EM St. Wendel: Adelheid Morath will keine Rechenspiele

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Adelheid Morath hat sich in Albstadt in den Kreis der EM-Medaillenkandidatinnen gefahren. ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Adelheid Morath hat sich durch ihre hervorragende Vorstellung beim Weltcup in Albstadt in den erweiterten Kreis der Medaillenkandidatinnen gefahren. Von solchen Rechenspielen will die Haibike-Fahrerin allerdings nichts wissen.

Durch ihre Leistung in Albstadt ist sie zur Medaillenkandidatin geworden. Da sowohl die Siegerin Pauline Ferrand Prevot als auch die Dritte Jolanda Neff noch der U23-Kategorie angehören und die internationalen Meisterschaften auch in dieser fahren müssen und Catharine Pendrel eine Kanadierin ist, wäre Adelheid Morath als Sechste von Albstadt rein rechnerisch schon auf einem Podest-Platz.

Sie wehrt allerdings ab. „Ich habe in Albstadt gezeigt, dass ich Medaillenchancen habe, aber es müsste schon alles passen. Aber Rechenspiele im Vorfeld gehen meistens nicht auf. Wichtig ist in St. Wendel auch der Rennverlauf“, meint Morath und spricht dabei auch die taktische Komponenten an.

Was schon mal nicht passt, sind die Prellungen vom Sturz in Albstadt, die auch dazu geführt haben, dass sie ihren Staffel-Einsatz absagen musste.
Teamkollegin Sabine Spitz hat indes auch Ambitionen. Vier mal schon hat sie St. Wendel als internationale Medaillengewinnerin verlassen, 2008 als Europameisterin.
„Ich bin ganz optimistisch“, meinte sie am Dienstagabend und kann dabei auch auf hohe Temperaturen hoffen, die sie selbst ja liebt.

Ganz hoch muss man auch Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Multivan-Merida) einschätzen und da Irina Kalentieva (Rusvelo) Albstadt ausgelassen hat, ist sie vielleicht die Frischeste unter allen Kandidatinnen.
Maja Wloszczowska (Liv Pro XC) muss man genauso auf der Rechnung haben wie Annika Langvad (Specialized Racing).

„St. Wendel wird ein ganz anderes Rennen“, meinte Dahle-Flesjaa am Sonntag in Albstadt. Gemessen an den Weltcup-Resultaten war die Norwegerin immer beste europäische Elite-Fahrerin – abgesehen von Cairns, das sie ausgelassen hat.

„Eine klare Favoritin gibt es nicht“, meint Adelheid Morath, die auf jeden Fall eine gute Form mit bringt. Ob es die Tagesform auch ist, wird sich zeigen.
Der „Old-School-Kurs“ in St. Wendel, 7,34 Kilometer lang und mit 274 Höhenmetern pro Runde bestückt, hat im Vergleich zu heutigen Rennstrecken kaum fahrtechnische Anforderungen zu bieten. Das muss kein Nachteil für Adelheid Morath sein. Andererseits wird es auf der Strecke wichtig sein, möglichst lang in einer Gruppe zu fahren, um den Windschatten ausnutzen zu können.
„Taktische Rennen mag ich nicht so. Mir ist es lieber, wenn Druck gemacht wird“, ist die St. Märgenerin skeptisch. Sabine Spitz kann damit schon mehr anfangen.

Bei Nina Wrobel schließt sich ein Kreis

Hanna Klein (BH Sr Suntour-KMC) hatte in Albstadt keinen besonders guten Tag. Was laut ihren Schilderungen aber mehr im mentalen Bereich lag. „Ich denke meine Form ist eigentlich gut“, sagt Hanna Klein. Große Hitze wird ihr allerdings nicht in die Karten spielen.

Unter den Nominierten befinden sich auch Namen, mit denen man nicht unbedingt gerechnet hätte. Am wenigsten vielleicht mit Nina Wrobel (Merida Schulte). Die Freiburger Ärztin hat sich mit Rang 22 in Albstadt für die EM empfohlen, sechs Jahre nachdem sie zum letzten Mal mit dabei war. Auch in St. Wendel. Insofern schließt sich ein Kreis.

Damals hatte sie aufgrund gesundheitlicher Probleme eigentlich abgesagt, war dann aber die Staffel doch gefahren. „Die habe ich dann auch ziemlich versiebt“, blickt sie kritisch zurück. Die gesundheitlichen Irritationen sind zwar immer noch nicht wirklich behoben, aber Nina Wrobel weiß inzwischen wie sie damit umgehen muss.
„Ich freue mich riesig wieder dabei zu sein“, sagt die 30-Jährige.

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