Afxentia Stage Race: Spannung auf vielen Ebenen

Brandl und Co versuchen sich gegen die Tschechen um Kulhavy zu behaupten

Der deutsche Meister Max Brandl, der EM-Neunte Georg Egger und zwei weitere Lexware-Teamkollegen steigen beim 24. Afxentia Etappen-Rennen auf Zypern in die Saison ein. Mit einem konkreten Ziel: Gegenüber den Tschechen um Jaroslav Kulhavy und Ondrej Cink möglichst keine Punkte zu verlieren. Bei den Damen bietet die Meldeliste des erstmals als Zweier-Team-Rennen ausgetragen Klassikers äußerst interessante Konstellationen. Weltcup-Gesamtsiegerin Kate Courtney und die sechsfache Weltmeisterin Annika Langvad sind die bedeutendsten Namen.

 

Viele verschiedene Faktoren lassen die Cross-Country-Welt ab Donnerstag mit Spannung nach Zypern blicken. Obwohl von SHC auf S1 herunter gestuft, stehen auch dieses Jahr interessante Fahrerinnen und Fahrer auf der Meldeliste. Doch es kommen weitere Aspekte hinzu, die das Geschehen auf der Mittelmeer-Insel noch mehr aufladen.

So stehen zum Beispiel die Tschechen im Kampf um einen zweiten Olympia-Startplatz in Tokio in direkter Konkurrenz mit den Deutschen. Konkret heißt das auf Zypern zum Beispiel: Jaroslav Kulhavy und Jan Vastl, sowie Ondrej Cink an der Seite des Polen Bartlomej Wawak gegen das deutsche Duo Max Brandl und Georg Egger, die gemeinsam schon zweimal das Epic Israel gewonnen haben.

„Wir wollen Punkte sammeln und den Vorsprung gegenüber den Tschechen und den Österreichern in der Nationenwertung aufrecht erhalten“, sagt Georg Egger. Das ist schon eine Herausforderung, das weiß Egger.

„Die sind uns teilweise überlegen“, bekennt Georg Egger, „aber Max und ich haben das als Team beim Epic Israel ganz gut hingebracht. Klar, am Anfang der Saison ist das noch mal eine andere Geschichte, aber wenn keiner von uns beiden die Vorbereitung komplett verbockt, sollten wir ganz gut mitfahren können. Wir müssen ein gutes Mindset entwickeln, aber ich bin kopfmäßig bereit und habe das Gefühl das Training gut verdaut zu haben.“

Max Brandl hat im Herbst den Trainer gewechselt, sieht sich aber bis dato gut vorbereitet. „Die Trainingsreize in Umfang und Intensität waren für mich neu in dieser Jahreszeit. Deshalb kann ich noch nicht sagen, wie sich das entwickelt. Was ich sagen kann, ist aber dass ich gesund durch den Winter gekommen bin und kein Baustein fehlt. Die Daten sind ganz gut und das Gefühl auch. Ob das auch den oberen Wettkampf-Bereich trifft, wird man sehen“, erklärt der Freiburger.

Frischknecht/Stirnemann gehören zu den Favoriten

Favorisiert sind die beiden Deutschen nicht. Da gibt es neben den Tschechen ja auch noch Paarungen wie Andri Frischknecht/Matthias Stirnemann (Scott-Sram/Möbel Märki), die gemeinsam beim Cape Epic starten werden und beide im Weltcup schon Top-Ten-Ergebnisse erzielt haben. Oder die Braidot-Zwillinge Luca und Daniele aus Italien.

Um den Sieg mitfahren will Ondrej Cink. „Es wird mein erstes Rennen in dieser Saison. Deshalb will ich ein bisschen Speed in meine Beine bekommen. Mein Ziel mit Bart Wawak ist es um den Sieg zu fahren. Ich denke, wir sind stark genug um das zu schaffen. Wenn wir uns gut fühlen, haben wir hoffentlich auch kein Problem mit dem neuen Format“, blickt Ondrej Cink (Kross Racing) voraus.

Wawak hat schon einige Rennen in den Beinen und vergangene Woche mit drei Etappensiegen beim Salamina Stage Race auch schon beeindruckende Form gezeigt.

Jaroslav Kulhavy (Specialized) hat am Sonntag das Copa Catalana-Rennen in Banyoles bestritten. Aus einer schlechten Startposition heraus, hatte er aber keine Chance. Das dürfte beim Afxentia mit seinen längeren Anstiegen besser werden und sein Partner Jan Vastl (Pushbikers XC) war vor einer Woche auf Salamina auch schon bemerkenswert gut unterwegs.

