Marathon-DM Münsingen: Robert Mennen holt endlich Gold

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Der lang ersehnte Titel: Robert Mennen ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Robert Mennen (Topeak-Ergon) hat bei der Marathon-DM in Münsingen seinen ersten Meistertitel erobert. In einem spannenden Finale schlug Mennen den überraschend starken Markus Bauer (Lexware-Rothaus) nach 3:49:03 Stunden um 14 Sekunden. Bronze ging an Simon Stiebjahn (Team Bulls), der nach 103 Kilometern fast an Bauers Hinterrad über den Zielstrich rollte. Beide profitierten vom Pech von Hannes Genze (Centurion-Vaude), dem etwa zwei Kilometer vor dem Ziel aussichtsreich an zweiter Stelle liegend die Kette herunter fiel. Genze wurde mit 38 Sekunden Rückstand Vierter vor Titelverteidiger Markus Kaufmann (Centurion-Vaude, +1:29).

Die Herren hatten nach der 83-Kilometer-Runde noch zwei schwere 9,8-Kilometer-Schleifen zu bewältigen. Neun Fahrer lagen bei der ersten Zielpassage noch aussichtsreich im Rennen, darunter auch Mitfavorit Moritz Milatz aus Freiburg. Der Deutsche Cross-Country-Meister musste aber mit einer verkrampften Bauchmuskulatur aufgeben. „Die Kälte und die Nässe“, machte sein Trainer Rolf Luxemburger dafür verantwortlich. Milatz sei auch gesundheitlich angeschlagen ins Rennen gegangen.

Bis dahin hatten Matthias Leisling (Black Tusk) und auch die Centurion-Vaude-Fahrer Jochen Käß und Hannes Genze immer wieder für Tempoverschärfungen gesorgt, die vornehmlich vom „Patron“ Robert Mennen neutralisiert wurden. „Es war unglaublich, wie Robert alles kontrolliert hat“, fand Genze im Rückblick.

Als es auf die erste 9,8-Kilometer-Schlussrunde ging, da entwickelte sich ein „Ausscheidungsfahren“, wie es Robert Mennen später ausdrückte. Als es auf die letzten 9,8 Kilometer ging, da lagen Mennen, Bauer und Stiebjahn vorne, 15 Sekunden dahinter Hannes Genze (Sindelfingen) und Titelverteidiger Markus Kaufmann (Centurion-Vaude). Kaufmann konnte nicht mehr folgen und Genze schloss zum Führungstrio auf, auch weil sich die Spitzenreiter nicht einig waren.

„Die beiden wollten nicht führen und ich wollte auch nicht alles von vorne zu fahren. Deshalb habe ich riskiert, dass Genze noch mal rangekommen ist“, erzählte Mennen im Ziel.

Als Markus Bauer rund fünf Kilometer vor dem Ziel leicht stürzt, rückt Genze wieder auf. „An einem Anstieg bin ich super hoch gekommen und habe eine Lücke gerissen. Danach habe ich durchgezogen. Jetzt bin ich super happy“, erklärte Robert Mennen wie es für ihn zum Titelgewinn reichte.

Die Youngster profitieren von Genzes Pech
Hinter ihm war es Hannes Genze, der sich auf den Silberrang setzte und schon 30 Meter Vorsprung auf Bauer hatte. Doch 1,5 Kilometer vor dem Ziel fiel bei Genze die Kette herunter. Bauer und Stiebjahn gingen vorbei. Stiebjahn konnte zwar noch einmal an Bauer heran fahren, doch die Zielgerade war zu kurz für einen Angriff.
„Ich habe über das ganze Rennen darauf geschaut, dass ich nicht übers Limit gehe. Zwei, dreimal war ich abgehängt, aber bin jedes Mal wieder hingekommen. Robert war schon klar der Stärkste, aber die Silbermedaille ist mehr als ich mir je erträumt hatte. Ich bin wirklich glücklich“, meinte Bauer.

Simon Stiebjahn benutzte das gleiche Vokabular um seinen Erfolg zu bewerten. „Ich war am Schluss vielleicht der Schwächste von uns vier. Klar, wenn die Zielgerade etwas fairer gewesen wäre, dann hätte es auch zu Silber reichen können, aber eine Medaille war mein Ziel und das habe ich erreicht“, erklärte der Schwarzwälder.

Hannes Genze war verständlicherweise enttäuscht über die entgangene Silbermedaille. „Ich habe die ganze Zeit Mühe gehabt Luft zu bekommen. Erst als es auf die Schlussrunden ging, da ging es auf einmal. Es ist natürlich super schade, dass ich so die Medaille verliere“, sagte der Sindelfinger.
Titelverteidiger Markus Kaufmann konstatierte an diesem Tag „nicht genug drauf gehabt“ zu haben. „Ich habe mich schon die letzten Tage nicht so gut gefühlt.“

Masterstitel an Friedrich und Westhäuser
In der Mastersklasse 1 setzte sich Max Friedrich zum sechsten Mal in Folge durch. „Weiß ist halt eine schöne Farbe“, lachte Friedrich mit Blick auf das Meisterjersey. Der Kelkheimer hatte Stephan Schiele als großen Konkurrenten gesehen. „Der hat mir bei der Trans-Zollernalb ja eineinhalb Minuten abgenommen, da habe ich schon Befürchtungen gehabt“, erklärte Friedrich, der aber in 3:57,42 Stunden letztlich klar mit 8:22 Minuten vor Schiele (Nattheim) ins Ziel kam. Bronze ging an Sven Pieper (Grafschaft, +9:13).

Schneller als Friedrich war letztlich Markus Westhäuser (Nattheim), der sich den Titel in der Masterskategorie 2 holte. Westhäuser ging in der Schlussrunde an Friedrich noch vorbei, was aber faktisch keine Rolle spielte.
Dabei gelang es Markus Westheimer aber auch den lange führenden Stefan Danowski (Hamburg) einzuholen und ihn schließlich mit vier Sekunden Vorsprung auf den Silberrang zu verweisen. Dritter wurde Steffen Schaal (Plattenhardt), der schon 7:56 Minuten Rückstand aufwies.

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