Absa Cape Epic: Centurion-Vaude ohne Käß und Kaufmann, aber mit Ersatz
Das Meckenbeurener Team Centurion Vaude- KJC muss in stark veränderter Besetzung in die 13. Auflage des Cape Epic gehen. Der Schlüsselbein-Bruch von Markus Kaufmann war beim Andalucia Bike Race die erste Hiobsbotschaft, die zweite dann die massiven Sitzbeschwerden bei Jochen Käß. Kurzfristig konnte aus der Schweiz ein Ersatz gewonnen werden, die genaue Konstellation ist allerdings noch offen.
Die Sitzbeschwerden bei Jochen Käß waren letztlich so stark, dass sich der dreifache Deutsche Marathon-Meister Anfang vergangener Woche zu einer Operation entschloss. „Ich habe verschiedene Ärzte konsultiert. Ob man operieren soll oder nicht, daran haben sich die Geister geschieden. Aber nachdem die Schwellung nicht wesentlich zurückgegangen ist, habe ich mich zur Operation entschlossen“, erläutert Jochen Käß.
Im Nachhinein war die Entscheidung kein Fehler, denn bei der OP wurde offensichtlich, dass ein Schleimbeutel entzündet war. „Das wäre ziemlich langwierig geworden“, meint Käß, der aktuell in Livigno mit Skilanglauf versucht seine Form zu halten. „Ich war eigentlich guter Dinge, was meine Verfassung angeht. Es wird jetzt sicher noch zwei Wochen dauern, bis ich wieder in den Sattel sitzen kann“, so Käß gegenüber acrossthecountry.net
Nach dem Ausfall der beiden dreifachen Transalp-Sieger Markus Kaufmann und Jochen Käß musste das Team Centurion Vaude-KJC quasi „aus den Scherben“, wie es in den sozialen Medien hieß, für das Cape Epic quasi eine Formation zusammenbauen.
Dazu war allerdings eine Anleihe nötig. Nicola Rohrbach von goldwurst-power/Felt stößt zur oberschwäbischen Equipe. Der Schweizer kehrte am Dienstagabend aus Zypern zurück und fliegt dem Tross jetzt hinterher.
„Für mich war oder ist es immer schon ein Art Traum das Cape Epic als Profifahrer in einem Top Team zu fahren“, erklärt Rohrbach gegenüber acrossthecountry.net. „Bei der Anfrage habe ich dann nicht lange gezögert. Wie ich das verkrafte wird sich zeigen. Dass ich auch auf Langdistanzen gut fahren kann habe ich zum Beispiel beim Andalucia Bike Race mit Mathias Flückiger 2015 gezeigt“, so Rohrbach.
Zuletzt war er Zweiter beim Marathon in Meerendal, wo am Sonntag der Prolog stattfindet. „Mir ist bewusst das Epic ist noch ein Kaliber grösser und härter ist, aber ich glaube mit dem Centurion Vaude-Team kann es schon richtig gut kommen.“
Team-Kombinationen noch offen
In Südafrika kennt sich Rohrbach indes schon gut aus. Er war Anfang des Jahres dort für ein paar Wochen im Trainingslager. Und für einen „Ersatz“-Fahrer bringt er schon beachtliche Qualitäten, wenn auch vor allem auf Cross-Country-Distanzen. Auf Zypern hielt er mit den Weltklasse-Fahrern an der Spitze mit und im Cross-Country-Weltcup ist er in der Lage unter die besten 20 zu fahren.
Wie die vier Fahrer Daniel Geismayr, Hermann Pernsteiner, Matthias Pfrommer und eben Nicola Rohrbach zusammengestellt werden, das wird laut einer Pressemitteilung des Teams erst noch entschieden. Ex-Meister Hannes Genze ist als Sportlicher Leiter vor Ort und wird in Absprache mit den Fahrern und Teamchef Richard Dämpfle die Paarungen zusammenstellen.
„Die Favoritenrolle sind wir nun los und können uns voll und ganz auf den ein oder anderen Überraschungsangriff konzentrieren“, wird Dämpfle in der Pressemitteilung zitiert.