Weltcup-Statistik: Schurters vierter Hattrick und andere Serien

 

Nino Schurter (Scott-Sram) hat mit seinem dritten Weltcup-Sieg in Folge bei einigen Beobachtern Fragen aufgeworfen. Kann er beim Heim-Weltcup in Lenzerheide am Sonntag mit vier Siegen zum etwa Rekord-Mann werden? Und was ist überhaupt die Saison-Bestmarke? Grund genug um mal wieder in den Statistik-Keller zu steigen, ein paar Daten zu Tage zu fördern und den Liebhabern von Serien ein wenig Futter zu liefern.

 

Nach Nummer 23 in Andorra ist der Weltmeister noch zehn Siege von Julien Absalon (BMC Racing) entfernt. Die meisten Siege für einen Rennstall, diese Marke hat Nino Schurter bereits in seiner Hand. Er hat alle für dasselbe Team eingefahren, wenn auch unter verschiedenen Titeln. Julien Absalon verteilt seine 33 auf drei Mannschaften. Acht für Bianchi, 17 für Orbea und acht für BMC.

Nino Schurter verlängerte die Serie der Siege der „Großen Drei“ (Schurter, Absalon und Jaroslav Kulhavy) gleichzeitig auf 27 Weltcup-Runden.

Drei Siege in Folge, das ist für den Eidgenossen jedoch kein Novum, sondern fast schon Normalität.

2013 lieferte er seinen ersten Hattrick ab, 2014 den nächsten und auch 2015 gelang ihm das. Womit wir dann auch auf die Rekordfrage stoßen. Denn vor zwei Jahren gewann Nino Schurter die drei letzten Rennen der Saison (Mont Sainte Anne, Windham, Val di Sole) und er knüpfte 2016 in Cairns und Albstadt nahtlos daran an.

Saisonübergreifend waren das also fünf Siege in Reihe. Das hat tatsächlich außer Schurter niemals jemand geschafft.

 

Schurter kann zu Absalon und Kulhavy aufschließen

Betrachtet man eine Saison jeweils für sich, dann haben es bis dato nur Julien Absalon zweimal (2007 und 2009) und Jaroslav Kulhavy (Specialized Racing, 2011) geschafft vier Rennen in Folge zu innerhalb gewinnen.

In diesen erlauchten Kreis könnte Schurter mit einem Lenzerheide-Sieg am Sonntag also vorstoßen. Und sich gleichzeitig die Chance erhalten in Mont Sainte Anne nachzulegen und zum alleinigen Rekordmann zu werden.

Fünf Rennen innerhalb einer Saison haben Julien Absalon (2008) und der Norweger Rune Hoydahl (1995) auch gewonnen, nur eben nicht hintereinander.

Das ist also die statistische Ausgangslage. Nino Schurter selbst ist für solches Zahlenwerk nicht so sehr empfänglich. Er nimmt das eher unter dem Stichwort „nice to have“. „Dafür seid ihr Journalisten zuständig“, sagt er, wenn ihn Reporter darauf ansprechen.

Wichtiger wäre für ihn am Sonntag einfach vor heimischem Publikum zu gewinnen und die Emotionen zu genießen.

 

Damen-Serien sind länger

Aber wenn wir schon bei diesen Serien sind, dann bietet sich noch ein schneller Schwenk zu den Damen an. Da hat Julie Furtado 1993 die Maßstäbe gesetzt. Sie gewann die ersten acht von damals zehn Rennen. Ihre US-amerikanische Landsfrau Ruthie Matthes nahm ihr mit dem Sieg in Plymouth den „clean sweep“, denn die Schlussrunde in Berlin gewann wieder Furtado.

1994 gewann sie fünf Rennen in Folge und 1995 waren noch mal vier.

Doppel-Olympiasiegerin Paola Pezzo holte sich 1997 sechs Siege in Folge, Alison Sydor 1996 zweimal drei Siege, unterbrochen von Julie Furtado, die das vierte Saison-Rennen gewann.

Als bisher einzige Fahrerin gewann Gunn-Rita Dahle-Flesjaa 2003 alle Rennen einer Saison. Allerdings waren es damals auch nur fünf Events. Die norwegische Merida-Bikerin setzte ihre Serie 2004 gleich fort und hatte nach drei weiteren Siegen auch acht Triumphe in Folge auf der Kette.

2005 und 2006 gelang ihr saisonübergreifend auch noch mal eine Serie von fünf.

 

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