Absa Cape Epic Vorschau (7): Karl Platt und der Traum vom fünften Sieg
Karl Platt vom Team Bulls strebt mit seinem Schweizer Partner Urs Huber bei der 13. Auflage des Cape Epic, das am Sonntag in Meerendal mit einem Zeitfahr-Prolog beginnt seinen fünften Titelgewinn an. Das zweite Bulls-Duo Tim Böhme/Simon Stiebjahn ist vielleicht das stärkste Backup-Team und hat selbst berechtigte Ambitionen auf einen Spitzen-Platz.
Gemessen an den Resultaten, die der Deutsche Marathon-Meister Karl Platt in diesem Jahr schon produzierte, scheint der bald 38-jährige Marathon-Spezialist so fit wie lange nicht. Auch Urs Huber wusste schon überzeugende Rennen abzuliefern. Diese Einschätzung teilt auch sein Team-Manager Friedemann Schmude. „Die Vorbereitung ist so gut gelaufen wie lange nicht und Urs (Huber) ist zuverlässig wie ein Schweizer Uhrwerk“, meint Schmude, der mit Tim Böhme und Simon Stiebjahn noch eine zweite Paarung an den Start bringt, die auch das Zeug fürs Podest hat.
Böhme und Stiebjahn fungieren zwar als so genanntes Backup-Team, doch das muss sie nicht hindern selbst vorne mitzufahren.
Anders als in einem Straßenrennen bleiben die vermeintlichen Helfer so lange wie möglich vorne dabei, um schnell parat zu sein, wenn was passiert.
Das Quartett hat etliche Wochen in Südafrika verbracht und sich die Schlüsselstellen der Etappen angeschaut. „Die Strecken sind dieses Jahr kürzer, aber auch technisch. Daher war es gut, sich damit auseinander zu setzen“, erklärt Friedemann Schmude.
Huber hat das Cape Epic noch nie gewonnen
Karl Platt hat das Cape Epic bereits viermal gewonnen, darunter auch die Premiere im Jahr 2004. Seit 2010, als er mit Stefan Sahm gewinnen konnte, wartet er auf den nächsten Erfolg. Vergangenes Jahr ist Christoph Sauser mit seinem fünften Sieg zum alleinigen Rekordhalter aufgestiegen, Karl Platt könnte jetzt mit dem Schweizer wieder gleichziehen. Und es ist bestimmt nicht nur ein Traum. Dafür, dass er Wirklichkeit wird, hat der Osthofener noch mal sehr konzentriert gearbeitet. Seinem Partner Urs Huber fehlt dieser Sieg übrigens noch komplett in seiner doch reichhaltigen Sammlung an Marathon-Siegen.
Vielleicht könnte man Bulls als das Team bezeichnen, das die Unberechenbarkeiten des Cape Epic am besten adaptiert hat. Sofern sich nicht ein Draht im Pedal verfängt, wie im Vorjahr bei Tim Böhme, dann sind die Marathon-Spezialisten gut gewappnet.
Spezielle Situation für Stiebjahn
Tim Böhme stand auch schon zweimal auf dem Podest (2013 und 2014), einmal gemeinsam mit Simon Stiebjahn. Für den Deutschen Vize-Meister im Marathon hat das Cape Epic dieses Jahr eine doppelte Bedeutung.
„Das Ziel ist mich für Olympia zu qualifizieren und je mehr Punkte ich beim Cape Epic hole, desto besser. Ich denke, die acht Tage werden mir ganz gut tun und einen extra Schub geben für den Weltcup-Auftakt in Australien“, meint Stiebjahn. „Klar, wenn man ein Backup-Team ist, weiß man nie, aber das muss ich auf mich zukommen lassen. Die Form passt jedenfalls.“ Respekt vor der Prüfung sei vorhanden, aber die Nervosität wie vor dem ersten Start werde es nicht mehr geben.
Die Etappen vom 13. bis 20. März 2016 (
Prolog Meerendal- Meerendal 26 Kilometer/800 Höhenmeter
Etappe 1 Saronsberg-Saronsberg 106/2300
Etappe 2 Saronsberg-Saronsberg 93/2200
Etappe 3 Saronsberg-Wellington 103/2150
Etappe 4 Wellington-Wellington 73/1850
Etappe 5 Wellington-Boschendal 93/2500
Etappe 6 Boschendal-Boschendal 74/2100
Etappe 7 Boschendal-Meerendal 84/1200