Trofeo Delcar Montichiari: Linda Indergand nicht zu stoppen

 FOTO: Dominatorin: Linda Indergand ©Armin M. Küstenbrück/EGO-Promotion

Das Damen-Rennen der Trofeo Delcar in Montichiari war eine eindeutige Angelegenheit von Linda Indergand. Die Focus-Fahrerin dominierte das Rennen von der ersten Runde an und beendete ein langes Solo mit gewaltigen 3:17 Minuten Vorsprung auf ihre Schweizer Landsfrau Alessandra Keller (Radon Factory Racing), sowie 3:48 Minuten vor Gunn-Rita Dahle-Flesjaa (Team Merida). Helen Grobert (Cannondale Factory Racing) konnte in diesen Regionen noch nicht mithalten.

Das war, nun ja, schon eine Art Demonstration, was Linda Indergand in Montichiari präsentierte. Man muss zu diesem Zeitpunkt der Saison, sieben Wochen vor dem ersten Saison-Höhepunkt, schon noch manches relativieren. Doch die Konkurrenz hat bei solchen Abständen schon einiges an Arbeit vor sich, um den Rückstand bis zum Weltcup-Auftakt in Nove Mesto aufzuholen.

Linda Indergand fuhr bereits in der ersten Runde in ihrer eigenen Liga, riss eine deutliche Lücke und war danach nicht mehr zu stoppen. Wie ein Schweizer Uhrwerk spulte sie die fünf Runden ab und baute ihren Vorsprung immer weiter aus.

„Die Strecke liegt mir sehr gut, mit ihren kurzen Aufstiege und in den Abfahrten kann man technisch sauber fahren und viel Zeit raus holen. Das war mein Rezept heute“, erklärte Indergand. „Wenn man vorne alleine fährt hat man Vorteile weil man immer flüssig fahren kann. Dass ich gewinnen würde, habe ich nicht gerade erwartet und schon gar nicht mit einem solch grossen Abstand.“

 

Maja Wloszczowska stürzt und muss ins Hospital

Alessandra Keller bildete mit Gunn-Rita Dahle-Flesjaa und Maja Wloszczowska (Kross Racing) eine dreiköpfige Verfolgergruppe. Erst versuchten sie zusammen zu arbeiten und Indergand hinterher zu jagen. Doch das blieb erfolglos.

Wloszczowska, Siegerin Mailand, konnte sich in Runde drei etwas von ihren beiden Konkurrentinnen absetzen, hatte bei der Zwischenzeit sechs Sekunden Differenz auf Dahle-Flesjaa, doch dann verschwand sie vom Radar.

Dahle-Flesjaa sah sie neben der Strecke liegen und im Ziel gab sie ihre Sorge zu Protokoll. „Hoffentlich ist ihr nichts Schlimmeres passiert, es sah nicht so gut aus“ meinte die Norwegerin. Auch Alessandra Keller brachte ihr Bedauern zum Ausdruck. „Sie muss wohl bei einem Sprung gestürzt sein. Ich wünsche ihr alles Gute und dass es nicht so schlimm ist.“

Die Polin meldete sich später beim Kollegen Armin M. Küstenbrück und gab Entwarnung: „Nichts gebrochen“, meldete sie und war zuversichtlich am kommenden Sonntag in Bad Säckingen wieder fahren zu können.

Keller: Am Schluss einfach Vollgas gefahren

So machten die Dahle-Flesjaa und Keller die Plätze zwei und drei unter sich aus. Alessandra Keller war in der Lage sich im Duell mit der 23 Jahre älteren MTB-Legende durchzusetzen und die Vorjahres-Siegerin auf Position drei zu verweisen.

„Ich dachte eigentlich wir wären schon in der letzten Runde, aber wir sind beide einfach Vollgas gefahren, um einander abzuhängen“, schilderte Keller die Entscheidung im Kampf um Platz zwei und drei. „Ich bin die steilen Aufstiege dann sauber hochgekommen, ich denke das war’s.“

Dahle-Flesjaa war über ihr Rennen „sehr froh“, vermisste aber eben in diesen kurzen, steilen Anstiegen noch etwas die Kraft.

Weltmeisterin Annika Langvad (Specialized Racing) wurde Vierte (+5:15) und zeigte sich „sehr, sehr zufrieden“, nachdem sie den Winter hauptsächlich ihrem Studium der Zahnmedizin gewidmet hatte. „Kopf und Körper waren mehr in der Schule“, meinte Langvad.
Barbara Benko (Focus XC) fügte ein weiteres gutes Rennen in ihre Saison 2017 und wurde Fünfte.

Grobert verliert Sprint um Rang elf

Helen Grobert verlor den Sprint um Platz elf gegen eine prominente Dame. Die zweifache Weltmeisterin Irina Kalentieva (Möbel Märki) lag um Sekundenbruchteile vor der Deutschen Vize-Meisterin, die mit 8:37 Minuten Rückstand Zwölfte wurde.

Helen Grobert hatte allerdings auch nicht damit gerechnet, in diesem Weltklassefeld schon vorne mitmischen zu können. „Top-Ten wäre gut gewesen, aber mit Platz zwölf sind wir auch nicht unzufrieden“, meinte Grobert.

Lia Schrievers (German Technology Racing) landete auf Position 25 (+11:43), drei Plätze vor Junioren-Weltmeisterin Ida Jansson (Specialized Racing, +12:28) und nahm damit noch einen Weltranglistenpunkt mit.

Bei den Juniorinnen war keine deutsche Fahrerin am Start. Die Italienerin Marika Tovo gewann das Rennen vor ihren Landsleuten Sara Casola und Francesca Baroni

Ergebnisse

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