Weltcup Lenzerheide: Vierter Saisonsieg für Nino Schurter – Fumic Elfter

FOTO | Manuel Fumic kämpfte sich mühselig nach vorne ©Erhard Goller

 

Vierter Sieg im vierten Rennen: Nino Schurter hat auch seinen Heim-Weltcup in Lenzerheide gewonnen. Der Olympiasieger gewann mit nach 1:29:48 Stunden mit drei Sekunden Vorsprung auf Jaroslav Kulhavy aus Tschechien und 15 Sekunden vor dem Russen Anton Sintsov. Bester Deutscher: Manuel Fumic auf Rang elf (+2:06).

 

Das reine Ergebnis deutet fast auf ein Sprint-Finish zwischen Nino Schurter und Jaroslav Kulhavy hin, doch das hat nicht stattgefunden. Der Tscheche war mit Startnummer 22 ins Rennen gegangen und ohnehin nicht als super Starter bekannt, konnte er sich am ersten Berg auch nicht nach vorne arbeiten.

So blieb ihm nichts anderes übrig als sich zu einer Aufholjagd aufzuraffen. Ab Runde vier von sieben hatte er freie Fahrt und produzierte nur noch Rundenbestzeiten.

So passierte er in der Schlussrunde noch die von Nino Schurter abgehängten Anton Sintsov und Maxime Marotte, doch ganz reichte es dem 32-Jährigen nicht mehr an Schurters Hinterrad.

„Es hätte eine Runde länger sein sollen“, sagte Kulhavy mit einem Grinsen. Tatsächlich waren ursprünglich acht Runden vorgesehen, doch nachdem schon das Damen-Rennen von sieben auf sechs verkürzt wurde, wurde auch das Herren-Rennen vor dem Start von acht auf sieben reduziert.

Nino Schurter hatte seinem Heim-Rennen wieder seinen Stempel aufgedrückt und in der Vorschlussrunde seine Begleiter Marotte und Sintsov abgehängt. Marotte versuchte erst noch zu folgen. „Da war ich dann vielleicht zu viel in der Roten Zone, aber ich habe so viele Podiums-Plätze, ich will auch um den Sieg kämpfen. Das ist schon okay“, meinte Marotte, der am Ende noch von Sintsov auf Rang vier verwiesen wurde.

Allerdings war der Sieg von Schurter nicht der ganz Souveräne. Nicht nur wegen Kulhavy. Zu Beginn ist es auf dem nassen Terrain Mathieu van der Poel, der ihn in den Laufpassagen unter Druck setzt und auch im Anstieg verpuffen seine Angriffe. „Am Anfang habe ich ganz schön Körner gelassen und dass ich nicht weggekommen bin, das war ganz schön frustrierend“, so Schurter. Und zu Kulhavy: „Wäre es eine halbe Runde länger gegangen, hätte ich heute nicht gewonnen.“

Manuel Fumic und der Reifenpoker

Marottes Cannondale-Teamkollege Manuel Fumic hatte zwei Probleme. Erstens klappte sein Start nicht so wie er sich das gewünscht hatte. Er kam ins Gedränge und deshalb nur als 13. aus der ersten Runde. Allerdings ging es dann noch weiter zurück bis auf Platz 21, der nach drei Runden notiert wurde.

„Ich habe so zu kämpfen gehabt mit meinem Reifen. Wir haben vorher gepokert und ich weiß immer noch nicht, ob es die richtige Entscheidung war“, erklärte Fumic. Hintergrund waren die Regenschauer, die vor dem Rennen und beim Start niedergingen.

Nach drei Runden trocknete es langsam ab und Fumic bekam wieder Grip. Ab da begann er zwar aufzuholen. Doch für das erhoffte Resultat reichte es nicht mehr. „Ich bin nicht zufrieden, muss ich ganz ehrlich sagen. Dem Umständen entsprechend, okay. Ich hoffe, ich kann darauf aufbauen“, meinte der Kirchheimer.

Den Schweizer Lukas Flückiger überholt er noch, fast unabsichtlich auf der Zielgeraden, weil der sich schon vom heimischen Publikum feiern lässt.

Schulte-Lünzum mit Defekt

Der Deutsche Meister Markus Schulte-Lünzum (Haltern) wird nach einem Defekt 47. (+6:44). Er hat sich bereits an bis an die Top 40 herangefahren, als er einen Plattfuß beheben muss. „Das hat nicht so sehr viel Zeit gekostet, aber bestimmt 10, 15 Plätze. So muss er verlorenes Terrain wieder gut machen. „Das hat extrem Körner gekostet. Ich habe zwar versucht die Überholmanöver clever zu gestalten, aber das ist nicht so einfach hier“, meinte Schulte-Lünzum.

Drei Positionen hinter ihm erreichte Ben Zwiehoff (+7:20) das Ziel. Er war in der Startphase in einen Sturz involviert und wurde weit zurückgeworfen. „Zwischendrin habe ich dann einen guten Rhythmus gefunden. Nur die Laufpassagen haben mir zu viel Energie gezogen, das kann ich einfach nicht so gut“, sagte der Essener.

 

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