Gunn-Rita Dahle-Flesjaa zum fünften Mal Marathon-Weltmeisterin
In Kirchberg/Tirol hat sich Gunn-Rita Dahle-Flesjaa ihren insgesamt neunten Weltmeistertitel geholt. Die Multivan-Merida-Bikerin gewann ihre fünftes Regenbogen-Jersey im Marathon nach 4:35:30 Stunden mit 3:48 Minuten vor Sally Bigham (Topeak-Ergon) und 7:19 Minuten vor Esther Süss (Wheeler-iXS), die damit zum fünften Mal in Folge bei der Marathon-WM auf dem Podium stand.
Im Kampf um den Titel suchte Gunn-Rita Dahle-Flesjaa eine Vorentscheidung bereits am ersten Berg. Als etatmäßige Cross-Country-Fahrerin schlug sie am ersten, sieben Kilometer langen Anstieg zur Choralpe hinauf ein strenges Tempo an, dem die Konkurrenz nicht folgen konnte.
„Einen Kilometer vor dem Anstieg haben Kristin Aamodt und Borghild Loevset das Tempo gemacht. Die Taktik ist perfekt aufgegangen“, erzählte Dahle-Flesjaa.
Sally Bigham und der Rest der Konkurrenz hatte auf diesen ersten sieben Kilometer nichts entgegen zu setzen. „Ich dachte, ich hätte auch gerne das gleiche gefrühstückt, wie Gunn-Rita“, meinte Bigham bei der Pressekonferenz verschmitzt.
Dahle-Flesjaa erklärte prompt, wie sich die Morgen-Mahlzeit zusammen gesetzt hatte. Es klang alles andere als appetitlich.
Die restliche Distanz verwaltete die Norwegerin ihre zwei Minuten Vorsprung auf Sally Bigham, die zwischenzeitlich auch mal nur noch gut 30 Sekunden Differenz aufwies, aber im letzten Downhill auf Sicherheit fuhr.
So konnte Dahle-Flesjaa als erste 40-Jährige einen Weltmeistertitel erringen. Es war ihr fünfter Marathon-Titel und ihr neunter insgesamt. „Das war mein Ziel, aber es ist unglaublich es geschafft zu haben“, jubelte die Skandinavierin. 2008 hatte sie zum letzten Mal WM-Gold gewonnen, 2012 war sie sowohl in der Cross-Country-, als auch in der Marathon-Disziplin jeweils WM-Zweite geworden.
Sally Bigham freute sich über ihre erste WM-Medaille. „Ich bin sehr glücklich darüber. Gunn-Rita war heute zu stark. Am Schluss wollte ich kein Risiko mehr eingehen und habe lieber die Silbermedaille gesichert“, so Bigham, für die es nach dreimal EM-Silber die erste WM-Medaille war.
Esther Süss mit Startschwierigkeiten und wenig Streckenkenntnis
Esther Süss, die am ersten Berg ihre liebe Mühe hatte, konnte sich am zweiten Berg an Titelverteidigerin Annika Langvad (Dänemark) vorbei schieben und ganz oben zu Blaza Klemencic aufschließen.
Die Slowenin wollte keine Führungsarbeit machen. Also hängte Süss sie am letzten Berg ab und sicherte sich zum fünften Mal in Folge eine Medaille bei der Marathon-WM, zum dritten Mal die bronzene Plakette.
„Ich happy mit Bronze, Sally und Gunn-Rita waren heute besser“, meinte Süss, die sich wegen der Europameisterschaft in Bern von der Strecke nur den ersten Anstieg und die letzte Abfahrt angeschaut hatte.
Bei den Damen spielten die Deutschen keine Rolle. Als beste BDR-Vertreterin rollte Almut Grieb (Bieselsberg) als 22. (+39:09) ins Ziel. Für Grieb war das ein sehr bachtliches Resultat. Kirchzarten-Siegerin Ann-Katrin Hellstern aus Freiburg wurde 25. (+41:35). Sie hätte man eigentlich etwas weiter vorne erwartet.
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