EM St. Wendel: Slowenischer Doppelsieg bei Damen – Sabine Spitz wird Vierte

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Sabine Spitz in der Startphase, neben Githa Michiels aus Belgien. ©Erhard Goller

Sabine Spitz hat die zwölfte EM-Medaille ihrer Karriere verpasst und ist bei der Europameisterschaft in St. Wendel Vierte geworden. Titelverteidigerin Tanja Zakelj (Unior Tools) gewann in 1:41:38 Stunden mit 19 Sekunden Vorsprung auf ihre slowenische Landsfrau Blaza Klemencic (Feenstra-Felt-Kenda) und 1:05 Minuten vor Maja Wloszczowska aus Polen. Sabine Spitz (Haibike) kam 13 Sekunden dahinter auf Rang vier, Adelheid Morath wurde Elfte (+4:13).

Elf Fahrerinnen gehen gemeinsam in die zweite von fünf Runden. Das passt Titelverteidigerin Tanja Zakelj überhaupt nicht. „Ich mag es nicht und bin es nicht gewohnt in solch großen Gruppen zu fahren“, erklärt die Slowenin, warum sie in der zweiten Runde eine Attacke startete, die das Vorderfeld auf vier Fahrerinnen dezimierte.

Das war vielleicht auch der Knackpunkt für das Rennen von Sabine Spitz. Denn die Deutsche Meisterin verlor zu diesem Zeitpunkt den Anschluss. „Ich war zu weit hinten in der Gruppe und bis der Singletrail vorbei war, da war das Loch schon da“, erklärte Spitz.
Danach, so meinte sie selbstkritisch, habe sie vielleicht „den Fehler gemacht, die Lücke nicht zu schließen“, sondern ihren „eigenen Rhythmus“ zu fahren.

Das war bei der großen Hitze und dem physisch anspruchsvollen Kurs prinzipiell keine schlechte Strategie, doch im Nachhinein gelang es ihr eben nicht mehr in die Medaillenränge einzugreifen. Obwohl sie Ende vierten Runde noch mal bis auf neun Sekunden an Maja Wloszczowska dran war.

Klemenic‘ Attacke – Engens Fehler
Zu diesem Zeitpunkt war vorne schon folgendes passiert: In der dritten Runde hatte Blaza Klemencic aus dem Spitzen-Quartett heraus angegriffen und einen Vorsprung von 20 Sekunden heraus gefahren. Tanja Zakelj hielt sich für ihre Landsfrau zurück, Maja Wloszczwoska hatte zu kämpfen und Alexandra Engen – machte einen dicken Fehler.
Sie rutschte in einer Kurve weg, stürzte und verbog sich dabei den Lenker. „Das war für mich der Impuls zur Attacke“, erklärte Zakelj.
So fuhren Engen und Wloszczowska auf den Plätzen drei und vier, während dahinter Sabine Spitz versuchte ihre letzte Chance zu nutzen. In der letzten Runde sorgte wieder Engen für die Entscheidung. „Wenn der Kopf Dummheiten macht, müssen die Beine leiden“, meinte Engen im Ziel.
An einer Stelle, die zum Überholen nicht geeignet scheint, versuchte die Schwedin an der Polin vorbei zu gehen. Das ging gründlich schief. Oder besser: geradeaus „in die Büsche“, wie es die Ghost-Bikerin formulierte.
Damit war der Weg frei für Wloszczowska, die sich nur noch Sabine Spitz vom Leib halten musste.
„Schade“, meinte die Südbadenerin, „der vierte Platz ist immer undankbar, aber insgesamt war die Leistung okay.“

Im Kampf um Gold erreichte Zakelj ihre Landsfrau Ende der vorletzten Runde und an einem steilen Anstieg distanzierte sie Klemencic.

Adelheid Morath litt noch zu sehr unter den Folgen ihres Sturzes von Albstadt. „Die Wundheilung hat zu viel Energie gekostet. Ich habe mir kraftlos und leer gefühlt“, bekannte die Haibike-Fahrerin. Immer wieder fuhr sie in die Verfolgergruppe hinein, doch ihre bekannte Stärke am Berg konnte sie nicht ausspielen. Mit 4:13 Minuten Rückstand wurde Morath Elfte.

Nina Wrobel konnte als 17. (+5:46) überzeugen. „Am Anfang hatte ich eher Probleme, ich konnte in unserer Fünfer-Gruppe kaum Führung übernehmen. Das war auch ein Hammer Tempo. Aber dann ging es besser. Ich kann echt zufrieden sein, es hat Spaß gemacht“, so die Merida-Schulte-Fahrerin.

Hanna Klein setzte sich Ende der dritten Runde von der Wrobel-Gruppe ab, lag auf Rang 15 und hatte noch 20 Sekunden auf zwei vor ihr liegenden Fahrerinnen. „Mir ging es super gut, aber dann habe ich mit der Hitze Probleme bekommen. Mir wurde schwindlig und am Ende bin ich einen Stuss zusammen gefahren“, erzählte Klein, die am Ende als 19. (+7:03) notiert wurde.
„Ich habe zu wenig Wasser bekommen. Das war wohl das Problem. Echt ärgerlich, ich war so gut drauf“, fügte Klein hinzu.

Die Statements der Medaillengewinnerinnen
Tanja Zakelj: Für mich ist der Sieg erlösend, denn in diesem Frühjahr habe ich zu viel an die Erfolge vom letzten Jahr gedacht und mich unter Druck gesetzt. Seit dem Weltcup Nove Mesto habe ich mich davon befreit und kann mich besser auf die Rennen konzentrieren.
Als Blaza vorne war, habe ich keine Führungsarbeit gemacht, aber auch geschaut, dass das Tempo nicht zu gering wird, weil hinter uns Sabine Spitz war.
Der entscheidende Moment für mich war, als Alexandra Engen gestürzt ist. Sie war auf der Fläche extrem stark und ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn Alexandra nicht gestürzt wäre.

Blaza Klemencic: Ich bin sehr glücklich über Silber. Nach Gold und Bronze bei der Marathon-EM habe ich jetzt den Medaillensatz bei Europameisterschaften voll. Ich war froh, dass Tanja am Anfang die Gruppe gesprengt hat, weil es mir nicht liegt in großen Gruppen zu fahren. Als Tanja zu mir aufschloss, war es wichtig nicht zu taktieren, sondern weiter zu fahren.

Maja Wloszczowska: Um ehrlich zu sein, habe ich vorher an den Titel gedacht, aber jetzt bin ich mit der Bronze-Medaille sehr froh. Vor allem nach meinem gesundheitlich schwierigen Winter und Frühjahr. Es war ein sehr spezielles Rennen, ganz anders, als wir das sonst kennen.
Ich glaube es wäre gegen Alexandra sehr hart geworden. Sie hat einen zweiten Fehler gemacht und sich bei ihrem Sturz zum Glück nicht verletzt. Es tut mir leid für sie, denn ich hätte gerne gegen sie um Bronze gekämpft. Sie war sehr stark.

Ergebnisse

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