Weltcup Nove Mesto: Gallagher gewinnt Eliminator vor Pfäffle und Gegenheimer

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Christian Pfäffle (links) verliert das Duell gegen Kenta Gallagher ganz knapp. ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Christian Pfäffle hat seine ersten Sprint-Weltcupsieg nur knapp verpasst. Der Lexware-Rothaus-Biker verlor das Finale beim Eliminator in Nove Mesto nur knapp gegen den Briten Kenta Gallagher (Superior-Brentjens). Simon Gegenheimer (Rose-Ultrasports) wurde nach Defekt im Finale Dritter, während Vize-Weltmeister Miha Halzer (Energijateam) mit Kettenproblemen Vierter wurde.
Bei den Damen siegte Jenny Rissveds (Scott) vor Kathrin Stirnemann (Sabine Spitz-Haibike) und Alexandra Engen (Ghost Factory Racing). Nadine Rieder (Topeak-Ergon) wird Zehnte, Lena Putz (XXL Solutions) als Zwölfte notiert.

Die deutschen Mountainbiker bewiesen in Tschechien erneut, dass sie die Sprint-Disziplin beherrschen. Simon Gegenheimer hätte man im Biathlon-Stadion von Nove Mesto nach den Eindrücken aus den Vorläufen den Sieg zugetraut, doch der Deutsche Meister hatte Pech.
In einem künstlichen Steinfeld, erwischte er mit dem Hinterrad eine scharfe Steinkante und erlitt Defekt. Praktisch gleichzeitig musste der WM-Zweite Miha Halzer aus Slowenien, der vor Gegenheimer in der führenden Position lag, mit einer defekten Schaltung kapitulieren.

So war der Weg frei für ein Duell zwischen Christian Pfäffle und Kenta Gallagher.
Pfäffle übernahm vor einer kurzen technischen Sequenz die Führung. „Ich habe gehofft, dass ich ein paar Meter heraus fahren kann, aber es waren wohl zu wenig um Kenta zu schlagen“, meinte der 20-Jährige hinterher.

Pfäffle: Cool, dass es mit dem Finale geklappt hat
Nach der technischen Passage zog er etwa 300 Meter vor der Ziellinie den Sprint an, doch Gallagher schaffte es in seinen Windschatten und zog auf den letzten 20 Metern am Schwaben vorbei.
„Ich bin nicht enttäuscht, dass ich nicht gewonnen habe. Es ist cool, dass es dieses Mal mit dem Finale geklappt hat. Es ging heute richtig gut“, bilanzierte Christian Pfäffle, der im Viertelfinale schon beinahe ausgeschieden war, nachdem er am Start aus dem Pedal rutschte. Ein Kraftakt brachte ihn noch auf Rang zwei.

Simon Gegenheimer war nach seinem Defekt so klug erst einmal weiter zu fahren, damit Halzer sein Pech nicht früh genug entdeckte. „Schade, ich habe mich heute wirklich gut gefühlt und ich wollte bei Halzer ans Hinterrad. Auf der langen Zielgerade war noch alles möglich und da wollte ich die Entscheidung suchen“, erklärte Gegenheimer, der wie schon 2012 in Houffalize Dritter wurde.
Halzer nutzte sein Pech noch zu einer Show-Einlage. Als er endlich auf der Zielgeraden eintraf, demonstrierte er mit „fliegenden“ Liegestützen, dass er auch in den Armen ziemlich viel Kraft besitzt.

Andy Eyring (Bergamont) war im Viertelfinale an Halzer und am Albstadt-Sieger Daniel Federspiel (Ötztal-Scott, 5.) gescheitert und wurde, wie vor einer Woche, auf Platz zehn klassiert, einen Platz vor Martin Gluth (Lexware-Rothaus), der auch ganz knapp am Halbfinal-Einzug vorbeischrammte. Simon Stiebjahn (Team Bulls) hatte im Viertelfinale Pech mit einem Defekt und kam schließlich als 13. in die Wertung.
Federspiel schied im Halbfinale aus, nachdem er auf der Zielgerade kurz ins Leere trat. „Ich weiß auch nicht, was da passiert ist“, so der Österreicher.
Thomas Litscher (Multivan-Merida) war das erste Opfer der neuen elektronischen Startanlage. Dem Zweiten von Albstadt wurde im Viertelfinale ein Fehlstart angelastet.

In der Sprint-Gesamtwertung führt weiterhin Daniel Federspiel, jetzt vor den punktgleichen Gallagher und Pfäffle, Gegenheimer ist Fünfter.

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Damen-Podium von links: Eva Lechner, Kathrin Stirnemann, Jenny Rissveds, Alexandra Engen, Linda Indergand. ©Armin M.. Küstenbrück/EGO-Promotion

Rieder fühlt sich zu sicher – Rissveds souverän
Bei den Damen unterlief der DM-Dritten Nadine Rieder (Sonthofen) ein taktischer Fehler. Auf der Zielgeraden fühlte sie sich bereits zu sicher, so dass die Polin Aleksandra Dawidowicz noch an ihr vorbei gehen konnte. „Da habe ich mich schon zu sicher gefühlt. Wieder was gelernt“, meinte die Allgäuerin, die in Albstadt noch Dritte war. Diesmal wurde sie Zehnte und liegt jetzt in der Gesamtwertung auf Rang vier.
Lena Putz (Röhrnbach) schied ebenfalls im Viertelfinale aus und belegte Rang zwölf.

Jenny Rissveds demonstrierte Stärke. Sie wählte in jedem ihrer Läufe eine offensive Strategie und ließ sich auch im Viertelfinale nicht in Bedrängnis bringen, als sie am Start aus dem Pedal rutschte.
„Meine Taktik war nach der letzten technischen Passage anzugreifen und dann nach hinten zu schauen“, erklärte Rissveds. Und jedes Mal hatten sich die Reihen hinter ihr gelichtet. Im Finale hatte sie einen schönen Vorsprung und zog durch zu ihrem zweiten Sprint-Weltcupsieg.

Für den Rest ging es nur noch um Platz zwei. Kathrin Stirnemann schaffte es aus dem Windschatten heraus den schwedischen Doppelsieg zu verhindern und Weltmeisterin auf Rang drei zu verweisen.
„Es war vielleicht der härteste Sprint, den ich bis jetzt gefahren bin. Jenny ist im Anstieg an uns vorbei wie ein Motorrad, da war nichts zu machen“, sagte Stirnemann.
Alexandra Engen verteidigte ihr Weltcup-Leaderjersey und zeigte sich nicht unzufrieden mit Rang drei. „Es war ziemlich taktisch, aber im Finale hatte ich keine Kraft mehr, um Jenny zu folgen“, erklärte Engen.
Eva Lechner (Colnago-Südtirol) konnte in den Kampf ums Treppchen nicht mehr eingreifen und wurde Vierte.
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