Manuel Fumic vor Weltcup in Cairns: Keine Fehler gemacht und B-Linien trainiert

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Für diese Uphill-Passage gibt es keine B-Linie, aber den Schlangen war der ganze Trubel dann doch zu viel. Sie haben sich verzogen. ©Erhard Goller

Als Zweiter vom Auftakt-Weltcup ist Manuel Fumic (Cannondale Factory Racing) mit Selbstvertrauen nach Australien geflogen. Siegambitionen äußert er vor dem Weltcup in Cairns aber nicht. Auch Moritz Milatz (BMC Racing) ist zurückhaltend, während Markus Schulte-Lünzum seine Strategie ändern will.

Mit Hochstapelei hat das gewiss nichts zu tun, was Manuel Fumic und Moritz Milatz vor dem zweiten Weltcup-Rennen in Cairns von sich geben. Vielleicht liegt es daran, dass beide erst kurzfristig am Dienstag angereist sind und acht Stunden Zeitverschiebung eben nicht spurlos an einem vorüberziehen.

Am Donnerstag hat es im Smithfield Regional Park stark geregnet, das Wasser schoss in Bächen durch das Expo-Gelände. Der Boden nimmt wenig davon auf. Und was Manuel Fumic nach sechs Runden auf dem Kurs berichtet, zeugt davon, dass die Strecke nicht besonders unter den Güssen zu leiden hat.
„Die Trockenreifen hatten immer noch Grip“, bestätigt Fumic. Zwei, drei Stellen gibt es, die einen anderen Charakter bekommen. „Ich habe zwei B-Linien trainiert, um sicher zu gehen“, erklärt der Vize-Weltmeister.

Technischer Anstieg
Trotz des Regens hat die Luft kaum abgekühlt. Die Luftfeuchtigkeit soll bis zu 85 Prozent betragen, ohne Regen. Das sind Bedingungen, die sich vom Weltcup-Auftakt in Pietermaritzburg unterscheiden. Auch die Strecke ist anderer Natur, nur wenig ist gebaut und es gibt einen längeren Anstieg.
„Lange Anstiege liegen mir ja nicht so, aber, dass man technisch fahren muss und den Speed mitnehmen, das kommt mir wieder entgegen“, wägt Fumic ab. Im Anstieg gibt es immer wieder Absätze, so wie Phyton Steps auf dem Titelfoto.

Er hält sich zurück mit seinen Prognosen, dem zweiten Platz von Pietermaritzburg zum Trotz. „Pietermaritzburg, das ist meine Strecke. Da wusste ich, was ich kann. Aber wir sind hier auf einem anderen Kontinent, haben Zeitverschiebung, die Luftfeuchtigkeit und einen ganz anderen Kurs. Jedes Rennen ist anders und das hier kennt man noch nicht“, nennt Fumic verschiedene Faktoren und fügt noch eine genauso banales wie korrektes Statement hinzu: „Wir sind keine Maschinen, jeder reagiert anders.“

…das letzte Prozent?
Von Südafrika nach Hause zu fliegen, drei Tage gut zu trainieren, das sei die richtige Entscheidung gewesen. Dem Jetlag zum Trotz.
„Bis jetzt habe ich keine Fehler gemacht, die Form ist gut. Mag sein, dass das letzte Prozent am Sonntag fehlt, aber die Top fünf habe ich drin, das glaube ich schon“, wird Fumic dann doch noch konkreter. Konstant vorne dabei zu sein, das sei nach wie vor sein Ziel.

Dass es am Donnerstag so heftig regnete und auch am Freitag noch mal, das würde den Pietermaritzburg-Sieger Julien Absalon noch mehr zum Favoriten machen. Der sieht in Fumic aber einen seiner schärfsten Konkurrenten. „Er war in Südafrika sehr stark“, meint Absalon, der das weiße Trikot des Weltcup-Führenden unbedingt mit nach Europa nehmen will.

Von den regnerischen Bedingungen lässt sich Manuel Fumic nicht beeindrucken. „Es war gut heute mal im Regen zu trainieren. Ich weiß jetzt, wie ich damit umgehen muss. Ich bin auch zwei B-Linien gefahren, damit ich die im Kopf habe, wenn es drauf ankommt“, so der Cannondale-Fahrer.

Milatz: Hopp oder Top
Regen, das ist für Moritz Milatz sowieso Problem. Der Deutsche Meister verweist eher auf den Jetlag. „Das funktioniert noch nicht so gut“, meinte er am Donnerstag zwischen zwei Trainingsrunden. „Ob es am Sonntag geht, wird sich zeigen. Hopp oder Top“, meint er trocken, auch wenn das gar nicht zum Wetter passt.
Was „hopp“ und was „top“ dann in Zahlen ausgedrückt heißt, wird er am Ende dann selbst bewerten. Für das Selbstvertrauen wäre ein solides Rennen aber wichtig.

Markus Schulte-Lünzum (Focus XC) hat nach den Erfahrungen vom Südafrika-Weltcup (33.) Schlüsse gezogen. „Wenn ich einen guten Start erwische, werde ich so lange wie möglich vorne bleiben und nicht freiwillig zurück stecken. Entweder ich gehe vorne kaputt oder ich komme durch“, gibt er Einblick in seine Strategie. Das Feedback vom Körper war in den vergangenen Tagen jedenfalls gut.

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