Absa Cape Epic: Deutsches Duell bei den Damen?

 

Am Sonntag beginnt mit dem Prolog in Meerendal das 14. Absa Cape Epic. Beim achttägigen südafrikanischen MTB-Etappenrennen haben bei den Damen sowohl Sabine Spitz als auch Adelheid Morath in konkurrierenden Paarungen Siegambitionen. Beide treten vom 19. bis 26. März mit neuen Partnerinnen an.

 

In den Reihen der Damen gibt es beim Cape Epic 2017 vielleicht fünf Paarungen, die ein Wörtchen mitsprechen können, wenn es um die Podiums-Platzierungen in der Gesamtwertung geht. Drei davon könnte man als Sieg-Kandidatinnen bezeichen, bei allen Unvorhersehbarkeiten, die das Cape Epic eben so mit sich bringt.

Sabine Spitz mit ihrer südafrikanischen Partnerin Robyn de Groot (Ascendis Health) und Adelheid Morath mit der Schweizerin Ariane Lüthi (Spur Specialized) gehören dazu, plus Ex-Weltmeisterin Esther Süss und die Schwedin Jennie Stenerhag (Meerendal CBC).

Podiums-Potenzial haben Hielke Elferink/Cornelia Hug (Meerendal CBC 2), Candice Lill/Vera Adrian (DormaKaba SA) und Galileo Risk Garmin mit Theresa Ralph und Yolandi du Toit.

Sabine Spitz: Ascendis tut sehr viel

„Der Sieg ist schon das Ziel, das ist im Bereich des Möglichen“, erklärte Sabine Spitz nach ihrem erfolgreichen Saisoneinstieg auf Zypern. Mit ihrer Partnerin Robyn de Groot hat sie noch kein Rennen bestritten, aber, so Spitz, im Austausch habe sich gezeigt, dass man „mental auf einer Wellenlänge“ liege und überdies habe sie sich auch im Vorjahr mit ihrer damaligen Kollegin Yana Belomoina nicht explizit vorbereiten können. Und trotzdem reichte es zu Platz zwei.

„Das Team von Ascendis tut sehr viel dafür, dass alles klappt. Sie haben sehr viel Erfahrung und wir können in Häusern wohnen“, erklärt die 45-Jährige. Das Gros der Top-Fahrer übernachtet in Wohnmobilen, die große Masse der (Hobby-) Biker in Zelten.

„Ich bin ganz zuversichtlich“, sagt Sabine Spitz deshalb. Auch im Blick auf de Groot, die 2015 gemeinsam mit Jennie Stenerhag Zweite war. Hinter Annika Langvad/Ariane Lüthi, was wiederum zu Adelheid Morath führt.

 

Morath: Um den Sieg mitkämpfen

Die bestreitet nach ihrem Debüt 2016 mit Sally Bigham die Rundfahrt diesmal mit Ariane Lüthi. Der Schweizerin mit Lebensmittelpunkt Südafrika ist ihre Partnerin abhanden gekommen weil sich die Cross-Country-Weltmeisterin aus Dänemark aktuell wieder mehr ihrem Studium der Zahnmedizin widmet.

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Dieses Jahr im selben Trikot: Adelheid Morath (vorne) und Ariane Lüthi. ©Ewald Sadie/Cape Epic/SPORTZPICS

Dass Lüthi nach drei Siegen in Folge mit Ambitionen ins Rennen geht, das dürfte klar sein. Und mit Adelheid Morath (Bikesport-World) hat sie jetzt eine Fahrerin an ihrer Seite, die im Vorjahr schon Dritte war und dabei noch viel Pech hatte weil sie bei einem vom TV-Helikopter verursachten Sturz die zweite Hälfte unter Schmerzen bestreiten musste.

„Ich bin motiviert mit Ariane als Partnerin ins Rennen zu gehen. Wir werden das Bestmögliche geben, damit wir um den Sieg kämpfen können“, sagt die 32-jährige Freiburgerin. Aber sie hat auch Respekt vor dem was auf 691 Kilometern und 15400 Höhenmetern auf sie zukommt.

„Das Cape Epic ist so lang und unglaublich hart, da kann einfach alles passieren.“ Siehe Vorjahr. „Und die Konkurrenz ist so groß, dass wir auch mit einer Podiums-Platzierung zufrieden sein werden.“

Ariane Lüthi scheint nach ihren Schwierigkeiten beim Tankwa Trek wieder gut im richtigen Fahrwasser. Bei der Straßenrundfahrt Tour of Good Hope wurde sie Gesamt-Vierte.   „Ich musste mich einfach gut erholen und genügend schlafen. Die Tour of Good Hope war wie die letzten Jahre der perfekte letzte intensive Block vor der Epic. Ich fühle mich gut vorbereitet und freue mich auf die harte Herausforderung“, zeigt sich die Marathon-WM-Vierte optimistisch.

