Weltcup Nove Mesto: Helen Grobert fährt auf Vier und in Weiß

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Helen Grobert: Nach Verletzung auf Rang vier und ins weiße Leader-Jersey ©Erhard Goller

Mit einem vierten Rang beim dritten U23-Weltcup-Rennen im tschechischen Nove Mesto hat Helen Grobert (Focus XC) das weiße Leader-Jersey übernommen. Der Tagessieg ging an die Französin Margot Moschetti vor Yana Belomoyna (Betch.nl-Superior Brentjens) und der italienischen U23-Meisterin Lisa Rabensteiner.
Lena Putz (Genesis Mountainbike Team) wurde Zwölfte.

Kann schon mal vorkommen, dass eine junge Dame „sprachlos“ ist, wenn sie zum ersten Mal in Weiß gekleidet wird. In diesem Fall war das bei Helen Grobert der Fall. Allerdings nicht vor dem Trau-Altar, sondern weil sie die Führung im U23-Weltcup übernommen hatte.

Im Ziel hatte sie gerade ihr Rennen kommentiert, als UCI Anti-Doping-Kommissär Sven-Ingo Linke ihr die freudige Mitteilung überbrachte: „Du hast die Weltcup-Führung“.
Für den Kommissär war das deshalb wichtig, weil für Grobert jetzt die Anti-Doping-Kontrolle anstand.
Linke hatte mitgeschrieben und wusste deshalb, dass Jenny Rissveds (Scott-Odlo) mit ihrem achten Rang drei Punkte hinter Grobert zurückfallen würde.

Wunderdinge waren von Helen Grobert in Nove Mesto nicht zu erwarten. Die Deutsche U23-Meisterin hatte nach dem Weltcup in Cairns eine Entzündung im Schienbein, die ihr Training stark einschränkte.
Deshalb ging die Südbadenerin auch „sehr verhalten“ ins Rennen und nahm die vielen technischen Passagen mit Vorsicht. „Ich war am Anfang noch unsicher und habe versucht in den Anstiegen Druck zu machen. Aber technisch ging es von Runde für Runde besser“, kommentierte Grobert im Ziel.

Zu Beginn lag sie in einer vierköpfigen Spitzengruppe, die aber von der Französin Margot Moschetti gesprengt wurde. Yana Belomoyna setzte sich an die zweite Position und Grobert fuhr meist zehn bis 15 Sekunden hinter der Dritten Linda Indergand aus der Schweiz.

In der dritten von vier Runden wurde Indergand schwächer, doch Lisa Rabensteiner konnte Grobert passieren. Die konnte in der letzten Runde zwar an Indergand vorbei ziehen und auch den Rückstand auf Rabensteiner noch mal von 18 auf sieben Sekunden verkleinern, doch die Südtirolerin wehrte sich erfolgreich.

„Ich bin trotzdem sehr zufrieden, vor allem damit, dass ich so gut durch die technischen Passagen gekommen bin“, sagte Grobert, die das letzte Rennen in Cairns gewonnen hatte.

Dass sie jetzt den Heim-Weltcup in Albstadt im weißen Jersey fahren wird, das war auch dem Pech von Jenny Rissveds geschuldet. In der 2,8 Kilometer langen Startrunde hatte sie im Feld an erster Position liegend ernsthafte Probleme mit ihrer Kette.
Rissveds hatte sich von der letzten Position mit drei Minuten Rückstand nach vorne gefahren und hatte bereits den, für die Verteidigung der Führung, notwendigen siebten Rang erobert, doch die Französin Perrine Clauzel hatte ein starkes Finish und nahm ihr den wieder weg.

Im Flatterband und mit Steigerungspotenzial: Lena Putz
Lena Putz erwischte einen guten Start, doch dann war es ausgerechnet Helen Grobert, die ihr kurz ein wenig Platz nahm, so dass sie sich im Flatterband verhedderte.

Von Rang 15 fuhr sie in kurzer Zeit auf den siebten Rang nach vorne. Möglicherweise etwas zu energisch, denn danach wurde der Tritt etwas schwerer. „Ich kann das gar nicht wirklich beurteilen, ob das zu schnell war. Ich hatte auch Probleme mit meiner Schaltung und am Berg ging es nicht so gut“, erklärte Lena Putz, die nach dem Bundesliga-Rennen in Saalhausen an den Folgen eines Sturzes laborierte und noch nicht in bester Verfassung war.
„Ich würde sagen, da ist noch Steigerungspotenzial drin“, meinte sie denn auch.

Majlen Müller aus Wuppertal verkaufte sich als 24. (+12:50) auf einer Strecke, die ihr nicht unbedingt entgegen kommt, ganz gut, so dass Bundestrainer Peter Schaupp ihr auf die Schulter klopfte.
Für Lena Wehrle aus Buchenbach endete das Weltcup-Rennen mit einer Runde Rückstand auf Platz 37.

Ergebnisse

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