Ondrej Cink: Einmal Straße und zurück

FOTO | Ondrej Cink und sein Coach Karel Martinek bei der Pressekonferenz ©Jan Nemec

Das hatte wohl kaum jemand erwartet: Wie das tschechische Portal mtbs.cz heute meldet, kehrt Ondrej Cink nach einem Jahr auf der Straße wieder ins Offroad-Metier zurück. Und das nicht, weil er erfolglos war. Der Tscheche hat beim Team Primaflor Mondraker unterschrieben. In diesem Zusammenhang wurde auch bekannt, dass die Spanier zwei weitere bekannte Namen unter Vertrag genommen haben und der eine mit Ondrej Cink das Absa Cape Epic bestreiten wird.

 

Ondrej Cink war nach der Auflösung des Multivan-Merida Biking Teams auf die Straße gewechselt. Obschon er kaum Erfahrung mitbrachte, überzeugte Cink mit seinen Kletterqualitäten im Team Bahrein-Merida so sehr, dass er prompt für die Tour de France nominiert wurde.

Auch da zeigte der Tscheche bei seiner Premiere eine gute Vorstellung, bis ihn drei Tage vor Schluss eine Knieverletzung zur Aufgabe zwang. Alles deutete auf eine Straßen-Karriere hin, in der noch vieles möglich werden könnte. Nach außen. Doch in Cink sah es anders aus.

Schon „zur Hälfte der Saison“, hätte begonnen über einen Wechsel zurück ins Lager der Mountainbiker nachzudenken. „Sicher, ein Traum hat sich erfüllt und ich bin so froh, dass ich die Tour fahren konnte, es ist wirklich unglaublich“, wird Cink auf mtbs.cz zitiert. Aber er have jetzt auch den Vergleich und habe für sich herausgefunden: „Mountainbiken liegt mir mehr.“

„Ich gehöre ins Gelände“

Als ihm Bahrein-Merida Team-Manager Brent Copeland einen Zwei-Jahres-Vertrag vorlegte, lehnte Cink ab. „Er war eine Weile still, aber dann akzeptierte er und sagte, dass er glücklich sei, wenn ich damit glücklich bin. Ich bin froh, dass es ohne Probleme über die Bühne gegangen ist.“

Man darf getrost davon ausgehen, dass Cink bei Primaflor-Mondraker nicht so viel verdienen wird, wie auf der Straße. So war es vor allem eine Entscheidung aus Leidenschaft für den Cross-Country-Sport.

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In Tschechien macht der Wechsel zurück Schlagzeilen ©Jan Nemec

„Ich gehöre ins Gelände, Straße ist schön, aber es ist nichts für mich. Ich habe meine Bikes vermisst, die WM am Fernsehen verfolg und mich gefragt, verdammt, warum bin ich nicht dabei.“ So begründet Cink seine Entscheidung.

Es habe eigentlich genügend Interessenten aus dem Cross-Country-Lager gegeben, aber er sei natürlich spät dran gewesen. Mit Primaflor-Mondraker habe es dann geklappt, so der WM-Dritte von 2016. Und er sei gespannt, zum ersten Mal seit acht Jahren auf anderem Material unterwegs zu sein.

Mit Daniel McConnell zum Cape Epic

Bei den Spaniern trifft der Tscheche nicht nur auf den Olympia-Dritten Carlos Coloma, der das Team vor einem Jahr initiiert hat, sondern auch auf das australische Paar Rebecca Henderson und Daniel McConnell. Die Beiden waren nach dem Abschied von Trek ein Jahr als BecandDan auf eigene Rechnung gefahren, haben aber nun ebenfalls bei Primaflor-Mondraker unterschrieben, wo der Argentinier Catriel Soto bereits unter Vertrag stand.

Mit dem Albstadt-Weltcupsieger von 2013, Daniel McConnell, will Ondrej Cink auch das Cape Epic bestreiten. Cink benötigt jetzt erst mal wieder Weltranglistenpunkte und fährt deshalb auch beim Costa Blanca Bike Race und dem Andalusia Bike Race in der spanischen Heimat des Teams.

Für das Cape Epic zeigt sich Ondrej Cink ganz zuversichtlich. McConnell komme aus dem australischen Sommer und er könne seine langen Einheiten von der Straße ausspielen, so der 26-Jährige.

2018 werde aber wohl ein Übergangsjahr, schon wegen der fehlenden Punkte und der damit verbundenen schlechten Startposition. Aber, so der U23-Weltmeister von 2012, ein Weltcupsieg und der WM-Titel, seien die ambitionierten Fern-Ziele.

Sein verletztes Knie sollte auch keine Probleme mehr machen, ließ Cink wissen.

 

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