Weltcup Nove Mesto: Manuel Fumic und der neue Zug auf der Kette
Im Vorjahr Weltcup-Gesamt-Vierter will Manuel Fumic am Sonntag in Nove Mesto einen ähnlich guten Start in die Serie erwischen wie 2014, als er in Pietermaritzburg Zweiter wurde. Und dann so weiter machen.
Eine Mischung aus Kribbeln und Spannung, aus Vorfreude und Respekt, die Manuel Fumic beim Sprechen über den anstehenden Einstieg in die Weltcup-Saison vermittelt. Ein wenig wie ein nervöser Galopper vor dem Startschuss, darauf brennend, dass endlich das Gatter aufgeht um zu zeigen, was in den Beinen steckt.
Möglicherweise hat Manuel Fumic so konzentriert, so konsequent wie nie zuvor trainiert. Zumindest lässt sich das erahnen, wenn er sagt: „Ich habe keine Fehler gemacht und werde topfit an der Startlinie stehen.“ Fehler in der Gestaltung der Vorbereitung, die ihm in der Vergangenheit immer mal wieder ein paar Prozentpunkte raubten.
Man muss nur die Ergebnisse von Nove Mesto anschauen. Immer im Mai und Fumic nie unter den besten Zehn. 2013 wegen Schultereckgelenks-Sprengung nicht dabei, 2011 war er Elfter, 2012 nur Zwölfter und im vergangenen Jahr hat es als Elfter auch nicht in die Top-Ten gereicht.
„In Nove Mesto war ich nie fit genug. Ich konnte nicht zu lange mit viel Tempo, mit Zug auf der Kette fahren“, sagt er im Rückblick. Aber: „Ich bin guter Dinge, dass ich diesmal meine Leistung entfalten kann.“ Dass der Zug auf der Kette diesmal da ist.
Erst am Freitag wird er in der Arena Vysocina, dem Biathlon-Stadion, aufkreuzen. „Ich wollte den Mittwoch und den Donnerstag noch mal zu einer qualitativen Trainingseinheit nutzen. Zuhause habe ich die Routine, kann mein Programm abrufen und das durchziehen“, erklärt er die Maßnahme.
Er habe im vergangenen Jahr auch gemerkt, dass er bei einer frühen Anreise zum Weltcup die Spannung „nicht so lange aufrecht erhalten“ konnte. „Da habe ich mich oft verrückt machen lassen.“
„Brauche mich nicht zu verstecken“
Nove Mesto, das sei ein Highlight für ihn, sagt Fumic. Seine Vorstellungen umschreibt er so: „Aufs Podium (Top 5), das ist das Grundziel. Wenn ich den Tag dafür erwische, will ich auch um den Sieg mitfahren. Ich brauche mich nicht zu verstecken.“
Natürlich, und jetzt spricht der Anteil Respekt aus ihm, gebe es viele Leute, die schnell fahren können, sagt er und nennt zum Beispiel auch Florian Vogel (Focus XC), den Serien-Sieger des Frühjahrs.
Um dann wieder die Vorfreude nach außen zu kehren: „Ich bin echt heiß, ich habe so viel Bock auf das Rennen und ich bin mir ganz sicher, dass es hinhaut.“ Die großartige Stimmung in Nove Mesto, bei der auch für Nicht-Tschechen immer was abfällt, wird den Gefühlsbiker Fumic möglicherweise zusätzlich pushen.
Auch das angekündigte Regenwetter macht ihm keine Sorgen.
Sonntag gegen 15:45 Uhr wird man wissen, was aus dieser Gewissheit geworden ist, die Manuel Fumic so kaum einmal zuvor zu erkennen gab.