Transalp (8): Etappensieg für Titelverteidiger – Kaufmann und Käß souverän zum Gesamtsieg

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Die Sechs fürs Tages- und Gesamtpodium, jeweils in anderer Reihenfolge von links nach rechts: Urs Huber, Karl Platt, Markus Kaufmann, Jochen Käß, Alban Lakata, Robert Mennen. ©Henning Angerer/Craf Bike Transalp

Robert Mennen und Alban Lakata (Topeak-Ergon) haben sich auf dem Schlussabschnitt der Craft Bike Transalp von Rovereto nach Riva del Garda über 38 Kilometer in die Liste der Etappensieger 2013 eingetragen, Jochen Käß und Markus Kaufmann (Centurion-Vaude 1) brachten dagegen ihren ersten Transalp-Gesamtsieg souverän unter Dach und Fach. Das Duo in Gelb wurde mit 2:15 Minuten Rückstand Tageszweiter. Urs Huber und Karl Platt (Bulls 1) belegten als Dritte den Rang, den sie auch in der Gesamtwertung einnehmen.

In Gefahr geriet der Gesamtsieg von Markus Kaufmann und Jochen Käß nicht mehr, auch wenn Alban Lakata am ersten und einzigen Berg mächtig am Horn zog und das Feld sprengte. Die Träger des Gelben Trikots blieben am längsten mit dabei, ließen die Topeak-Ergon-Fahrer aber im letzten Stück bis zum Gipfel ziehen.
„Wir hätten vielleicht noch mitgehen können, haben uns dann aber gesagt, komm’ wir fahren auf Sicherheit, wir müssen uns kein Bein mehr raus reißen, zumal wir beide die letzten zwei Tage leicht erkältet waren“, erklärte Jochen Käß.
„Die neun Minuten Vorsprung haben uns gut schlafen lassen heute Nacht“, meinte Markus Kaufmann.6:47 Minuten Vorsprung auf Mennen/Lakata blieben noch.

Für Markus Kaufmann ist der Transalp-Sieg nach dem DM-Titel der größte Erfolg seiner Karriere. „Letztes Jahr habe ich als Zweiter gesehen, dass es für mich möglich ist auch zu gewinnen. In Vertragsverhandlungen hat eine Rolle gespielt, dass ich einen starken Partner bekomme und mit Jochen ist das so“, erläuterte Kaufmann.

Jochen Käß isst Pommes

Der seriöse Teilzeit-Profi hat in Jochen Käß einen Partner gefunden, der in vielerlei Hinsicht zu ihm passt, respektive ihn ergänzt. „Wir haben super harmoniert“, sagt auch Jochen Käß.
Beide sind vom gleichen Jahrgang (81), aber einen völlig unterschiedlichen Weg gegangen. Während Kaufmann schon seit vielen Jahren seinen Schwerpunkt auf der Marathon-Disziplin hat, feierte Käß da auch schon beträchtliche Erfolge, kämpfte aber 2012 noch um die Olympiaqualifikation im Cross-Country. In dieser Disziplin wäre er auch weiter zuhause, wenn er einen entsprechenden Vertrag bekommen hätte.

„Die Transalp war nach der Marathon-WM der zweite geplante Höhepunkt. Ein Sieg ist immer schön und bei einer Rundfahrt noch schöner, das ist einfach genial“, kommentierte Jochen Käß.
„Wir sind überglücklich und Jochen ist auch ganz emotional, so wie man ihn sonst gar nicht sieht“, sagte Kaufmann nach dem Erfolg und mit einem Schmunzeln fügte er hinzu: „Er ist sogar Pommes.“

War Mennen schwächer oder die Anderen stärker?
Einmal hoch und einmal runter, der Rest flach, dieses Profil der kurzen Schluss-Etappe nutzten Alban Lakata und Robert Mennen zu einem „versöhnlichen Abschluss vor einer super Kulisse“, wie Alban Lakata meinte. Mit leichten Reifen setzte man auf Risiko und darauf, dass man nach dem Anstieg genügend Vorsprung haben würde. Zwei Minuten wurden am Passo Bordola gemessen und das reichte dann auch locker aus.

So ganz glücklich war der Vize-Weltmeister mit der 16. Craft Bike Transalp nicht, denn als Titelverteidiger wäre man gerne wieder ganz oben gestanden. „Ich war in einer Top-Verfassung und wäre schon in der Lage gewesen vorne mitzufahren“, meinte Lakata nach den acht Etappen. „Robert hat durch seine Probleme im Frühjahr nicht ganz das Niveau gehabt und die Konkurrenz war stark. Ich habe eigentlich genug zweite Plätze, aber wenn man mit einem zweiten Platz nicht mehr zufrieden ist, dann stimmt auch was nicht“, so Lakata weiter.

Mennen selbst ist sich gar nicht ganz sicher, ob er wirklich nicht die gleiche Verfassung hatte wie beim Sieg 2012. „Klar, zweimal konnte ich am letzten Berg nicht mehr mithalten, aber Käß und Kaufmann waren da auch super stark. Ob ich wirklich schwächer war wie letztes Jahr wird dann die Watt-Auswertung zeigen“, meinte der Nörvenicher.
Zwei Defekte bei Alban Lakata erhöhten den Abstand auf Käß und Kaufmann dann noch mehr.

Team Bulls: Ein schechter Tag war schon zuviel

Beim Team Bulls 1 war die fünfte Etappe der neuralgische Punkt. Karl Platt erwischte einen schwarzen Tag und die Folge war an diesem Tag zwölfeinhalb Minuten Rückstand (12:38 Minuten) auf die Etappensieger Käß und Kaufmann. Das ist ziemlich genau die Zeit, die Karl Platt und Urs Huber in Riva auch in der Gesamtwertung von den Siegern trennt.
Mit zwei Etappensiegen hielten sie sich schadlos und am letzten Tag schnappten sie Thomas Stoll/Konny Looser (BiXS Wheeler-iXS), die lange auf Rang drei lagen, noch den dritten Platz auf dem Etappen-Podest weg.

Bei den Damen waren Sally Bigham und Borghild Loevset (Topeak-Ergon) so großzügig auf ihre weiße Weste zu verzichten und gönnten dem Crazy Velo Shop Scott, vertreten durch Cornelia Hug und Andrea Fässler, in Riva den Genuss eines Etappensiegs.
In der Gesamtwertung liegen fast 1:30 Stunden zwischen den beiden Eidgenössinnen und der Vize-Weltmeisterin aus Großbritannien mit ihrer norwegischen Partnerin.

Ergebnisse

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