Aaron Gwin: Teamwechsel sorgt für Turbulenzen

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Aaron Gwin sorgt mit seinem Wechsel von Trek zu Specialized für großes Echo. Allerdings nicht nur wohlwollendes. ©Philipp von Ditfurth/EGO-Promotion

Downhill-Weltcup-Gesamtsieger Aaron Gwin hat bei Specialized unterschrieben, aber Trek-Team-Manager Martin Whiteley hat was dagegen. Er sagt der US-Amerikaner hätte bei ihm einen rechtswirksamen „Letter of Intent“ unterzeichnet.

Die Sache schien eigentlich schon lange durch, denn laut öffentlichen Verlautbarungen von Martin Whiteley hatte Aaron Gwin bereits im August einen „Letter of Intent“, einen Vorvertrag unterzeichnet. Und Gwin hatte sich in ebenso öffentlichen Statements zu diesem Zeitpunkt dazu geäußert und entsprechend salbungsvolle Worte zur Zukunft mit Trek gesprochen.

Im Oktober, bei der Bekanntgabe der Auflösung der Cross-Country-Abteilung des Trek World Racing Team (mit dem Flückiger-Brüdern), schrieb Whiteley, dass die einzig bestätigte Unterschrift für das Gravity-Team 2013 die von Aaron Gwin sei.

Nun taucht bei pinkbike.com und vitalmtb.com eine Pressemitteilung von Specialized auf, in der von einer Vertragsunterzeichnung mit Gwin die Rede ist, der wiederum seine Freude zum Ausdruck bringt und von einem „neuen Kapitel in seiner Karriere“ spricht. Geoff Rogers, Sports-Marketing-Manager bei Specialized, wird ebenfalls mit freudigen Worten zitiert. Gwin soll die Marke gemeinsam mit Troy Brosnan und Mitch Ropelato weiter entwickeln.

Kaum ist die Meldung raus, landet eine Pressemitteilung aus dem Hause 23 Degrees im Email-Fach. 23 Degrees, das ist die Agentur von Martin Whiteley, mit der er das Trek World Racing Team betreibt und einige Mountainbiker wie Downhill-Weltmeister Greg Minaar persönlich betreut.

Da wird angekündigt, dass man alle Optionen verfolgt, inklusive rechtlichen Schritten und zeigt sich „komplett überrascht von Mr. Gwin’s unprofessionellem Verhalten“. Ganz schmerzlos wird die Sache wohl nicht vom Tisch kommen.

Es wird dargelegt, dass Gwin einen rechtlich bindenden Vorvertrag unterzeichnet habe, für die nächsten drei Jahre, Gwin das auch öffentlich bestätigt hätte und sein Agent auch – in schriftlicher Korrespondenz.

Dann, nur ein paar Wochen bevor man die Teamzusammenstellung beim Radsport-Weltverband bekannt geben muss, hätte „Mr. Gwin“ das Team informiert, dass er das Trek World Racing Team (TWR) verlassen werde, „in völliger Ignoranz der bestehenden vertraglichen Verpflichtungen.“

Verschiedene Versuche herauszufinden, was denn los sei, scheiterten. Am 27. Dezember habe man einen Brief von seinem Anwalt erhalten, in dem es heißt, dass er, Gwin, nicht für TWR fahren werde.

So weit die Darstellung von 23Degrees. Von Aaron Gwin gibt es bis dato kein Statement. Seine Homepage ist aktuell auf Stand-By, auf Facebook fordern die Fans – bis jetzt erfolglos – einen Kommentar.

Aus der 23 Degrees-Pressemeldung geht noch hervor, dass Trek, unabhängig von den Entwicklungen dem Team treu bleibt. Mit Siegesserien wie 2012 wird es allerdings schwierig werden. Gwin war der überragende Fahrer in den vergangenen beiden Jahren, auch wenn ihm der WM-Titel bisher versagt blieb.

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