Enduro-DM Schöneck: Sofia Wiedenroth zwischen den Spezialistinnen

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DM-Silber im Enduro: Sofia Wiedenroth ©Rotwild

Bei der erstmals ausgetragenen Deutschen Enduro-Meisterschaft im sächsischen Schöneck wurde Cross-Country-Spezialistin Sofia Wiedenroth (Rotwild-AMG) mit Silber dekoriert. Insgesamt mischten dort Mountainbiker aus verschiedensten Disziplinen mit.

Ehre wem Ehre gebührt: Ines Thoma (Canyon Factory Enduro) und André Wagenknecht (Cube Action Team) sind die ersten Deutschen Enduro-Meister in der Geschichte.
Ines Thoma, im Cross-Country groß geworden und dort unter anderem als Juniorin EM-Dritte 2007, ist inzwischen eine Vollblut-Enduro-Fahrerin. Sie gewann neben dem Prolog auch noch drei von fünf Stages, wie die einzelnen Prüfungen im Enduro genannt werden.

Am Ende summierten sich 16:33,27 Minuten auf ihrem Konto, 38,58 Sekunden weniger als bei Sofia Wiedenroth. Die fuhr das dritte Enduro-Rennen und nach einer, wegen Verletzungen und Krankheiten missratenen Cross-Country-Saison, in der sie immerhin noch Dritte bei der U23-DM wurde, durfte sie sich immerhin mit Enduro-Silber schmücken.

Raphaela Richter (Radon Factory Enduro), das knapp 17-jährige Enduro-Supertalent aus Bayreuth, wurde mit 40,69 Sekunden Rückstand auf Thoma Dritte. Richter hat ihre Karriere auch im Cross-Country begonnen.

Das gilt auch für Mona Eiberweiser, die auf Specialized ein Wettkampf-Comeback gab. Voriges Jahr beendete Eiberweiser nach anhaltenden Rückenproblemen ihre viel versprechende Cross-Country-Karriere. Mit 1:47,75 Minuten Rückstand lag sie als Vierte zwar deutlich zurück, doch die Deggendorfer Studentin hinterließ einen guten Eindruck.

Downhill-Routinier Antje Kramer noch mal 53 Sekunden hinter ihr, vor der nächsten Fahrerin, die aus dem Cross-Country-Lager stammt: Chiara Eberle (MHW Cube) wurde weitere neun Sekunden dahinter Sechste.
Mit Laura Brethauer (Cube Action Team) wurde die Deutsche Four-Cross-Meisterin Zehnte.

Herren: Ein Ex-XC-Fahrer auf dem Podest
Bei den Herren siegte mit Wagenknecht ein Sportler, der aus dem Downhill kommt. Es ging dabei etwas enger zu auf den ersten Plätzen. Die Brüder Tobias und Markus Reiser (Focus Trail Team) aus Oberammergau, flankierten Wagenknecht auf dem Silber- und dem Bronze-Rang, 14,8, bzw. 16,5 Sekunden dahinter. Bis zum letzten Stage waren die Abstände noch enger.

Während Tobias Reiser bis 2012 als U23-Fahrer noch Cross-Country im Notebooksbilliger-Team von Elisabeth Brandau fuhr, ist sein Bruder Markus schon länger erfolgreich im Enduro unterwegs.
Der viertplatzierte Ludwig Döhl (Cube Action Team) hat seine Wurzeln auch im Cross-Country, ist aber schon länger erfolgreicher Enduro-Fahrer. Er verfehlte Bronze um drei Sekunden.

Hinter ihm landete mit André Kleindienst ein Ex-Masters-Meister und aktueller Deutscher Vize-Meister in der Masters-Kategorie – im Cross-Country. Mit seinen 36 Jahren gehörte er mit Wagenknecht (35) zu den ältesten Teilnehmern in der Elite-Kategorie.

Der Sechste David Schmied (Rose-Vaujany) entstammt aus dem Kirchzartener Nachwuchs und daher ursprünglich auch aus dem Cross-Country. Dann folgt mit Petrik Brückner (Radon Flow) einer, der im Four-Cross schon Erfolge gefeiert hat.
Der Sprint-Weltcup-Gesamt-Zweite Simon Gegenheimer (Rose-Vaujany) landete auf Rang zehn, der Junioren-EM-Siebte Tobias Eise (HWG Gedern) wurde Zwölfter.

Diese bunte Mischung aus verschiedensten MTB-Disziplinen lässt erkennen, dass sich das Spezialistentum im Enduro erst noch herausfiltern muss. Sofern das überhaupt passiert. Spaß daran haben jedenfalls alle Fraktionen.
Ergebnisse

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