EM Bern: Lukas Baum gewinnt Junioren-Gold

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Das Junioren-Podium in der richtigen Reihenfolge: Lukas Baum vor Gioele Bertolini und Niels Rasmussen. ©Erhard Goller

Lukas Baum aus Neustadt/W. hat sich in Bern den Titel des Junioren-Europameisters geholt. Der Deutsche Meister siegte nach 23 Kilometern in 1:12:45 Stunden mit 1:21 Minuten Vorsprung auf den Italiener Gioele Bertolini und 1:33 Minuten vor dem Dänen Niels Rasmussen. Georg Egger aus Obergessertshausen wurde Sechster (+2:02).

Zu Beginn des Rennens bildete sich eine Spitzengruppe, die mal vier, mal fünf Fahrer umfasste. Die drei Medaillengewinner waren aber von Anfang an vorne dabei. Lukas Baum war es am Berg meist zu langsam, so dass er häufig in der Spitzenposition zu sehen war. „Das hat mich ein bisschen geärgert, dass die nicht richtig gefahren sind. Ich hatte am Berg super Beine“, erklärte Baum.

In der dritten von fünf Runden flog das Quintett auseinander. Der Italiener Gioele Bertolini, Staffel-Goldmedaillengewinner, setzte sich in einer Abfahrt etwas ab, Baum konnte nicht gleich reagieren, weil er an dritter Position fuhr. Acht Sekunden lagen zwischen dem Duo, dahinter vergrößerte sich die Lücke rapide.

Der 18-jährige Pfälzer schloss aber scheinbar mühelos wieder zu Bertolini auf und hängte den Italiener in der vierten Runde ab. Souverän fuhr Lukas Baum sein Rennen an der Spitze zu Ende und holte den ersten Europameistertitel für einen männlichen deutschen Junior seit dem Altenberger Matthias Mende 1997.
Baum zeigte sich im Ziel sehr bewegt. „Ich habe in letzter Zeit sehr viel für dieses Ziel geopfert, das war so hart. Jetzt bin ich einfach happy“, erklärte Baum, der von Ex-Meister Wolfram Kurschat gecoacht wird.
Der habe ihn zusätzlich motiviert. „Er sagte, er trainiere mich nur weiter, wenn ich seine Silbermedaille von 1993 übertreffe und Europameister werde. Ich habe das unbedingt gewollt“, meinte Baum dazu. Wolfram Kurschat hatte vor genau zwanzig Jahren als Junior die EM auf Rang zwei beendet.

Egger kämpft um Bronze und geht „blau“
Georg Egger (Bike Junior Team), der lange auf Platz sechs hinter der Spitzengruppe unterwegs war, kam in der vorletzten Runde stark auf und kämpfte mit vier anderen Fahrern bis zum vorletzten Anstieg um die Bronzemedaille. „Als Romain Boutet attackiert hat, bin ich mitgegangen und war kurze Zeit sogar Dritter. Aber an dem steilen Anstieg war ich völlig blau und musste absteigen“, erzählte Egger.

Im nächsten Anstieg hätten Rasmussen und Boutet dann hoch geschalten und er habe nichts mehr entgegen zu setzen gehabt.
Rasmussen und Boutet sprinteten um die Bronzemedaille, Egger kam 16 Sekunden später hinter dem zweiten Dänen Louis Bendixen als Sechster ins Ziel. „Ein bisschen bin ich enttäuscht, aber eigentlich zufrieden. Ich hatte auch ein bisschen Schaltungsprobleme“, so Egger.

Horvath und Schwarzbauer beachtlich

Die deutschen Junioren verkauften sich insgesamt sehr gut. David Horvath und Luca Schwarzbauer (beide Lexware-Rothaus), die zum jüngeren Jahrgang zählen, kamen auf den Plätzen 16 (+5:01) und 21. (+5:46) ins Ziel.
Bei Horvath war es in den letzten Wochen nicht besonders gut gelaufen, doch der 17-Jährige positionierte sich rasch in den Top 20 und hielt sich dort. „Ich weiß auch nicht, warum es heute so gut ging. Heute war die Luft mehr der Begrenzer als die Beine und das zeigt mir, dass ich gute Form habe. Ich bin vollkommen zufrieden“, kommentierte Horvath.

Luca Schwarzbauer hatte Pech, weil er in der Startrunde durch einen Sturz behindert wurde und fast als Letzter das Rennen wieder aufnahm. Fulminant katapultierte er sich in der ersten Runde von Platz 60 auf 22 nach vorne. Er verbesserte sich bis zur dritten Runde noch auf Rang 16, musste dann aber Tribut zollen.
„Ich habe endlich meine Trainingsleistungen bestätigt. Ganz zufrieden bin ich noch nicht, aber ich konnte in den ersten drei Runden richtig fahren, so wie ich es gewohnt bin. Vielleicht habe ich es dann etwas übertrieben“, erklärte Schwarzbauer.

Philipp Bertsch (Abensberg) und Daniel Voitl (Pforzheim) lagen zwischen Platz 10 und 15, als sie wegen Schaltungsproblemen aufgeben mussten.
Der zweifache Weltcupsieger Raphael Gay aus Frankreich konnte seiner Favoritenrolle nicht gerecht werden, weil er nach Prüfungen und fünf Stunden Autofahrt erst am Freitagabend angereist war.

Ergebnisse

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