Rothaus Bike Giro#2: Clarissa Mai überrascht und fährt sich in Gelb
Mit dem überraschenden Sieg von Clarissa Mai aus Hausach endete n Grafenhausen bei den Damen die zweite Etappe des Rothaus Bike Giro. Die U23-Fahrerin von Link Rad Quadrat übernahm nach 65,4 Kilometern damit das Gelbe Trikot von Adelheid Morath (Bikesportworld), die bereits kurz nach dem Start großes Pech hatte.
Es waren nur wenige hundert Meter gefahren, als Adelheid Morath von einem männlichen Fahrer aus der Kurve katapultiert wurde. Die Freiburgerin flog aus dem Sattel und kam gleich entscheidend ins Hintertreffen.
Bis Kilometer 30 hatte sie zwar nur noch eine Minute Rückstand auf Helen Grobert (Cannondale Factory Racing) und 30 Sekunden auf Clarissa Mai. Doch wie das bei Marathon-Rennen so ist, wenn die Damen mit den Herren unterwegs ist, kommt es sehr darauf an, ob die Damen eine gut funktionierende Männer-Gruppe erwischen oder nicht.
Alleine eine Lücke auf eine Konkurrentin schließen, die in einer Gruppe mit Herren davor fährt, ist praktisch unmöglich.
Adelheid Morath und das „Gemöllere“
Das gelang Clarissa Mai mit ihrer Gruppe. Sie war erst mit Helen Grobert zusammen, geriet dann aber kurz aus dem Windschatten und verlor den Anschluss. Von hinten kam aber Hilfe. „Gemeinsam mit ein paar Männern sind wir wieder zu Helen vorgefahren und ich konnte dann gut mit Helen mitfahren. Das hat Spaß gemacht“, erklärte Clarissa Mai, die zum ersten Mal ein Etappenrennen bestreitet.
Nach der dritten Verpflegungsstelle bei Kilometer 52 musste dann Helen Grobert das Tempo rausnehmen. „Ich habe gemerkt, dass ich nicht all-in gehen kann und habe locker gelassen. Die letzten zwei Kilometer bin ich dann gefühlt gestanden. Aber für mich war es eine super Belastung. Es war cool, dass ich hier mitfahren konnte, ich habe es genossen“, so Helen Grobert, die in der Schlussphase auch noch von Adelheid Morath passiert wurde.
Die beklagte die Besonderheiten solcher Etappenrennen mit den Männern. „Zum Schluss musste ich alleine fahren. Das war so ein Gemöllere“, meinte sie zu den vielen schnellen Passagen, auch auf Asphalt. „Ich habe heute schon viele Körner liegen lassen“, erklärte Morath etwas skeptisch im Blick auf die folgenden zwei Tage.
Clarissa Mai kann es kaum glauben
4:28 Minuten verlor sie als Tages-Zweite auf Clarissa Mai, so dass sie jetzt mit 2:51 Minuten hinter Mai liegt. „Das ist einfach unglaublich“, kommentierte die ihren Etappensieg und als sie realisierte, dass sie sogar in Gelb fahren wird: „Oh man, so geil.“
Auf Rang drei liegt Helen Grobert, die das Rennen aber jetzt verlassen wird.
Die Luxemburgerin Fabienne Schaus wird sich deshalb als Tagesfünfte auf die dritte Position verbessern.
Wie erwartet: Lisa Brandau kann Platz drei nicht halten
Elisabeth Brandau (EBE Racing), beim Zeitfahren noch Dritte, büßte als Tages-Achte 12:13 Minuten ein. Das war fast zu erwarten, hat sie doch nach ihrer zweiten Schwangerschaft fast noch nichts trainiert.
„Es war überraschend, dass es so gut ging. Die Entscheidung hier mitzufahren, fiel kurzfristig“, meinte sie nach dem Zeitfahren, aber schon damit gerechnet, dass ohne entsprechende Vorbereitung die Erholungszeit von einem Tag auf den anderen nicht reichen würde. Dazu kamen noch material-technische Probleme.