Perskindol Swiss Epic (2): Etappensieg für Käß und Geismayr

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Daniel Geismayr und Jochen Käß bei ihrem Etappen-Sieg in Leukerbad. Hinten biegen die Träger des Gelben Trikots Kristian Hynek und Alban Lakata um die Ecke. ©Perskindol Swiss Epic

Das deutsch-österreichische Duo Jochen Käß und Daniel Geismayr von Centurion-Vaude hat sich auf der ersten Etappe des Perskindol Swiss Epic den Tagessieg geholt und hat sich 49 Sekunden hinter dem führenden Topeak-Ergon-Team auf Platz zwei der Gesamtwertung geschoben. Bei den Damen gewannen Annika Langvad/Ariane Kleinhans ihre zweite Etappe und bauten den Vorsprung auf Adelheid Morath/Sally Bigham auf 4:16 Minuten aus.

50, 60 Kilometer lang sei es bei ihm „ziemlich zäh“ gegangen, bekannte Jochen Käß nach dem zweiten von sechs Tagen des Swiss Epic. Wiederholt hätte er eine Lücke von bis zu 30 Sekunden kassiert, sich aber mit Unterstützung seines Partners Daniel Geismayr wieder herankämpfen können. „Ich habe schlecht Luft bekommen und musste ziemlich kämpfen. Dann ging es dann besser, vielleicht auch weil die anderen schwächer wurden“, erzählte Käß.

In einer fünf Teams starken Spitzengruppe bekam zuerst das Thömus/Grächen Team mit Sepp Freiburghaus und Marc Stutzmann Probleme, dann auch Reto Indergand/Martin Fanger (BMC Racing).

Als etwa bei Kilometer 85 der letzte Anstieg hinauf nach Leukerbad in Angriff genommen wurde, geriet auch Mathias Flückiger vom Vorjahres-Sieger-Team BiXS-Stöckli in Schwierigkeiten. Teamkollege Lukas Buchli (BiXS-Stöckli) musste Rücksicht nehmen, so dass nur noch die Prolog-Sieger Alban Lakata/Kristian Hynek (Topeak-Ergon) und Geismayr/Käß übrig blieben.

„Wir haben dann die Initiative ergriffen“, berichtete Käß vom ungefähr zehn Kilometer langen Anstieg. Lakata konnte das Tempo nicht ganz mitgehen, doch der Marathon-Weltmeister schaffte mit seinem tschechischen Partner auf einer Asphalt-Passage noch einmal den Anschluss.

Rund 500 Meter vor dem Ziel griffen Käß und Geismayr noch einmal erfolgreich an und sicherten sich nach 4:18:20 Stunden mit acht Sekunden Vorsprung den Etappensieg. In der Gesamtwertung rückten sie damit von Position fünf auf zwei nach vorne, 49 Sekunden hinter Lakata/Hynek.

Drei Minuten zwischen Platz zwei und drei

Dritter wurden Flückiger/Buchli, die aber 3:59 Minuten Rückstand in Kauf nehmen mussten und in der Gesamtwertung jetzt auch schon drei Minuten Rückstand auf Rang zwei haben. Auf die Tages-Vierten vom BMC Racing Team musste man nach den 95 Kilometern von Verbier nach Leukerbad nochmals weitere 6:48 Minuten warten.

„Gestern waren wir leicht geknickt, aber jetzt sind wir wieder gut im Geschäft. Wir schauen von Tag zu Tag und sind jetzt guter Dinge. Daniel ist in sehr guter Verfassung“, sagte Jochen Käß mit Blick auf die verbleibenden vier Tage. Die Mittwochs-Etappe mit Start und Ziel in Leukerbad führt über 63 Kilometer und 3000 Höhenmeter.

Aufregendes Duell bei den Damen

Bei den Damen baute das Specialized-RECM-Duo Annika Langvad/Ariane Kleinhans seine Führung mit dem zweiten Tagessieg aus, doch nach 5:20:50 Stunden trennten die dänisch-schweizerische Paarung nur 46 Sekunden von ihren hartnäckigsten Konkurrentinnen Adelheid Morath/Sally Bigham (Topeak-Ergon).

Mit dem Rest der Konkurrenz hatten diese vier Fahrerinnen nicht viel zu tun, aber die erste Etappe wurde zu einem aufregenden Kampf um den Tagessieg. Am ersten Berg setzten sich Annika Langvad und Ariane Kleinhans etwas ab. An der ersten Verpflegungszone nach gut 30 Kilometern wurde etwa eine Minute Unterschied gemessen. Dann hatten Langvad/Kleinhans einen Defekt, der sie allerdings nicht sehr viel Zeit kostete.

Im folgenden Anstieg gelang es Morath und Bigham zu ihren Konkurrentinnen aufzuschließen und vorbei zu gehen. „In diesen langen, gleichmäßigen Anstiegen waren sie wirklich sehr stark“, zollte Marathon-Vizeweltmeisterin Annika Langvad in einem Interview mit Jeff Ayliffe Respekt.

Morath bekommt Gesellschaft vom Mann mit dem Hammer

Aber in der nächsten Abfahrt, schlossen sie wieder auf. Dann aber stürzte Langvad. Die Dänin und ihre in Südafrika verheiratete Partnerin konnten die Lücke aber wieder schließen.

Schließlich gab es für die Fahrerinnen im Gelben Jersey einen erneuten Defekt. Adelheid Morath und Sally Bigham schienen auf dem Weg zum Etappensieg, doch rund zehn Kilometer vor dem Ziel, im letzten Anstieg, kam für Adelheid Morath der gefürchtete Mann mit dem Hammer. „Ich musste raus nehmen. Vielleicht habe ich mich nicht ausreichend verpflegt, vielleicht auch zu viel Tempo gemacht“, bekannte die Freiburgerin.

Ein Kilometer vor dem Ziel schlossen Langvad und Kleinhans auf und holten sich ihren zweiten Etappensieg. „Schade“, meinte Adelheid Morath, „aber wir sind trotzdem beide zufrieden. Wir fahren hier zum ersten Mal zusammen und müssen uns erst aufeinander einspielen. Es ist sehr anspruchsvoll, aber es macht auch Spaß.“

Als Tages-Dritte hatten Hielke Elferink/Anne Terpstra (Rent a Plant- Habitat) bereits 36:20 Minuten Rückstand.

Ergebnisse

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