Kurz porträtiert (1): Esther Süss

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Motiviert und konkurrenzfähig: Esther Süss ©Erhard Goller


Sie ist mit einem zweiten Platz in Schaan in die Cross-Country-Saison eingestiegen. Ein deutlicher Beleg dafür, dass Esther Süss (Wheeler-iXS) noch längst nicht abzuschreiben ist. Und mit 41 Jahren zwar gelassen ist, aber immer noch ambitionierte Ziele hat, wie sie in einem Gespräch vor dem BMC Racing Cup in Tesserete wissen ließ.

Das Jahr 2014 lief überhaupt nicht rund für Esther Süss. Ein 16. Rang war das beste Resultat im Weltcup. Und das für eine, die im September 2013 noch Dritte bei der Weltmeisterschaft geworden war. Und erstmals seit 2008 gab es auch bei der Marathon-WM keine Medaille für die Eidgenössin.
Erklärbar durch Belastungsasthma und verschiedene Allergien, Sturzverletzungen und Krankheiten.

Doch das war für Esther Süss auch mit 40 Jahren kein Grund zum Aufhören. „Ich weiß, dass ich mehr kann“, gab sie sich in einem Interview mit dem Magazin Fit for Life kämpferisch. Wofür sie mit dem zweiten Platz beim BMC Racing Cup in Schaan schon mal einen Beleg geliefert hat.

Esther Süss ist jetzt 41 Jahre jung und sie gehört in die Reihe der Fahrerinnen wie Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (42) oder Sabine Spitz (43), die einerseits ein Alter haben, indem frau früher längst aufgehört hat mit dem Leistungssport, die aber andererseits aber so spät eingestiegen sind, dass ihr so genanntes Wettkampfalter vergleichbar ist mit 30-Jährigen, die schon als Kinder eine Startnummer am Lenker kleben hatten.

Das Beispiel Esther Süss ist sogar noch extremer, denn sie hat erst 2003 ihren ersten MTB-Marathon bestritten. Insofern ist sie sogar noch ein junger Spund. Und sie hat ihren Beruf als Lehrerin für Textiles Werken nie aufgegeben. 40 bis 50 Prozent Deputat füllt sie nach wie vor aus.

Olympia 2016? Eine zusätzliche Motivation!

Einen müden Eindruck macht Esther Süss nicht. Die Ziele sind dieselben wie in den vergangenen Jahren auch. „EM und WM im Cross-Country und dann wird noch die WM im Marathon eine Rolle spielen“, sagt sie.

Und Olympia 2016? „Das ist schon wieder ziemlich nahe und für mich schon noch ein Ziel. Das ist zusätzliche Motivation, aber es ist auch kein Weltuntergang, wenn ich es nicht schaffe“, sagt die Fünfte der Olympischen Spiele von London. „Es wäre aber eine riesige Genugtun. Die Konkurrenz in der Schweiz wird immer stärker, fünf Fahrerinnen haben das Potenzial.“

Dass die Konkurrentinnen wie Jolanda Neff, Kathrin Stirnemann oder Linda Indergand fast durchweg ihre Töchter sein könnten, das sei ihr „grundsätzlich egal“, meint Ester Süss. „Die sind ja zum Teil länger dabei als ich und sie haben andere Voraussetzungen. So lange es mir Spaß macht und ich zeigen kann, zu was ich fähig bin“, bleibe sie dabei.

Die anderen Voraussetzungen sind Profitum oder die Spitzensport-RS, die im Schweizer Militär optimale Bedingungen bietet. „Das gönne ich ihnen. Vermutlich hätte ich das auch gemacht, wenn ich die Chance gehabt hätte“, sagt Esther Süss. Aber eines fügt sie gestandene Persönlichkeit noch an, es sei ihr wichtig, „dass die das auch zu schätzen wissen.“
Am Sonntag wird sie in Tesserete ihr zweites Cross-Country-Rennen bestreiten und zwei Wochen später dann in Solothurn versuchen zum sechsten Mal zu gewinnen.

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