Weltcup Nove Mesto: Moritz Milatz und die Frische im Kopf

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Moritz Milatz beim ersten seiner zwei Saisonrennen in Schaan, wo er Sechster wurde. ©Erhard Goller

Platz drei beim BiketheRock hat Moritz Milatz Mut gemacht. Und Heubach war auch schon 2014 eine gute Steilvorlage für den Weltcup in Nove Mesto, wo der Biker vom Team Koch Engineering-Müsing Bikes im vergangenen Jahr sein bestes Resultat erzielt hat.

„Puhh, ich habe einen langen Tag hinter mir.“ Das war am Telefon der Begrüßungstext von Moritz Milatz. Am Montag gehen die Vorlesungen an der Uni bis in den Abend hinein. An Training ist da natürlich nicht zu denken. Und wer denkt, die meist sitzende Tätigkeit bei Vorlesungen wäre Erholung, der liegt glatt daneben.

„Nach Heubach habe ich mich schwer erholt“, bekennt Moritz Milatz. Kein Wunder, wenn man einen Tag nach einem so schweren Rennen die Beine nicht locker fahren und dann hoch legen kann.

Stress ist kontraproduktiv
Die zehn Jahre lang gepflegte Systematik funktioniert als Student nicht mehr. Jetzt heißt es: mehr auf das Körpergefühl hören und nur dann drauf latschen, wenn Kopf und Körper dazu bereit sind.

„Ich kriege das manchmal auch mental nicht hin noch Intervalle zu trainieren, wenn ich um halb Vier von der Uni komme“, erklärt der dreifache Deutsche Meister seine neue Situation.

Die Konsequenz: „Ich entscheide erst beim Fahren, was ich mache. Das Training darf nicht zum Stress werden, das wäre kontraproduktiv. Es muss Spaß machen.“
Die Erkenntnis: „Ich merke, das war früher nicht immer der richtige Weg.“ Einfach den Trainingsplan abzuarbeiten.

Die zwei Rennen, die er bis dato in dieser Saison gefahren ist, geben ihm Recht. Rang drei in Heubach gegen ein Weltklassefeld machte Mut. Und das Gefühl in den Tagen vor dem Weltcup-Auftakt in Nove Mesto auch.

„Durch die wenigen Rennen fühle ich mich im Kopf noch richtig frisch. Es macht mir nichts aus mich zu quälen“, verweist Milatz auf einen durchaus bedeutsamen Umstand.

Beruhigend: Am Montag ist Feiertag
Jetzt kommt’s noch drauf an, ob er sich das neue Fully von Müsing, ein 27,5er, unter den Hintern klemmen kann. Das war erst kurzfristig verfügbar und Milatz ist, nicht zuletzt auf dem ruppigen Kurs in Nove Mesto, eine voll gefederte Maschine lieber. „Das kommt meinem Fahrstil einfach mehr entgegen“, sagt er, obwohl er sich an das Hardtail von Müsing ganz schnell gewöhnen konnte.

Was die Form wert ist, kann Milatz so wenig einschätzen wie die meisten Konkurrenten. Ein dritter Platz wie im Vorjahr in Nove Mesto, eine Woche nach einem zweiten Rang beim BiketheRock, das käme allerdings einer Sensation gleich.

Damals war er nach der ersten Runde noch 27. Milatz lacht. „Das könnte am Sonntag auch wieder passieren. Aber das würde mich nicht beunruhigen, weil ich ja die Erfahrung vom letzten Jahr habe.“

Nove Mesto, so Spaß bringend der 4,1 Kilometer lange Kurs im Biathlon Weltcup-Stadion auch ist, zehrt an den Kräften. Da ist es für Student Milatz schon beruhigend zu wissen: Am Montag ist Feiertag und der Rest der Woche sind Ferien. Also, alles raus, was drin ist. Der Begrüßungstext am nächsten Montag kann also anders ausfallen.

Weltcup Nove Mesto

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