Marathon-EM Sigulda: Endlich der Titel für Sally Bigham – Este wird Europameister

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Der als Mountainbiker international unbekannte Este Peeter Pruus hat bei der Marathon-EM in Sigulda den Titel geholt. Pruus gewann aus einer dreiköpfigen Spitzengruppe heraus mit zwei Sekunden Vorsprung auf den Portugiesen Tiago Ferreira und 43 Sekunden vor Topeak-Ergon-Biker Kristian Hynek. Auf Rang vier landete als bester Deutscher Simon Stiebjahn vom Team Bulls (+3:34). Hyneks Teamkollegin Sally Bigham wurde bei den Damen ihrer Favoritenrolle gerecht und gewann 5:26 Minuten vor der Schwedin Jennie Stenerhag, die Katazina Sosna im Finish um drei Sekunden distanzierte. Stefanie Dohrn (Pschick Racing) wurde 16. (+27:28) 

 

Über vierte Plätze freuen sich Sportler Allgemeinen nicht besonders. Doch Simon Stiebjahn klang überhaupt nicht unzufrieden.

„Ich bin super glücklich über diesen vierten Platz, vor allem nachdem dieses Frühjahr nicht so glücklich verlaufen ist. Dieser Platz fühlt sich an wie eine Medaille“, erklärte Stiebjahn mit Nachdruck. „Ich hätte nicht gedacht, dass ich so weit vorne mitfahren kann.“

Nach rund 60 Kilometern hatte sich eine dreiköpfige Spitzengruppe gebildet. Simon Stiebjahn hatte da eine kleine Schwächephase bereits hinter sich und war wieder in die Spitzengruppe zurückgekehrt.

In einer Laufpassage entstand eine kleine Lücke zwischen Platz drei und vier und danach folgte ein sanfter Asphaltanstieg. „Da musste man weiter ziehen und das gelang nur den drei Fahrern“, erzählt Stiebjahn.

Neben dem etatmäßigen Straßenfahrer Pruus waren das noch der Portugiese Tiago Ferreira und der Tscheche Kristian Hynek.

Stiebjahn hatte in der Verfolgergruppe prominente Begleiter. Neben seinem Schweizer Bulls-Teamkollegen Urs Huber war das auch Weltmeister Alban Lakata aus Österreich. Der wollte keine Führungsarbeit machen weil sein Teamkollege Hynek vorne mit dabei war.

Stiebjahn zieht drüber

„Urs und ich haben mit einem Letten Führung gefahren. Ich wollte, dass die Gruppe läuft, weil wir sechs Fahrer waren und ich so eine Top-Ten-Platzierung schon sicher hatte. Allerdings wollte ich auch nicht alles investieren“, so Stiebjahn zu der Renn-Situation.

Lakata versuchte zweimal von der Gruppe wegzuspringen, wie das im Radfahrer-Jargon heißt. Doch er entkam nicht. Den dritten Versuch des Österreichers konterte Stiebjahn. „Ich habe drüber gezogen und eine Lücke gerissen“, berichtet er.

Das war ungefähr 15 Kilometer vor dem Ziel. Der Abstand nach vorne war bereits vier Minuten groß. „Ich wusste, das wird nicht mehr reichen. Wenn nichts mehr passiert. Aber wenn vorne einem was passiert wäre, dann hätte ich eine Medaille gehabt“, erläutert Stiebjahn seine Gedanken.

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Etwas grieselig, aber man erkennt, dass sich Simon Stiebjahn über seinen vierten Platz freut, als hätte er gewonnen. Hat er auch, zumindest das Rennen der Verfolger ©Team Bulls

Vorne passierte nichts mehr in diese Richtung. Pruus gewann das Finale zwei Sekunden vor Ferreira und 43 Sekunden vor Hynek.

„Ich hatte das ganze Frühjahr das Gefühl, dass meine Form eigentlich gut ist. Nur die Ergebnisse haben nicht gepasst. Dieses Rennen gibt mir jetzt Recht“, bilanzierte Stiebjahn.

Sein Teamkollege Tim Böhme erreichte als 14. das Ziel, 9:45 Minuten hinter dem Sieger. Sie waren die einzigen Deutschen, die in Sigulda am Start waren.

Bigham: Nach fünf Silbernen endlich Gold

Bei den Damen holte sich Sally Bigham nach vier EM-Silber- und einer WM-Silbermedaille endlich mal goldenes Edelmetall. Die Britin war als Favoritin ins Rennen gegangen und wurde dieser Stellung gerecht, obschon ihr die langen Anstiegen fehlten, um den Abstand zu machen. Letztlich setzte sich aber ihre Klasse einfach durch.

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