Team Relay mit zwei Damen

FOTO/Ab diesem Jahr würden sie zu fünft jubeln: Max Brandl, Ben Zwiehoff, Manuel Fumic und Helen Grobert nach dem Gewinn des Team-Europameister-Titels 2015 in Chies d’Alpago ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Diese Änderung des Reglements ging an vielen vorbei: Der Radsport-Weltverband hat das Staffel-Rennen bei den Weltmeisterschaften um 20 Prozent aufgestockt. Nicht das Preisgeld, sondern die Zahl der StarterInnen. Neben Elite Dame, Elite Mann, U23-Herr und Junior ergänzt jetzt noch wahlweise eine U23- oder eine U19-Fahrerin das Team.

 

Das Staffel-Rennen ist seit 1999 im WM-Programm, seit 2002 auch bei den Europameisterschaften. Bisher vier, ab 2017 fünf Biker, fahren hintereinander in beliebiger Reihenfolge eine Runde auf dem Cross-Country-Kurs.

In den vergangenen Jahren nahm das Team Relay, wie es auf Englisch heißt, an Bedeutung zu. Die Zeit-Abstände wurden immer geringer, der Wettkampf spannender, auch weil die Runden in den vergangenen 17 Jahren immer kürzer wurden. Zum Teil nahmen über 20 Verbände bei den Weltmeisterschaften teil, bei den Europameisterschaften waren es in den vergangenen Jahren immer 16 oder 17 Nationen.

Im Sinne der Gleichberechtigung und Förderung des Frauen-Radsports ist die Maßnahme durchaus berechtigt. Wie sich das in der Praxis anlässt, muss sich zeigen.

Verlust an Spannung?

„Ich weiß noch nicht recht, was ich davon halten soll“, sagt Bundestrainer Peter Schaupp. Sicher wolle man den Sport damit stärken. Aber weil die neue Position, die U23 und die U19 die schwächste Position im Quintett sind, weil die Streuung der Leistungsfähigkeit dort am größten ist, würden wohl wieder auch größere Abstände gemacht.

Die Änderung dürfte den Schweizern aktuell am meisten in die Karten spielen. Denn sie haben eine Hand voll U23-Fahrerinnen, die bereits Elite-Niveau aufweisen. Alessandra Keller (Radon Factory XC) oder Sina Frei (jb Brunex-Felt) seien da nur exemplarisch genannt. Die können gegen die Konkurrenz sehr viel Zeit heraus holen. „Wenn da nichts passiert, sind die Eidgenossen kaum zu schlagen“, meint Peter Schaupp. Allerdings ist im Team Relay immer schon viel passiert.

Einen Einfluss auf den Zeitplan der Meisterschaften wird es wohl auch haben. Bisher musste man auf die Juniorinnen mit dem Team Relay keine Rücksicht nehmen, jetzt aber schon.

Im UCI-Reglement ist nur von den Weltmeisterschaften die Rede, doch das Reglement des europäischen Verbands UEC folgt dem in der Regel. „Wir folgen den Regeln der UCI immer so gut wie möglich“, erklärt UEC-Generalsekretär Enrico Della Casa auf Nachfrage. Da müsse aber die MTB-Kommission der UEC eine Entscheidung treffen. Oder getroffen haben.

Dass die Regeländerung an vielen Beteiligten vorbei ging, hat damit zu tun, dass sie im allgemeinen MTB-Regelwerk der UCI gar nicht auftaucht, sondern nur in „Part IX“  in dem die Weltmeisterschaften abgehandelt werden

 

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