Das Duo hat übrigens in der Marathon-WM-Dritten Sabrina Enaux aus Frankreich und der Belgierin Alice Pirard sogar ein so genanntes Backup-Team im Rennen, das im Defekt-Fall Material bereitstellt.

Esther Süss kämpft – um den Sieg und bei Ibelieveinyou.ch

Esther Süss gibt sich kämpferisch: „Ich denke, die Form stimmt bei mir und auch bei Jennie. Ich denke, die Chancen sind da um voll vorne mitzufahren. Abgerechnet wird am Schluss.“ Sie kämpft auch noch an anderer Stelle. Die Schweizerin versucht derzeit noch ihr Cape-Epic-Bike per Crowdfunding über die Plattform Ibelieveinyou.ch finanziert zu bekommen.

Esther Süss ist dieses Jahr ohne Team und dann stellte sie beim Zusammentreffen mit Partnerin Jennie Stenerhag fest, dass ihr Bike nicht zu dem der in Südafrika lebenden Schwedin passt. Beim Cape Epic darf pro Team nur ein Satz Laufräder in der Technischen Zone deponiert werden. Sie hatten aber verschiedene Nabenbreiten. Aktuell steht die Finanzierungs-Quote bei 87 Prozent. „Ich hoffe, es klappt“, setzt Süss auf noch ein wenig mehr Unterstützung.

Für die Frauen: Extreme zeitliche Umfänge

Die Cape-Epic-Organisatoren haben für die Damen-Konkurrenz mit hansgrohe einen extra Sponsor gewonnen und geben dem Rennen mit der Angleichung der Preisgelder auch einen hohen Status. Allerdings bleibt der Wettbewerb für die Frauen eine immense Herausforderung, denn sie bewältigen ja dieselbe Strecke wie die Männer. 33:30 Stunden Siegerzeit im Vorjahr sind noch relativ gering im Vergleich zu den Vorjahren. Den Prolog mal raus gerechnet sind das im Schnitt 4:30 Stunden pro Etappe. Das sind zeitliche Umfänge, die beispielsweise um 50 Prozent über dem liegen, was bei Frauen in Straßen-Etappenrennen gefahren wird. Und da liegt die Belastung wesentlich geringer.

Das mag ein Grund sein dafür, dass die Starter-Zahlen bei den Damen nach wie vor nicht hoch sind. Gepaart mit dem Umstand, dass die Kosten so manches Budget sprenge, gerade bei den Damen und es auch nicht so einfach ist zwei Frauen zu finden, die teamübergreifend sponsorentechnisch zusammen passen.

Ach ja: Olympiasiegerin Jenny Rissveds (Scott-Sram) ist ebenfalls am Start. Sie macht mit ihrem Team-Chef Thomas Frischknecht auf Mixed.

Nach Prolog Transfer von Meerendal nach Hermanus

Die 14. Auflage des Cape Epic beginnt am Sonntag mit dem schon traditionellen Prolog-Zeitfahren im Weingut Meerendal über 26 Kilometer. Das liegt etwa 20 Kilometer nordöstlich vom Kapstadts Zentrum außerhalb von Durbanville.

Nach dem Prolog folgt der knapp zwei Stunden dauernde (Auto-)Transfer (115 Kilometer) in südöstlicher Richtung in den Küstenort Hermanus, von wo aus am Montag die erste Etappe gestartet wird. 101 Kilometer (2300 Höhenmeter) stehen dann auf dem Programm. In Hermanus regnete übrigens des Öfteren.

Eine Etappe, die völlig herausragt aus dem achttägigen Programm, lässt sich nicht wirklich erkennen. Vielleicht ist der vorletzte Tag in Oak Valley mit seinen 103 Kilometern und den 2750 Höhenmeter inklusive 20 Kilometer Anstieg zum Groenlandberg die anspruchsvollste Etappe.

 

Die Etappen vom 19. bis 26. März 2017

Prolog           Meerendal Wine Estate              26 Kilometer/750 Höhenmeter

Etappe 1       Hermanus-Hermanus                  101/2300

Etappe 2       Hermanus-Elandskloof                102/2350

Etappe 3       Elandskloof-Elandskloof              78/1650

Etappe 4       Elandskloof-Oak Valley                112/2150

Etappe 5       Oak Valley-Oak Valley                   84/2100

Etappe 6       Oak Valley-Oak Valley                   103/2750

Etappe 7       Oak Valley-Val de Vie/Paarl         85/1350

Mehr dazu: cape-epic.com

 

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