Bundesliga Gedern: Brandls Respekt vor Stiebjahn und Co.
Die deutschen U23-Biker prüfen die Elite-Fahrer
Bei der zweiten Runde der MTB-Bundesliga kommt es am Sonntag im hessischen Gedern zum Aufeinandertreffen der besten deutschen U23-Biker und den ambitionierten Elite-Fahrern um Bundesliga-Titelverteidiger Simon Stiebjahn. Können Max Brandl, Luca Schwarzbauer und Co. in den Kampf um das Podium eingreifen?
Voriges Jahr wurde Simon Stiebjahn (Team Bulls) in Gedern bei einer großartigen Aufholjagd von einem Defekt gebremst, so dass er den Sieg dem Niederländer Milan Vader überlassen musste. Ob er am Sonntag nachholen kann, was er dadurch versäumt hat?
„Ich hatte am vergangenen Wochenende leider mit etwas Fieber und Magendarm-Problemen zu kämpfen, fühle mich aber trotzdem fit und freue mich auf mein erstes Cross-Country-Rennen in diesem Jahr“, sagt Stiebjahn, der schwerpunktmäßig auf der Marathon-Strecke unterwegs ist, aber auch Deutscher Vize-Meister in der olympischen Disziplin ist.
„Ob es zum Sieg reichen kann, ist schwer einzuschätzen. Die Konkurrenz ist eine Woche vor dem Heimweltcup in Albstadt sicher in Top-Form.“
Auf jeden Fall wolle er so viele Punkte wie möglich mitnehmen, um bei den finalen Rennen in Freudenstadt und Titisee-Neustadt wieder um den Gesamtsieg kämpfen zu können.
Der zweifache Deutsche Ex-Meister Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) aus Haltern konnte zuletzt überzeugen. „Ich bin ganz gut drauf“, zeigt er sich optimistisch und hofft, dass man in Gedern diesmal von Gewittern verschont bleibt. Nach den aktuellen Prognosen könnte es am Sonntag allerdings schon regnen.
Zwiehoff: In Gedern müsste es super laufen
Das käme Schulte-Lünzum nicht so entgegen. Auch der Essener Ben Zwiehoff (Bergamont) mag das nicht, obschon er es am vergangenen Wochenende ausgerechnet in Spanien quasi geübt hat. In Barcelona wurde er bei der Copa Catalana Sechster (Victor Koretzky gewann), nachdem es pünktlich zum Start zu Regnen begann.
„Ich habe mich in Barcelona sehr gut gefühlt und hatte lediglich ein bisschen mit den falschen Reifen zu kämpfen. Deswegen gehe ich fest davon aus, dass es in Gedern auch super laufen wird und ich dort dann nochmal zeigen kann, wofür die Form gut ist“, lässt Zwiehoff wissen.
Bei Georg Egger (Lexware) aus Obergessertshausen zeigt die Form-Kurve nach oben und entsprechend kämpferisch gibt sich der DM-Dritte. „Es läuft gut und ich wüsste nicht, warum ich am Sonntag nicht Vollgas fahren sollte“, sagt Egger.
U23-Fahrer Brandl mit der Startnummer 1
Betrachtet man die Startliste, dann fällt auf, dass keiner aus diesem Quartett ganz oben steht. Es ist mit Max Brandl ein U23-Fahrer, der mit der Nummer eins ins Rennen gehen wird. Eggers Teamkollege ist aktuell als 57. der zweitbeste Deutsche in der Weltrangliste, zwei Ränge vor Simon Stiebjahn.
„Ich gehe mit nicht so großen Erwartungen ins Rennen, da ich mich voll auf Albstadt konzentriere. Und ich habe großen Respekt vor den Elite-Fahrern. Von Stiebi kann ich noch sehr viel lernen, auf ihn bin ich besonders gespannt. Er ist in Gedern letztes Jahr super stark gefahren“, so der 20-Jährige, der mit regennassen Bedingungen im übrigen was anfangen kann, genauso wie Simon Stiebjahn.
Sein wieder erstarkter Teamgenosse Luca Schwarzbauer (Nürtingen) ist ein weiterer U23-Fahrer, der zu beachten
ist, auch wenn er selbst sich etwas zurückhaltend gibt.
Wenn man sich an 2017 erinnert, dann wäre da mit Niklas Schehl (Team Bulls) noch ein interessanter U23-Fahrer. Er war im Vorjahr Achter. Und natürlich auch Tobias Eise, der Lokalmatador von HWG Gedern, der in Heubach als U23-Siebter überzeugen konnte. Martin Frey (Team Bulls) hat jüngst zumindest in Marathons gute Form bewiesen.
Als der Text schon geschrieben war, tauchten noch zwei potenzielle Podiumskandidaten auf. Julian Schelb (Stop&Go Marderabwehr) käme Regen in doppelter Hinsicht entgegen. Einerseits kann er mit solchen Bedingungen sehr gut umgehen und zweitens hätte er weniger Probleme mit seiner Pollen-Allergie.
Der Belgier Bart de Vocht (Goeman Scott) könnte den Einheimischen auch gefährlich werden.