Sprint-WM Andorra: Linda Indergand holt den Titel – Nadine Rieder mit zu wenig Risiko

Mit breitem Grinsen auf dem Gesicht fährt Linda Indergand zum WM-Titel. Foto: Lynn Sigel
Mit breitem Grinsen auf dem Gesicht fährt Linda Indergand zum WM-Titel. Foto: Lynn Sigel

Die Deutsche Meisterin Nadine Rieder hat am ersten Tag der Weltmeisterschaften in Andorra im Eliminator Sprint den Einzug ins Finale verpasst und ist Siebte geworden. Linda Indergand (Focus XC) holte für die Schweiz die erste Gold-Medaille. Sie gewinnt vor der Norwegerin Ingrid Boe Jacobsen und Titelverteidigerin Kathrin Stirnemann (Haibike-Ötztal).

Es war bestimmt keine Schande, dass Nadine Rieder (AMG-Rotwild) im Halbfinale gegen Titelverteidigerin Kathrin Stirnemann und deren Nachfolgerin Linda Indergand den Kürzeren zog.
Im kleinen Finale fuhr die Deutsche Meisterin auf Rang drei und wurde damit gute Siebte. Dennoch war sie mit sich selbst nicht zufrieden.

„Ich war in den Kurven auf der Wiese viel zu verhalten und hatte Angst davor weg zu rutschen“, meinte Rieder selbstkritisch. „Ich habe immer zurückgesteckt.“
So war sie bereits im Hintertreffen, als es in den Singletrail hinein ging und auf der Zielgeraden nicht mehr in der Lage die beiden Eidgenossinnen anzugreifen.
Auch im kleinen Finale kreidete sie sich diese Schwäche an. „Die Zielgerade war kein Problem, da hatte ich immer noch Power“, meinte Rieder.
„Aber das WM-Halbfinale zu erreichen, ist okay“, meinte die Allgäuerin.

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Bezeichnete ihr Ergebnis als okey – Nadine Rieder. Foto: Lynn Sigel

Linda Indergand souverän zum Meilenstein
Im Finale setzte sich die Vorjahres-Zweite Linda Indergand gleich an die erste Position und gab sie nicht mehr ab. Weil sich Kathrin Stirnemann mit Ingrid Boe Jacobsen auseinander setzen muss, kann Indergand im Trail eine Lücke reißen. Sie realisiert das erst, als es um die Kurve geht und in einen kurzen Anstieg hinein.

„Ich bin den dann nicht voll gefahren um dann auf der Zielgerade noch mal voll zu sprinten“, erläuterte Indergand ihre Strategie.
Sie nannte ihren Titel „einen Meilenstein in meiner Karriere“.
Für Linda Indergand ist es ihr zweites Regenbogen-Jersey nach dem Titel bei den Juniorinnen im Jahr 2011.

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Linda Indergand mit Vorsprung im Finale. Foto: Lynn Sigel

„Nachdem ich im Val di Sole von der Rolle war, habe ich schon gezweifelt. Aber das Trainingslager im Engadin hat mir wieder Sicherheit gegeben. Mein Ziel war es nach Silber im vergangenen Jahr diesmal Gold zu holen, aber im Sprint muss alles aufgehen. Da gehört auch Glück dazu“, so Indergand weiter.


Stirnemann: Bronze fast emotionaler als Gold 2014

Kathrin Stirnemann muss sich auf der Zielgeraden noch von Ingrid Boe Jacobsen passieren lassen. „Ich habe zu spät gemerkt, dass sie noch mal kommt. Aber ehrlich gesagt ist es mir egal, ob Silber oder Bronze. Ich habe heute nicht meinen besten Tag erwischt, nicht so die Energie gehabt. Nach meiner ganzen Krankheitsgeschichte war es auch mental schwierig. Deshalb bin ich sehr zufrieden mit Bronze. Es war für mich vielleicht emotionaler als der Titel voriges Jahr. Linda hat den Titel auch voll verdient“, erklärte Stirnemann.

Mehr als zufrieden - Linda Indergand und Kathrin Stirnemann. Foto: Lynn Sigel
Mehr als zufrieden – Linda Indergand und Kathrin Stirnemann. Foto: Lynn Sigel

Während der Viertelfinals der Damen gibt es einen Strom-Ausfall, der zu einer 90-minütigen Unterbrechung führt. Dem Schweizer Trio scheint es aber nichts ausgemacht zu haben.

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