Sprint-DM Saalhausen: Stiebjahn triumphiert vor Lexware-Duo

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Gefühlsausbruch hinter Matsch-Maskerade: Simon Stiebjahn wird Deutscher Meister vor Markus Bauer ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Mit dem Sieg von Simon Stiebjahn ging am Samstagabend die dritte Deutsche Meisterschaft im Eliminator Sprint zu Ende. Der Bulls-Fahrer gewann ein packendes Finale vor den beiden Lexware-Bikern Markus Bauer und Heiko Gutmann. Titelverteidiger Simon Gegenheimer ging auf dem tiefen Boden als Vierter leer aus.

Lange tendierte die Deutsche Sprint-Meisterschaft zu einem langweiligen Samstagabendprogramm zu werden, am Ende war sie dann aber ein großes Vergnügen.
Schon die Halbfinals hatten es in sich, aber was die vier Herren im Finale zeigten, war so, wie man sich den Eliminator Sprint als gelungene Unterhaltung vorstellt. Das Quartett mit drei Badenern und einem Wahl-Badener (Bauer) lieferte sich einen packenden Kampf um den Titel.

Der Münstertäler Heiko Gutmann erwischte den besten Start und nachdem Simon Stiebjahn und Titelverteidiger Simon Gegenheimer (Remchingen) kurz aneinander gerieten, übernahm Gutmanns Lexware-Teamkollege Markus Bauer die zweite Position.
Das verschaffte Gutmann vielleicht 20 Meter Vorsprung, doch in der zweiten Runde begann der zu schmelzen. Simon Stiebjahn überraschte mit seinem Vorstoß von der vierten an die zweite Stelle und jagte Gutmann hinterher. Dem 27-Jährigen ging mehr und mehr die Kraft aus.

„Ich wusste, wenn ich bis zur letzten Kurve vorne bin, kann ich es schaffen“, erzählte Gutmann. Aber die Kräfte reichten auf dem schweren Boden nicht. Vor dieser letzten Kurve, knapp 200 Meter vor dem Ziel, gingen Stiebjahn und Bauer vorbei.
Stiebjahn ließ sich auf den letzten Metern die Führung und damit das Meisterjersey nicht mehr abjagen, Gutmann rettete die Bronze-Medaille hauchdünn vor dem geschlagenen Titelverteidiger.

Aus der Höhe zum Sieg
Simon Stiebjahn gewann zum ersten Mal in seiner Karriere einen DM-Titel. „Ich kann es noch gar nicht glauben. Ich bin super happy über den Titel. Die Bedingungen und die Länge des Sprints sind mir sicher entgegen gekommen. Ich war in der ersten Runde ja mal an letzter Position, aber ich wusste, ich muss ruhig bleiben. Ich habe immer an mich geglaubt“, kommentierte der 24-Jährige aus Titisee-Neustadt seinen Sieg, den er nach einem Aufenthalt im Höhentrainingslager errungen hat. Völlig überraschend kam sein Erfolg nicht, schließlich hatte er schon zweimal die Gesamtwertung des Bundesliga-Sprints gewonnen.

Markus Bauer verfehlte den großen Triumph. Erst eine Stunde vor dem Start aus dem Höhentrainingslager in Colorado nach Saalhausen angereist, musste er, wie schon bei der Marathon-DM im vergangenen Oktober und auch schon mal in der U23, mit der Silbermedaille vorlieb nehmen.
„Klar haben wir teamtaktisch agiert, aber ich habe bei der Zieldurchfahrt zur zweiten Runde einen Fehler gemacht. Ich bin schon etwas enttäuscht, weil es wieder nur Silber ist“, meinte Bauer.

Auch Teamgenosse Heiko Gutmann war erst einmal enttäuscht. Die Bronze-Medaille war vielleicht mehr, als er sich vorher ausgerechnet hätte, doch so nah am Triumph fühlte sie sich dann doch eher als Niederlage an.
„Ich bin schon enttäuscht. Der Kurs war halt so Kraft raubend, dass ich am Ende einfach nicht mehr dagegen halten konnte“, bekannte der Münstertäler.

Die Enttäuschten: Gegenheimer und Gluth
Noch größer war die Enttäuschung bei Simon Gegenheimer, der Bronze um eine halbe Laufrad-Länge verpasste. Dem Sprint-Gesamtweltcup-Zweiten des Vorjahres wurden wohl die Bedingungen zum Verhängnis, die mehr die Ausdauer-Spezialisten bevorzugten, als die reinen Sprinter.

Martin Gluth (EBE-Racing) hatte – wieder einmal – großes Pech. Er hatte die schnellste Qualifikations-Zeit hingelegt. Im Viertelfinale schien er schon aussichtslos zurück, nachdem er beim Start nicht in seine Pedale kam. Furios holte er auf und setzte sich an die zweite Position, doch in der letzten Kurve blieb er am Absperrband hängen und musste alle Hoffnungen begraben.

Vorjahres-Vizemeister Andi Eyring (Bergamont) wurde Fünfter vor dem überraschend starken U23-Fahrer Louis Wolf (Cube). Während Wolf über sich selbst verblüfft war, spielte bei Eyring der Sturz am Gardasee wohl doch eine größere Rolle.

Ergebnisse

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