WM Andorra: Die deutschen Herren hoffen auf den Ausreißer nach oben

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Moritz Milatz (vorne) und Manuel Fumic bei der WM in Hafjell, wo sie auf Rang vier und fünf landeten ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) ist beim Herren-Rennen der Weltmeisterschaften in Andorra wohl die einzige deutsche Option für eine Top-Platzierung. Der Rest aus dem Sextett muss kleinere Brötchen backen. Auch der WM-Vierte des Vorjahres, Moritz Milatz (Koch Engineering-Müsing Bikes).

Wegen der Höhenproblematik hat Fumic sogar sein Quartier in einem Wohnmobil bei Start- und Ziel bezogen, weil es Unterkünfte nur 500 Meter weiter unten gibt.
„Ich fühle mich sehr gut. Die Vorbereitung mit dem BDR in Livigno war ganz toll und ich konnte das Training sehr gut umsetzen. Es war wichtig, jetzt keinen Fehler mehr zu machen und mir ist das auch gelungen“, sagt Fumic.

Als Vize-Weltmeister von 2013 und WM-Fünfter des Vorjahres will er natürlich wieder dort mitfahren, wo um Medaillen gekämpft wird. Er gehört zu den fünf, sechs Namen, denen man das hinter dem überragenden Duo Nino Schurter-Julien Absalon zutraut.
Doch dafür müsste alles passen. Tagesform, die Technik und die richtigen Entscheidungen im Rennen.
„Bei der WM habe ich in den letzten Jahren eigentlich immer eine gute Leistung gebracht“, betont Manuel Fumic. „Ich hatte wieder eine konstante Saison“, sagt er. Aber es gab nur einen echten Ausreißer nach oben. Den dritten Platz beim Weltcup in Windham. EM-Bronze ist da nur bedingt ein Gradmesser.

Vom Vorjahres-Vierten Moritz Milatz darf man nicht so viel erwarten. Die WM ist für ihn eingekeilt zwischen Prüfungen im Studium. Deshalb reist er auch erst am Freitag nach Andorra an. „Das ist meine einzige Chance wegen der Höhenproblematik“, sagt Milatz. „Es wird nicht so gehen wie 2014, das ist klar. Ich will einfach so viel wie möglich Punkte holen.“

Die B-Norm im Hinterkopf
Das gilt auch für die anderen vier BDR-Starter Markus Schulte-Lünzum, Markus Bauer, Martin Gluth und Simon Stiebjahn. Punkte holen für die Nationenwertung ist die vorrangige Devise, obwohl sie alle auch die Top-20 und damit die Olympia-B-Norm im Hinterkopf haben.

Simon Stiebjahn ist ja kurzfristig noch auf den WM-Zug aufgesprungen. Er bringt aus diesem Quartett vielleicht das größte Selbstvertrauen mit. Obschon er keine Höhenanpassung absolvieren konnte. Aber aus der Trans-Schwarzwald hat er eine prima Form mitgenommen.
„Das Profil liegt mir. Das sind so Drücker-Berge, das kann ich normalerweise gut“, sagt er. Und wenn er schon mal da ist, will er auch den Versuch starten in die Top-20 zu fahren. „Das ist mein Ziel und das traue ich mir auch zu“, sagt der Bulls-Fahrer. Wenn das mit der Höhenluft gut geht.

Markus Bauer (Kreidler Werksteam) fühlt sich im Grunde auch nicht schlecht vorbereitet. „Ich will meine beste Saisonleistung bei der WM erzielen. Ob es gelingt, den 22. Platz aus dem Vorjahr zu bestätigen, wird man sehen“, sagt Bauer, der im bisherigen Saisonverlauf im Weltcup davon ein gutes Stück entfernt war.

Für Martin Gluth (Novus-OMX) sind die Top 20 vielleicht doch noch ein Stück zu weit entfernt. „ Die Saison war solide, aber ein Top-Resultat fehlt mir noch. Die besten 30 wäre geil“, meint er.
Bei Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) stellt sich die Frage, wie gut der „Reset“ des Systems gelungen ist. Eine Frage, die sich erst am Samstag beantworten lässt. Dass er prinzipiell in die Top 20 fahren kann, weiß man. Aber die bisherige Saison ist auch Ballast.

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