Marathon-WM Laissac: Tiago Ferreira im Glück – Käß und Kaufmann in den Top Ten

 1 / 1 – Tiago Ferreira_Marathon-WM16_Laissac_by Goller
Neuer Marathon-Weltmeister: Tiago Ferreira ©Erhard Goller

Tiago Ferreira hat überraschend den Titel des Marathon-Weltmeisters gewonnen. Der Portugiese gewinnt nach 90 Kilometern in 4:01:57 Stunden mit 19 Sekunden Vorsprung auf Titelverteidiger Alban Lakata (Topeak-Ergon) und 56 Sekunden vor dem Tschechen Kristian Hynek. Die beiden Centurion-Vaude-Biker Jochen Käß und Markus Kaufmann landen auf den Plätzen acht (+3:43) und zehn (+4:57).

 

Auf den ersten 30 Kilometern entsteht eine fünfköpfige Spitzengruppe, zu der auch Olympiasieger Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing) gehört. Der Tscheche kann in der Anfangsphase sogar einen kurzen Defekt-Stopp kompensieren.

 

aroslav-Kulhavy_flat-tire_Marathon-WM16_Laissac_by-Goller
Der Moment, indem Jaroslav Kulhavy mit einem Plattfuß Rennen verließ ©Erhard Goller

Doch bei Kilometer 60 verlässt er das Rennen mit einem Vorderrad-Plattfuß. So bleiben noch vier Fahrer an der Spitze, 3:30 Minuten vor einer größeren Verfolgergruppe, zu der auch Titelverteidiger Lakata und die beiden Deutschen gehören.

 

Alban Lakata ist das Anfangstempo bewusst nicht mitgegangen. Dadurch hat er im letzten Drittel Reserven. Unter seinem Tempodiktat reißt die Verfolger-Gruppe auseinander, während vorne Hector Paez und Tiago Ferreira attackieren und Kristian Hynek zurücklassen. Zuvor ist schon Howard Grotts aus der Führungsgruppe zurückgefallen.

Paez stürzt und verliert Medaille

Dann wird es turbulent. In einer Abfahrt stürzt Paez und sein Lenker bricht. So ist Ferreira alleine in Führung, muss aber auch einmal zu Boden. Der Portugiese kann aber seine Spitzenposition verteidigen und holt sich zum ersten Mal den Weltmeister-Titel.

„Ich kann das gar nicht glauben. Auf einmal war ich alleine vorne und bin nervös geworden“, erklärt Ferreira.

Hinter ihm wünscht sich Alban Lakata, dass das Rennen „fünf Minuten länger“ ist. Sein Kalkül ist fast, aber nur fast aufgegangen. „Mein Plan war nicht zu überdrehen. In der Mitte des Rennens habe ich vielleicht zu wenig Gas gegeben, so dass der Rückstand etwas zu groß geworden ist. Schade, aber Silber passt auch. Nächstes Jahr gibt es wieder eine WM.“

Sein Teamgenosse Kristian Hynek ist glücklicher Dritter, mit „gemischten Gefühlen“, wie er sagt. Weil er dreieinhalb Stunden lang um Gold gekämpft hätte, aber durch Paez Pech noch zu Bronze gekommen ist.

Käß: Hätte besser sein können

Jochen Käß bedauert, dass er nicht versucht hat Lakatas Hinterrad zu halten. „Ich habe es

Jochen-Kaess_Marathon-WM16_Laissac_by-Goller
Bester Deutscher: Jochen Käß ©Erhard Goller

mich nicht getraut, weil ich Respekt hatte vor dem letzten Anstieg. Hinterher hat sich raus gestellt, dass es doch noch gut gegangen wäre. Achter ist nicht schlecht, aber es hätte vielleicht keine Medaille, aber trotzdem besser sein können“, so Käß.

Markus Kaufmann kam am Start in keine gute Position und musste Körner in eine Aufholjagd investieren. „

Als Alban dann Druck gemacht hat, da habe ich das gespürt. Mein Ziel Top Ten habe ich gerade so erreicht, aber mit einem besseren Start wäre sicher noch mehr drin gewesen. Ich bin mit der Strecke erstaunlich gut zurecht gekommen“, so Kaufmann.

Ergebnisse

Facebook Auto Publish Powered By : XYZScripts.com