Bundesliga Münsingen: Wloszczowska schlägt Morath – Bresset stürzt
Mit dem Sieg von Ex-Weltmeisterin Maja Wloszczowska aus Polen ist in Münsingen das Damen-Bundesliga-Rennen zu Ende gegangen. Bei ihrem Comeback schlug die Giant-Fahrerin Adelheid Morath (Sabine Spitz-Haibike) und Alexandra Engen (Ghost Factory Racing). Tragisch endete der Tag für Olympiasiegerin Julie Bresset (BH-Suntour), die nach einem Sturz in der ersten Runde ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Maja Wloszczowska machte ihre Ankündigung wahr und gewann gleich beim ersten Auftritt in Münsingen den Klassiker. Ihre Giant-Teamkollegin Jolanda Neff übernahm in der ersten Runde die Spitze, Wloszczowska konnte aufschließen und als die U23-Weltmeisterin schwächelte, war die Polin alleine an der Spitze.
Es war ein langes Solo, das mit 24 Sekunden Vorsprung zum Sieg führte, doch es blieb spannend bis in die letzte von sechs Runden hinein. Adelheid Morath hatte sich mit Alexandra Engen auf die Verfolgung gemacht. Die Freiburgerin und die Schwedin arbeiteten zusammen, bis zur Hälfte der Distanz Morath am Berg einfach zu stark war.
Morath schaffte den Anschluss an Wloszczowska und Neff einmal noch kurz, doch in den technischen Passagen waren die Beiden zu stark. Morath überholte zwar Neff, die am Ende Fünfte (+3:09) wurde, aber den Anschluss an die Ex-Weltmeisterin schaffte sie nicht mehr.
Die gewann in 1:23:17 Stunden und zeigte sich glücklich. „Ich denke Adelheid war am Berg stärker als ich, aber ich hatte in den technischen Passagen Vorteile. Das macht mich besonders glücklich, weil ich davor am meisten Angst hatte, nach meiner Verletzung. Es ist mein erster wichtiger Sieg seit vergangenen Sommer und ich war ein wenig nervös. Die Besetzung war wie ein kleiner Weltcup“, erklärte Wloszczowska.
Adelheid Morath sprach ebenfalls von „Nervosität“ und zwar wegen der Nummer eins, die an ihrem Lenker klebte. Als Siegerin von Bad Säckingen war ihr dieses Recht vorbehalten. „Zum ersten Mal die Nummer eins. Ich war in den technischen Passagen nicht so konzentriert, da war Maja einfach stärker. Aber ich bin glücklich, dass es so gut gegangen ist“, erklärte die Deutsche Vizemeisterin.
Alexandra Engen sicherte sich den dritten Rang. „Ich bin glücklich. Ich konnte die ganze Zeit Druck geben, das war ein gutes Gefühl“, sagte die Olympia-Sechste vom Ghost Racing Team, die 1:29 Minuten Rückstand aufwies.
Irina Kalentieva (Topeak-Ergon) fuhr lange Zeit alleine an Rang fünf, konnte sich aber die 20-jährige Neff noch schnappen. Mit 2:36 Minuten Rückstand wurde sie Fünfte.
Hanna Klein (Freiburg) überzeugte auf Platz sechs (+5:26) und verbuchte damit seit langem mal wieder ein starkes Ergebnis.
Das Rennen wurde ein wenig überschattet vom schweren Sturz der Olympiasiegerin Julie Bresset (Frankreich), die nach 500 Metern in einen Massensturz verwickelt wurde. Die Französin wurde im Münsinger Krankenhaus untersucht, wo allerdings kein Bruch festgestellt wurde. Bresset fuhr allerdings in die Heimat, um dort eine MRT-Aufnahme machen zu lassen.