Mit David List und Luca Schwarzbauer haben Max Brandl und Georg Egger ein zweites Duo mit an Bord, das im Zweifel Backup spielen würde. List und Schwarzbauer sehen sich gut gerüstet und würden „die großen Leute gerne ein bisschen ärgern“, wie List das ausdrückt.

 

Damen: Courtney Found the „Funshine“

Große Spannung darf man auch bei den Damen erwarten. Vor allem nachdem Evie Richards am Samstag in Banyoles ihr erstes Elite-Rennen gewinnen konnte und dabei viele hochkarätige Konkurrentinnen schlagen konnte. Die Britin fährt mit der Kanadierin Emily Batty für das Team Trek Factory Racing. Batty hält sich bereits einige Wochen in Europa auf und hatte in Banyoles Pech mit einem Defekt.

Für Richards ist der Start beim Cyprus Sunshine Epic eine Premiere in Sachen Zweier-Etappen-Rennen und zusätzlich etwas Besonderes.

„Weil mein Großvater auf Zypern lebt, habe ich immer davon geträumt an diesem Rennen teilzunehmen. Deshalb bin ich sehr glücklich“, schreibt sie in einem Instagram-Post.

 

Das Trek-Duo bringt also hohes Niveau zum Afxentia. Doch die US-amerikanische Paarung Kate Courtney/Erin Huck (Scott-Sram/Construction Zone) wird dem nicht nachstehen. Erin Huck kommt mit dem Sieg beim Cross-Country-Rennen auf Salamina nach Zypern und für Weltcup-Gesamtsiegerin Kate Courtney spricht, dass sie ohnehin auf allerhöchstem Niveau fährt.

 

Thomas Frischknecht: Ist ein cooler Ort

Kate Courtney weilt seit vergangener Woche auf Zypern, gewann am Sonntag das kleine Rennen in Lythrodontas und hat sich den großen Teil der Strecke angeschaut. Gemeinsam mit Scott-Sram Team-Manager Thomas Frischknecht und Mechaniker Brad Copeland, ist Courtney begeistert von den Trails, der Gastfreundschaft und dem feinen Essen auf Zypern.

“Ist ein wirklich cooler Ort, wir mögen das”, kommentiert Mountainbike-Legende Frischknecht. Und Kate Courtney schreibt auf Instagram davon, dass sie “Funshine” gefunden hätte.

Bis zum vergangenen Samstag stellte man sich auch noch die Frage, ob Haley Batten als Partnerin der sechsfachen Weltmeisterin Annika Langvad (Dänemark) stark genug sein würde. Doch nachdem Batten in Banyoles Zweite hinter Richards wurde und Langvad Achte, ist die Frage erst mal mit „Ja“ beantwortet.

Das Profil und vier Etappen sind sicher noch mal eine andere Herausforderung für U23-Fahrerin Batten, doch das Specialized-Duo wird sicher konkurrenzfähig sein. Genauso wie Tanja Zakelj und Jitka Cabelicka (Slowenien/Tschechien), die für Unior Tools starten.

Format öffnet die Tür für taktische Varianten

Das neue Format als Zweier-Team-Wettbewerb wird eine zusätzlich interessante Note mit einbringen. Nur beim Prolog von Pyrga nach Kornos am Donnerstag müssen die beiden Partner innerhalb von zwei Minuten das Ziel erreichen. Das ist in den Regeln der UCI niedergeschrieben. Doch auf den anderen drei Etappen werden einfach die beiden Zeiten addiert.

Das öffnet also die Tür für taktische Varianten. Zum Beispiel könnte   bei großen Leistungsunterschieden ein starker Fahrer vorne weg gehen, um möglichst viel Zeit heraus zu holen. Oder im Falle eines Defekts versuchen das Handicap auszugleichen.

Offenlegung: Der Autor arbeitet für das Medien-Team Cyprus Sunshine Epic

 

 

ZEITPLAN (Ortszeit, +1h MEZ)

27.02. Prolog-Zeitfahren

Pyrga nach Kornos

19,5 Kilometer/470 Höhenmeter

 

11:30 Uhr Elite-Kategorien

13:20 Uhr Junioren/Masters/Offene Kategorien

 

28.02. 2. Etappe Point to Point

Kornos-Lythrodontas

59,5 km/1540 Hm

 

Ab 11:00 Uhr Start alle Kategorien

 

29.02. 3. Etappe Point to Point

Lythrodontas-Lythrodontas

63,5 km/1550 Hm

 

Ab 11:00 Uhr Start alle Kategorien

 

01.02. 4. Etappe Cross-Country

Mantra tou Kampiou

1 Runde 6,1 km/187 Hm

 

10:30 Uhr Damen Elite, U19 Herren und Damen

12:30 Uhr Herren Elite

 

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