Offroad-Notizen: Sahm Sechster in Spanien – Näf hofft auf Einstieg in Juni
Schnee in Spanien, Punkte in Kroatien, die Hoffnung auf „Gnade vom Verband“ und ein Eliminator-Race, das Wellen macht, verursachen heute die: Offroad-Notizen.
Marathon World Series, Sabinanigo. Stefan Sahm von Team Bulls war in Spanien als Sechster der beste Deutsche. Auf der, wegen Schneefällen, auf 63 Kilometer verkürzten Strecke, waren Stefan Sahm und Matthias Leisling vom Black Tusk Racing Team in der achtköpfigen Spitzengruppe vertreten. Leisling fiel durch einen Defekt zurück und konnte sich nach der selbstlosen Hilfe von Teamkollege Florian Willibold aber von Position 25 wieder auf Rang elf zurück kämpfen. Daniel Gathof (Craft-Rocky Mountain) wurde 13.
Stefan Sahm verlor in einem Anstieg den Anschluss an vier Spanier und den Schweizer Thomas Stoll (BiXS-iXS), der schließlich das Podest als Vierter um 45 Sekunden verpasste.
„In der Abfahrt habe ich noch mal alles riskiert, um nach vorne zu kommen, aber es hat nicht mehr gereicht“, erklärte Sahm. Der Sieg ging an den international weniger bekannten Spanier Jesus del Nero Montes vor seinen Landsleuten Oscar Munoz und Juan Pedro Trujillo.
Bei den Damen gewann die Polin Magdalena Sadlecka.
C1-Rennen Vodice, Kroatien. Martin Frey (Team Bulls) hat in Kroatien sein Vorhaben in die Tat umgesetzt und sich 18 Weltranglistenpunkte geholt. Bei 30 Grad Hitze wurde Frey 5:21 Minuten hinter dem Polen Adrian Brzozka (1:37:50) Sechster. Brzozka gewann vor seinem Bruder Piotr, dem Junioren-Vizeweltmeister des Jahres 2007 und dem Ungarn Andreas Parti.
Der 19-jährige Martin Frey und der gleichaltrige Sam Weber (MHW Cube), der später wegen Rückenproblemen zurück fiel (24.), fuhren sich im 50 Fahrer starken nach Feld in der ersten Runde gut nach vorne. Frey war Zehnter, Weber 13. „Ich fühlte mich trotz der Hitze ziemlich frisch und konnte weiter nach vorne fahren. In der letzten Runde konnte ich mich noch entscheidend vom Italiener Nicolo Ferrazzo absetzen“, berichtet Frey auf seiner Homepage.
Ralph Näf (BMC Racing Team) hofft Anfang Juni wieder eine Startnummer an seinem Lenker befestigen zu können. Noch sei er „nicht schmerzfrei“, aber für „Straßentraining und flache Singletrails“ wurde es reichen. Die Ärzte machen die Schmerzen zum Maßstab der Genesung und was nicht weh tut, wäre okay, berichtet Näf. Ob es für eine Teilnahme an der Europameisterschaft im Heimatland reicht, das liegt vor allem am Schweizer Verband Swiss Cycling. Arg viel Leistungsnachweise wird er bis dahin nicht bringen können. „Albstadt kommt noch zu früh und Nove Mesto wohl auch. Ich hoffe auf einen gnädigen Verband“, sagt Ralph Näf.
Das Problem ist halt, dass der Sprint-Weltmeister Schweizer ist. In fast jedem anderen Land würde man ihn wohl auch mit Gipsfuß nominieren.
Canyon Eliminator Race. Andy Eyring (Bergamont) ging beim Sprint im Rahmen des Canyon Pure Cycling Festival als Sieger hervor. Das ist so vorsichtig formuliert, weil es im Finale der besten Acht auf der Zielgerade zu einer Kollision zwischen Wenzel Böhm-Gräber (Focus XC) und Eyring kam. Böhm-Gräber lag vorne und beim Überholvorgang aus dem Windschatten heraus touchierte Eyring das Schaltwerk von Böhm-Gräber, das dabei abriss. Der U23-Fahrer trudelte als Zweiter über die Ziellinie und war entsprechend sauer. Eyring war sich keiner Schuld bewusst.
Die Jury entschied, dass die kleine Welle, die Wenzel Böhm-Gräber angeblich gefahren war und die nach Ansicht von Eyring die Berührung ausgelöst hatte, keinen Regelverstoß darstellte. Salomonisch wurde Eyring auf Rang eins in der Elite-Klasse und Böhm-Gräber auf Rang eins in der U23-Wertung gesetzt.
Die Sprint-DM in Singen in knapp zwei Wochen verspricht spannend zu werden.
Dritter im Zieleinlauf war Ben Zwiehoff (Bergamont). Downhill-Ex-Weltmeister und jetziger Canyon-Enduro-Pilot Fabian Barel war auch im Finale und wurde Fünfter.
Bei den Damen gewann Nadine Rieder (Topeak-Ergon).
