UCI: Der neue Präsident besitzt ein Mountainbike

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Die Delegierten des Radsport-Weltverbands UCI haben den Iren Brian Cookson zu ihrem neuen Präsidenten gewählt. Welche Wirkung Cookson für den Mountainbike-Sport haben wird, ist offen. Immerhin: der Kollegin Sue George von cyclingnews.com hat er davon erzählt, dass er ein Mountainbike besitze.

Nach zwei Wahl-Perioden hat es Pat McQuaid – trotz einiger Tricks – nicht mehr geschafft wieder gewählt zu werden. Zu viele Leute, das bezieht sich auf das übermächtige Lager der Straßenfahrer, hatten genug von der Art wie Pat McQuaid den Verband geführt hat. Nicht zuletzt auch im Blick auf die Doping-Problematik.

Nach einer Schlammschlacht in Sachen Wahlkampf hat also Cookson mit 24 zu 18 Stimmen gewonnen. „Wir gehen in diesem Fall davon aus, dass einiges anders wird. Er muss was anders machen“, meinte UCI MTB Event-Koordinatorin Melanie Leveau vor der Wahl.

Es ist davon auszugehen, dass es nicht die Probleme im Mountainbiken sind, die Cookson als Erstes angehen wird. Allerdings steht schon bald eine Maßnahme an, die auch Auswirkungen auf die MTB-Disziplinen hat.
Der UCI-Präsident hat qua Rolle die Aufgabe die Kommissions-Präsidenten vorzuschlagen. Sehr wahrscheinlich wird der Franzose David Lappartient als MTB-Kommissions-Vorsitzender abgelöst. Lappartient wird ja ohnehin seine Ämter-Ansammlung vorgeworfen. Er ist – neben seinem Job als Bürgermeister einer Gemeinde – französischer Verbandspräsident und Präsident des Europäischen Radsport-Verbands UEC. MTB-Stallgeruch hatte er auch nicht.

In der Vergangenheit hing der Präsidentschaft der MTB-Kommission ein wenig (?) der Geruch eines Versorgungs-Pöstchens an. Ohne einem seinem Vorgänger Daniel Baal auf die Füße treten zu wollen, aber auf Kompetenz in Sachen Mountainbike wurde da nicht viel Wert gelegt.

MTB-Kommission wird neu besetzt
Man darf gespannt sein, wie sich Cookson entscheidet. Der neue Kommissions-Präsident sucht sich dann auch die Kommissions-Mitglieder zusammen. Aktuell gehört neben Lappartient noch der Schweizer Ex-Mountainbiker und Cross-Fahrer Beat Wabel dazu, der auch als Technischer Delegierter für die UCI tätig ist. Dazu der 67-jährige gebürtige Brite Brian Jolly. Auch er ein Ex-Rennfahrer (Straße) der in Kanada beheimatet ist und dort auch schon zehn Jahre lang Verbandspräsident war.

Downhill-Weltmeister Greg Minnaar aus Südafrika komplettiert das ehrenamtliche Gremium, dem noch der hauptamtlich tätige Peter van den Abeele angehört, ein Ex-Mountainbiker und Cross-Athlet. Van den Abeele arbeitet als Koordinator für die Offroad-Disziplinen für die UCI, hat in der Kommission aber kein Stimmrecht.
Einfluss hat van den Abeele dennoch, teilweise schlägt er den Kommissionspräsidenten auch Leute für die Kommission vor.

Man darf also gespannt sein, welches Gesicht die MTB-Kommission unter der Präsidentschaft von Cookson haben wird. Immerhin werden dort die einschneidenden Regel-Änderungen und die Ausrichtung der Disziplin beschlossen.

Cookson will Downhill im olympischen Programm haben
Sue George hat Cookson in einem zweiteiligen Interview auf cyclingnews.com auf seine MTB-Affinität und seine Ideen für den Sport hin abgefragt. Immerhin hat der Ire in den frühen 90er-Jahren mit seinem Sohn häufiger das Mountainbike. Heute besitzt er zwar immer noch eins, aber bevorzugt das Straßenrad.

Cookson spricht davon MTB im olympischen Programm zu stärken und in diesem Zusammenhang, dass man Downhill in die Olympischen Spiele integrieren sollte. Ansonsten sind es eher Allerwelts-Weisheiten, die er preisgibt. Was vermutlich auch nicht anders zu erwarten war.

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