EM Darfo Boario Terme: Kathrin Stirnemann zum Dritten

FOTO | Kathrin Stirnemann triumphiert souverän ©Max Fuchs

Kathrin Stirnemann von Radon Factory XC hat den Eliminator Sprint der Europameisterschaften in Darfo Boario Terme gewonnen und damit Swiss Cycling das zweite Gold beschert. Die Deutsche Meisterin Clara Brehm beendete ihre EM-Premiere auf Rang sieben.

 

Leider war der Eliminator Sprint in Darfo Boario kein gutes Beispiel für den Wettbewerb. Noch weniger wenn man einen so packenden, wie den bei der DM in Bad Salzdetfurth im Kopf hat.

Es gab viel zu viele Stürze, heftige Stürze mit Verletzungsfolgen. Wie bei den Herren, so auch im Finale bei den Damen, als Coline Clauzure aus Frankreich am zweiten dieser ominösen Baumstämme hängen blieb und mit einem echten Horror-Sturz zu Boden ging.

Dass Kathrin Stirnemann sich den Titel holen konnte, war allerdings kein Zufall. Die Schweizerin war diejenige, die mit der größten Eleganz und Sicherheit über die Hindernisse flog.

„Ich habe mich darauf konzentriert einen sauberen Bunny Hop zu machen. Das war entscheidend“, erklärte Stirnemann.

Stirnemann: Mega cool

Mit ihrer Technik erreichte sie als Erste die erste Kurve und geriet danach nicht mehr in Gefahr. Stirnemann, die den kontinentalen Sprint-Titel bereits 2014 und 2015 gewonnen hat, hat ihre Sprint-Fähigkeiten nicht verloren, auch wenn ihre Cross-Country-Saison bis dato „durchzogen“ war, sie selber sagt.

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Die ominösen Stämme, die vielen Fahrerinnen zum Verhängnis wurden ©Max Fuchs

„Der Titel ist mega cool, auch für das Team und meine Sponsoren. Meine Saison war bis jetzt durchzogen und deshalb bin ich froh, dass es geklappt hat. Die Sprint-Form ist immer noch da“, erklärt Stirnemann.

Sie verwies die Tschechin Barbora Prudkova und die Niederländerin Anne Terpstra (Ghost Factory Racing) auf die Plätze zwei und drei.

 

Clara Brehm: Nicht im Traum daran gedacht

Die erst 17-jährige Deutsche Meisterin Clara Brehm (Waldaschaff) schaffte immerhin den Einzug ins Halbfinale, auch wenn sie vor den besagten Baumstämmen ziemlich viel Respekt hatte.

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Clara Brehm ©Max Fuchs

Im Halbfinale war sie dann im Kampf gegen Anne Terpstra und Barbora Prudkova zu vorsichtig und kam gleich entscheidend ins Hintertreffen.

Im kleinen Finale riskierte sie etwas mehr und erreichte immerhin Rang drei, was den siebten Gesamtrang bedeutete. „Platz sieben bei der EM, daran hätte ich vor zwei Wochen noch nicht im Traum gedacht. Aber ich muss noch viel lernen“, sagte Brehm mit einem Lachen. „Ich kenne das alles ja noch gar nicht. Auch die Gegnerinnen nicht.“

 

Indergand und Putz verzichten

Eliminator-Weltmeisterin Linda Indergand aus der Schweiz hatte schon im Vorfeld bekannt gegeben, dass sie nicht antreten würde. „Drei Rennen sind mir eines zu viel“, erklärt Indergand, die am Donnerstag Teil der goldenen Team-Staffel war

Die Deutsche Vize-Meisterin Lena Putz war sich über dieses Hindernis nicht sicher und verzichtete deshalb kurzfristig auf einen Start.

Im Nachhinein war die Entscheidung möglicherweise klug, denn die Zahl der Stürze war beträchtlich. Und sie endeten mehr als schmerzhaft. Ein Opfer war auch Titelverteidigerin Iryna Popova aus der Ukraine. Siehe auch den Text zu den Herren

Ergebnisse

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Hier erwischt es Titelverteidigerin Irina Popova ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion
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