gold: Fabrice Mels             Silber: Emil Lindgren        Bronze: Kevin Miquel

Gold: Kathrin Stirnemann Silber: Linda Indergand    Bronze: Ingrid Boe Jacobsen

2015 Andorra

Gold: Daniel Federspiel   Silber: Sam Gaze               Bronze: Simon Gegenheimer

Gold: Linda Indergand      Silber: Ingrid Boe Jacobsen Bronze: Kathrin Stirnemann

2016 Nove Mesto

Gold: Daniel Federspiel   Silber: Simon Gegenheimer Bronze: Fabrice Mels

Gold: Linda Indergand      Silber: Kathrin Stirnemann   Bronze: Ramona Forchini

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