KMC Bundesliga Titisee-Neustadt: Moritz Milatz kann 60 Punkte gut gebrauchen

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Favorit in Titisee-Neustadt: Florian Vogel ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Der Weltranglisten-Vierte Florian Vogel dürfte am Sonntag beim KMC Bundesliga-Rennen in Titisee-Neustadt das größte Hindernis für Moritz Milatz werden, 60 Weltranglisten-Punkte einzusammeln. Der Deutsche Vize-Meister Markus Schulte-Lünzum hat nach seiner Nullnummer beim Weltcup in Lenzerheide natürlich auch was vor.

Dafür dass es eigentlich Saure-Gurken-Zeit ist, hat das KMC Bundesliga-Rennen in Titisee-Neustadt erstaunlich viel zu bieten. 17 verschiedene Nationen sind beim Singer Wäldercup vertreten.

Dass sich bei der Bundesliga-Premiere in Titisee-Neustadt nur paar internationale Top-Fahrer an der Hochfirst-Schanze blicken lassen, hat sehr viel mit dem Termin zu tun. Dem BMC Racing Cup in Montsevelier geht es nicht besser, im Gegenteil.

Vergangene Woche war Weltcup in Lenzerheide, nächste Woche werden in fast allen europäischen Ländern die nationalen Meisterschaften ausgetragen. Eine Woche später folgt die Europameisterschaft, dann die beiden Übersee-Weltcups in Mont Sainte Anne und Windham.

Das wären dann sechs Rennen am Stück und so was macht kaum jemand, zumal mit der Reiserei ja auch Trainingstage verloren gehen.

Der Weltrangliste Florian Vogel (Focus-XC) hat kurzfristig gemeldet, aber er wird auch auf die Europameisterschaft verzichten.

Florian Vogel ist Favorit

Florian Vogel vom Focus XC-Team wird der Mann sein, den es bei den Herren zu schlagen gilt. Der hat im Frühjahr für viele Schlagzeilen gesorgt, als er sechs Rennen hintereinander gewinnen konnte. Dann war er in den beiden ersten Weltcup-Wettbewerben der Saison trotz eines gesundheitlichen Handicaps jeweils Vierter. So verbesserte sich der Eidgenosse auf Platz vier der Weltrangliste.

Vogel muss man als klaren Favoriten handeln. Allerdings besitzt Moritz Milatz durchaus das Potenzial ihm den Titel als ersten Sieger des Singer Wälder-Cups streitig zu machen. Milatz erlebte einen unglücklichen Weltcup-Auftritt in Lenzerheide und schied nach Defekt in der zweiten Runde aus. Schon in der Startphase wurde er ganz weit zurück geworfen, weil er erst aus dem Pedal raus rutschte und dann auch noch von einem Gerangel vor ihm aufgehalten wurde.

„Ich habe mich nicht schlecht gefühlt“, erzählt Milatz. Eigentlich wollte der Freiburger über einen Start an der Hochfirst-Schanze erst entscheiden, wenn er sich vom Weltcup erholt hat. „Zwei Runden, da gibt es nichts zu erholen“, sagt er etwas sarkastisch. „Insofern war es gleich klar, dass ich fahre. Es ist für mich ja auch kein großer Aufwand.“ Von seiner Heimat in Freiburg fährt er nur eine halbe Stunde bis Titisee-Neustadt, wo er jetzt was nachholen will: „60 Weltranglistenpunkte könnte ich gut gebrauchen. Ich rutsche ja in der Weltrangliste sonst immer weiter zurück“, verweist Milatz auf das Problem, das er inzwischen als studienbedingter „Wenig-Fahrer“ hat.

Mehr Spaß auf heimischem Boden: Vizemeister will vorne mitfahren

Der Deutsche Vize-Meister Markus Schulte-Lünzum aus Haltern will an seine Leistung von der DM anknüpfen. „Ich freue mich aufs Wochenende, auch weil es einfach ein Rennen in Deutschland ist und mir das auf heimischen Boden immer noch mehr Spaß macht als sonst“, sagt der Teamkollege von Florian Vogel. „Ich hoffe natürlich da wieder vorne mitfahren zu können.“

Unter den Podest-Kandidaten sind neben Markus Bauer (Kreidler Werksteam), Martin Gluth (Novus-OMX) Julian Schelb (Multivan-Merida) drei Fahrer, für die der Hochschwarzwald das heimische Trainingsrevier darstellt. Darüber hinaus ist Ben Zwiehoff (Bergamont) zu nennen, der wieder in der Elite an den Start geht. Auch der Neuseeländer Anton Cooper (Cannondale Factory Racing), Junioren-Weltmeister von 2012 und der Este Martin Loo, Sieger beim Bundesliga-Auftakt in Wombach, gehören dazu.

Selbstredend will auf seinem heimischen Kurs auch Mit-Organisator Simon Stiebjahn (Team Bulls) ein Wörtchen mitreden. „Es ist schon ein Vorteil, dass ich die Strecke sehr gut kenne. Da hat man den Rhythmus einfach drin“, sagt Stiebjahn, nach dem auch ein Streckenteil benannt ist, der neue „Stiebi-Drop“.

Der „Stiebi“ ist ja auch Titelverteidiger der KMC Bundesliga und er führt das Ranking vor der dritten Station auch an.

Naturbelassener Kurs

Der Kurs ist vier Kilometer lang und weist 190 Höhenmeter auf. Er kommt ohne künstliche Hindernisse aus, ist aber technisch durchaus anspruchsvoll. Nein, die  Skisprung-Weltcup-Schanze wird  nicht gesprungen. Aber es geht zum Start den Auslauf-Hügel hinauf. Was eigentlich ganz harmlos aussieht, wird nicht umsonst in der Streckenbeschreibung die „Grüne Wand“ genannt.

Streckenplan KMC Bundesliga-Rennen in Titisee-Neustadt
Streckenplan KMC Bundesliga-Rennen in Titisee-Neustadt

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