Sprint-DM Ortenberg: Nadine Rieder holt ersehntes Gold
Die Favoritin hat sich durchgesetzt. Die Sonthofenerin Nadine Rieder holte sich bei der Deutschen Meisterschaft im Eliminator Sprint den Titel. Sie gewann das Finale vor Majlen Müller aus Wuppertal und Hannah Grobert aus Remetschwiel.
„Endlich“, kommentierte eine strahlende Nadine Rieder. Sie hatte schon mehrfach als Titelkandidatin gegolten, doch erst bei der vierten Sprint-DM konnte sich die AMG-Rotwild-Fahrerin tatsächlich durchsetzen.
Dabei präsentierte sich die EM-Fünfte in jedem ihrer Läufe sehr stark und hatte auch die Qualifikation gewonnen. „Mir ging es eigentlich von Lauf zu Lauf besser. Vielleicht weil ich zuletzt mehr Cross-Country gefahren bin“, erklärte Nadine Rieder.
Auch im Finale der besten Vier ging sie sofort in Führung und 200 Meter vor dem Ziel schien ihr Sieg schon gar nicht mehr in Frage zu stehen.
Rieder hatte allerdings nicht mit dem Kampfgeist von Majlen Müller (Fujibikes-Rockets) gerechnet. Die nutzte die Gerade vor der letzten Kurve zur Attacke und kam ihrer Kontrahentin noch mal gefährlich nahe. „Ich dachte, ich versuche noch mal alles und Nadine hat wohl nicht damit gerechnet. Aber es hat nicht mehr ganz gereicht“, erzählte Müller.
Nadine Rieder behauptete sich und fuhr zu ihrem ersten Sprint-Titel. Das erste Meistertrikot seit U17-Tagen für die 26-Jährige. „Heute hat alles perfekt funktioniert. Der Titel bedeutet mir sehr viel, auch weil ich international oft beste Deutsche war. Das motiviert mich sehr für die Weltmeisterschaft“, erklärte Nadine Rieder.
Majlen Müller haderte nicht mit Silber. „Die U23-Silbermedaille im Cross-Country von Saalhausen bedeutet mir zwar etwas mehr, weil das meine Disziplin ist, aber Sprint-Silber ist auch echt cool. Ich habe es ja auch nicht speziell trainiert“, so Müller.
Hannah Grobert verdrückte ein paar Tränen, so glücklich war sie über ihre Bronze-Medaille. Die hatte sie sich im Duell mit der Sprint-Meisterin von 2012, Elisabeth Brandau (Radon-EBE Racing) hart erkämpft.
Die Schönaicherin ist eher die Langstreckenspezialistin, für sie waren die Geraden etwas zu kurz um ihre ganze Power ausspielen zu können. So gelang es Hannah Grobert jeweils die Linien zu schließen und auch den Angriff in der letzten Kurve konnte sie parieren, weil sie die innere Linie hatte.
„Ich bin echt brutal zufrieden. Ich habe mir vorgenommen, wenn ich im Finale stehe, will ich auch eine Medaille. Ich habe drum gekämpft und war voll am Limit. Es ging jeden Lauf besser“, erklärte Grobert.
Elisabeth Brandau fehlte die Spritzigkeit. „Meine Beine haben gar nicht gebrannt und ich fühle mich auch gar nicht erschöpft. Aber es war besser als vergangenes Jahr“, so Brandau.
Das kleine Finale gewann Lena Wehrle (Lexware Mountainbike Team) aus Buchenbach. Wehrle war gegen Rieder und Müller ausgeschieden.