WM Hafjell / Herren: Fünfter Titel für Absalon – Milatz und Fumic knapp an Medaillen vorbei

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Moritz Milatz und Manuel Fumic verpassen Edelmetall nur denkbar knapp ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Moritz Milatz hat eine WM-Medaille um fünf Sekunden verpasst. Der Freiburger wurde bei der Cross-Country-WM in Hafjell, Norwegen, Vierter. Sein französischer BMC-Teamkollege Julien Absalon holte seinen fünften Weltmeistertitel in der Elite 1:51 Minuten vor Titelverteidiger Nino Schurter (Scott-Odlo) aus der Schweiz und 3:28 Minuten vor dem italienischen Cannondale-Fahrer Marco Fontana. Dessen Teamkollege Manuel Fumic wurde mit 3:42 Minuten Differenz Fünfter.

Anfang der sechsten von sieben Runden trifft Manuel Fumic eine folgenschwere Entscheidung. Von seinem Hinterrad dringen Geräusche an sein Ohr, die sich nach einer kaputten Speiche anhören. Er liegt zu diesem Zeitpunkt mit seinem italienischen Teamkollegen Marco Fontana auf Rang drei und vier, deutlich hinter Titelverteidiger Nino Schurter und 50 Sekunden vor Moritz Milatz.

„Ich musste eine Entscheidung treffen“, wird er später im Ziel erklären. Als man ihm im Ziel mitteilt, dass das Rad in Ordnung war, schlägt er sich die Hände vors Gesicht. „Da kann man nichts machen, ich wusste nicht was es war.“

Fontana zu übermütig
Die Enttäuschung steht ihm ins Gesicht geschrieben. Durch den Wechsel verliert er rund 45 Sekunden, von hinten schließt Moritz Milatz auf. Die beiden Deutschen haben kaum noch eine Chance auf Bronze, doch Ende dieser sechsten Runde passiert auch Marco Fontana ein Missgeschick. Er holt sich durch etwas Übermut einen Defekt, den er beheben muss. „Da rief ein Zuschauer: Marco mach die Bremse auf und ich war mir der Medaille schon so sicher“, schüttelte er über sich selbst den Kopf weil er dem Zuruf folgte.

Milatz und Fumic schließen deshalb eingangs der letzten Runde auf, nachdem Fontana gewechselt hat. Der Olympia-Dritte von London kämpft aber „wie ein Löwe“ (Milatz) und kann sich am ersten Anstieg schon ein paar Sekunden absetzen. Milatz folgt ihm, bei Fumic schwinden die Kräfte.
Am letzten steilen Anstieg kann Fontana noch mal mobilisieren, Milatz spürt vielleicht die Aufholjagd, die ihn von Rang 28 nach einer Runde so weit nach vorne geführt hat.

„Marco war da einfach stärker. Ich habe eine Runde gebraucht bis bei mir die Beine aufgegangen sind. Vierter Platz bei einer WM ist kein schlechtes Ergebnis und für mich ist es sogar das beste meiner Karriere“, erklärt Milatz. „Für Manuel tut es mir leid, er hätte eine Medaille verdient gehabt.“

Manuel Fumic muss seine Enttäuschung erst überwinden. „Ohne diesen Defekt, der keiner war, hätten wir das untereinander ausgemacht. Ich meine, ich bin Fünfter und ich habe wie angekündigt um die Medaillen gekämpft“, versucht der 32-Jährige dem Drama etwas Positives abzugewinnen.

Starke Rennen von Schulte-Lünzum und Bauer
Markus Schulte-Lünzum (Haltern) und Markus Bauer (Freiburg) boten mit den Plätzen 18 und 22 für ihre Verhältnisse ebenfalls starke Leistungen.
Dabei musste Markus Schulte-Lünzum in Runde drei einen Defekt verkraften. So fiel er von Rang 22 auf 33 zurück. „Das war ein Spiegelbild der ganzen Saison. Ich bin aber froh, dass ich hinten raus noch mal so viel gut machen konnte.“ Die Schlussrunde absolvierte der Deutsche Meister mit der achtbesten Zeit.

Markus Bauer hatte einen schlechten Start und musste erst einmal investieren, um in die Regionen zu kommen, die er sich vorgestellt hatte. „Die Körner haben mir vielleicht gefehlt, um die 20 noch zu knacken. Aber egal, die Form war noch mal besser als vor zwei Wochen und die Stimmung hier war die ganze Woche super“, so Bauer.

Absalon fährt Fully und bleibt ruhig

Im Kampf um den Titel schloss der schlecht gestartete Julien Absalon in der vierten Runde zum alleine führenden Titelverteidiger Nino Schurter auf. Dabei hatte er schon 20 Sekunden Rückstand gut gemacht.
In Runde fünf setzte er sich ab und fuhr mit 1:51 Minuten Vorsprung zu seinem fünften Regenbogen-Jersey in der Elite-Kategorie.

„Das Fully zu wählen war definitiv die beste Wahl“, meinte Absalon schließlich nach seinem ersten Rennen überhaupt auf dem BMC Fourstroke. Nino Schurter sprach von „einem Muss“ auf dieser Strecke.
„Es waren vielleicht zu viele Rennen, ich konnte nicht mehr so leiden. Als er weg gefahren ist, habe ich mich nur noch auf Silber konzentriert“, so Schurter, der drei Runden lang alleine geführt hatte.
In der letzten technischen Passage vor dem Ziel leistete er sich noch einen Sturz, der aber keine weiteren Folgen hatte.

„Ich bin wirklich glücklich über meinen fünften Titel. Mein Rennen war nicht perfekt, weil der Start schlecht war und ich hatte einen kleinen Sturz am Anfang. Aber ich bin ruhig geblieben und habe versucht keine Energie zu verschwenden“, erklärte Absalon.

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