Ötztal Bike-Festival: Federspiels Sprint-Hattrick – Gegenheimer auf Rang zwei

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Daniel Federspiel auf dem Weg zum dritten Sprint-Sieg hintereinander. Dahinter Simon Gegenheimer. ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Beim Eliminator Sprint im österreichischen Haiming hat sich Daniel Federspiel (Ötztal-Scott) seinen dritten Sprint-Sieg in Folge geholt. Im Finale bezwang er den Deutschen Meister Simon Gegenheimer (Rose-Ultrasports) den Polen Marek Konwa (Superior-Brentjens) und Sepp Freiburghaus (Thömus Racing Team).

Auf einem flachen Asphalt-Kurs, der im Halbfinale und im Finale dreimal gefahren wurde, hatte Daniel Federspiel bei trockenen Bedingungen vor einigen hundert Zuschauern die besten Beine, vielleicht aber auch das taktisch günstigste Verhalten.

Von Taktik sprachen nachher (fast) alle, denn die drei Runden ließen Spielräume. „Ich muss sagen, auf dem flachen Kurs habe ich mit dem Sieg nicht gerechnet. Das liegt mir eigentlich gar nicht, aber im Finale ist meine Strategie aufgegangen“, erklärte Federspiel.

Simon Gegenheimer kam am Start am besten weg und führte in der ersten Runde das Quartett an. Federspiel lag an zweiter Stelle. „Ich habe dann ein wenig gepokert und zwei, drei Tritte ausgelassen“, berichtete Gegenheimer. Er wurde attackiert, hielt aber dagegen und reihte sich wieder an zweiter Position hinter Federspiel ein.

Der WM-Dritte wehrte einen Angriff des Deutschen ab und kam als Erster auf die Zielgerade. Dort ließ er sich den dritten Sieg in diesem Jahr, nach Imst und Nals, nicht mehr nehmen. „Es ist einfach Wahnsinn vor heimischen Publikum zu gewinnen“, jubelte Federspiel nach seinem Hattrick. „Für den Kopf ist das im Blick auf den Weltcup in Albstadt super.“

Simon Gegenheimer: Zuversichtlich für die DM in Singen
Simon Gegenheimer verbuchte zum dritten Mal hintereinander Platz zwei in einem Sprint. „Nach dem Cross-Country-Rennen in Heubach hatte ich schwere Beine und musste erst mal drei Tage durchschnaufen. Das hat funktioniert. Hier waren ja viele gute Sprinter am Start. Für die Deutsche Meisterschaft in Singen bin ich jetzt ganz zuversichtlich“, meinte Gegenheimer.

Hinter Marek Konwa landete Sepp Freiburghaus auf Platz vier. Der Schweizer , der 2012 den Weltup-Sprint in Nove Mesto gewonnen hatte, haderte mit seinem taktischen Verhalten im Finale. „Ich hätte in der zweite Runde nach vorne fahren müssen, habe es aber nicht gemacht“, meinte er selbstkritisch. „Und auf der Zielgerade bin ich dann aus dem Pedal gerutscht“, fügte Freiburghaus seiner Erklärung hinzu. „Aber gut, das passt für heute“, bilanzierte er seinen vierten Platz.

Litscher gewinnt kleines Finale vor Schulte-Lünzum
Das kleine Finale dominierte Thomas Litscher (Multivan-Merida). Der Schweizer Sprint-Meister hatte sich im Halbfinale gegen Federspiel und Gegenheimer etwas verkalkuliert. „Ich hätte mehr auf mich vertrauen sollen und von vorne fahren. Aber so ist der Sprint eben, es entscheiden Kleinigkeiten“, meinte Litscher, der sich Rang fünf sicherte, vor seinem Ex-Teamkollegen Markus Schulte-Lünzum (Focus XC).
„Ich wollte im Halbfinale langsam anfangen, aber ich habe das so langsam gemacht, dass ich gar nicht mehr in den Windschatten gekommen bin. Ich bin trotzdem zufrieden mit Rang sechs, schließlich waren ja sehr starke Sprinter da. Hätte ich gar nicht gedacht“, kommentierte der Deutsche U23-Meister.

Die Formkurve scheint auch wieder nach oben zu zeigen. „Die Blutwerte sind okay. Es waren ein paar Wirbel verschoben, die wieder gerade gerückt wurden. Ob das der Grund war für die Kraftlosigkeit, ich weiß es nicht. Vielleicht ist es auch der Placebo-Effekt, aber das ist mir auch egal, Hauptsache es geht wieder“, meinte er lachend.

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Von links: Martin Gluth, MarkusSchulte-Lünzum, Sepp Freiburghaus, Simon Gegenheimer, Daniel Federspiel, Marek Konwa, Thomas Litscher, Gregor Raggl. ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Martin Gluth: Nicht so der Hammer
Hinter Gregor Raggl (Ötztal-Scott) belegte Martin Gluth Platz acht. Der Lexware-Rothaus-Biker legte die schnellste Qualifikationszeit hin , doch auch er sprach von einem „taktischen Fehler“, den er im Halbfinale gemacht hätte. „Das war nicht so der Hammer“, meinte Gluth. Im kleinen Finale rutschte er in einer Kurve weg und büsste alle Chancen ein.

Nach seinem vorzeitigen Ausstieg in Heubach, wollte Gluth noch mal ein Wettkampfwochenende einlegen. Deshalb entschloss er sich kurzfristig für die Fahrt ins Ötztal. „Ich wollte unbedingt noch einen Sprint fahren vor der DM und dem Weltcup und am Sonntag will ich versuchen ein paar Weltranglistenpunkte zu holen“, erklärte Gluth.
Mit Christoph Schulte (Rapiro Racing) auf Platz 15 hatte noch ein Deutscher das Viertelfinale erreicht.
Simon Gegenheimer wollte am Ende noch eine Anmerkung machen. „Zum ersten Mal hat es bei einem Nicht-Weltcup-Sprint Anti-Dopingkontrollen gegeben. Das finde ich gut so“, betonte der Remchinger.
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