Gold Trophy: Schelb gewinnt sein erstes U23-Rennen
Mit dem Sieg von Julian Schelb vom Lexware-Rothaus Team ist in Bad Säckingen der erste Tag des Bundesliga-Auftaktwochenendes zu Ende gegangen. Martin Gluth sorgte als Zweiter mit 51 Sekunden Rückstand für einen Doppelsieg des Teams. Auf Rang drei landete der Junioren-Europameister von 2011 Jens Schuermans (Versluys) aus Belgien. Hinter Didier Bats (Toka Print) wurde mit Christian Pfäffle ein weiterer Lexware-Rothaus-Biker Fünfter. Er hatte bei der Gold Trophy Sabine Spitz bis etwa einen Kilometer vor dem Ziel noch auf Platz drei gelegen, bevor ihn ein Defekt zum Laufen zwang.
Martin Gluth war es, der in der ersten Runde das Zepter schwang. Er ging als Erster in den ersten Singletrail, vor Gregor Raggl (Ötztal-Scott) und konnte sich gleich absetzen. Erstaunlich rasch hatte Gluth einen Vorsprung von 15 Sekunden, den er bis Ende der ersten Runde sogar auf 30 Sekunden ausbauen konnte.
„Ich wusste, dass man bei diesen Bedingungen am besten alleine seinen Rhythmus fährt. In einer Gruppe kommst du da nur in Schwierigkeiten“, erklärte Gluth seine Strategie mit Blick auf den, durch Schneefälle, rutschigen Untergrund.
Julian Schelb sah sich erst mal nicht genötigt seinem Teamkollegen hinterher zu fahren. „Ich dachte, wenn einer von uns vorne ist, dann ist das doch okay“, meinte der Münstertäler später.
Dass Julian Schelb in der zweiten Runde zu Gluth aufschloss und ihn auch passierte, das habe er „eigentlich erwartet“, so Gluth. Aber es habe ihn auch nicht besonders beeindruckt. Gluth festigte danach seine zweite Position, obwohl Christian Päffle einmal bis auf sieben Sekunden an ihm dran war.
Bis es zu dieser Situation mit drei Lexware-Rothaus-Fahrern an der Spitze kam, hatte sich Jens Schuermans erst mal aus der Spitzengruppe verabschiedet. „Ich habe gleich zwei Defekte bekommen, hinten und vorne“, erzählte der Junioren-Europameister von 2011. Aber er konnte an der nächsten Technischen Zone nur einen davon beheben, den andere erst in der zweiten.
So verlor er rund zweieinhalb Minuten. „Ich bin gestern noch ein Straßenprofi-Rennen gefahren, dafür ging es heute erstaunlich gut“, meinte Schuermans. Er habe auch nicht aufgegeben, weil bei diesen matschigen Bedingungen ja immer was passieren könne.
Ist dann auch. Erst mal fiel Gregor Raggl, der hinter Pfäffle auf Rang fünf gelegen hatte, komplett aus.
Der heldenhafte Päffle
Und dann kam der letzte Kilometer des Christian Pfäffle. „Mir hat es plötzlich das Schaltwerk abgerissen“, berichtete Pfäffle, der eigentlich auf einem sicheren dritten Platz lag.
Also schulterte er sein Bike, rannte was er konnte durch die so genannte Pumptrack-Passagen, wurde von Schuermans und Bats überholte und rettete gerade noch Platz fünf vor Christopher Platt, den am Schluss Krämpfe plagten („ich bin trotzdem ganz zufrieden“).
Der heldenhafte Pfäffle wirkte gar nicht so sehr enttäuscht. „Es war okay. Ich habe gar nicht gedacht, dass ich heute so gut mitfahren kann. Die Beine waren im Training nicht so gut. Ich denke, ich habe heute gegenüber Martin und Julian eher in den technischen Passagen verloren“, kommentierte Päffle.
Sein Teamkollege Julian Schelb brachte unterdessen unter der Dreckschicht ein Grinsen zustande. „Das war mein erster Sieg überhaupt seit Juniorenzeiten“, sagte der 20-Jährige, der jetzt in seinem dritten U23-Jahr steht.
„Es war ja mein erstes Rennen dieses Jahr. Die Spritzigkeit fehlt mir noch, deshalb war ich froh, dass ich meinen eigenen Rhythmus fahren konnte und nicht in einer Gruppe war. Zwischendrin habe ich mal Gas gegeben, um zu testen, was geht“, kommentierte Schelb, dessen Vorsprung auf über eine Minute anwuchs.
Martin Gluth freute sich über seinen gelungenen Saisonauftakt. „Platz zwei ist optimal, ich bin voll zufrieden“, erklärte Gluth, der für sich auch sein bestes U23-Bundesliga-Resultat verbuchte.
Ergebnisse
